Kloster Banz
Kloster Banz | |
Bundesland | Bayern |
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Kloster Banz |
Kloster Banz, ein ehemaliges Benediktinerkloster über dem Tal des Obermains bei Bad Staffelstein, ist ein Aushängeschild des süddeutsch-böhmischen Barocks und ein Kulturdenkmal von europäischem Rang.
Hintergrund
[Bearbeiten]Erste Bauten an Stelle der heutigen Klosteranlage waren eine Ringwallanlage aus dem 9. Jahrhundert und nachfolgend, vermutlich ab 930, die Banzburg in der strategisch günstigen Lage über dem Maintal.
Um das Jahr 1070 wurde dann die Burg durch die damaligen Herscher im ostfränkischen "Banzgowe" (der Banzgau), Gräfin Alberada von Schweinfurt und ihren Mann, Graf Hermann von Habsberg-Kastl, in eine Benediktinerabtei umgewandelt. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten entwickelte sich das Kloster unter Bischoff Otto von Bamberg, der neue Mönche aus dem Bamberger Kloster Prüfening bei Regensburg nach Banz holte, die Klostergebäude sanierte und am 21.09.1114 die Klosterkirche einweihen konnte.
Im Bauernkrieg wurde das Kloster im Jahre 1525 durch Brandschatzung verwüstet, aber durch Abt Alexander von Rotenhan (1529-1554) wieder aufgebaut. In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) verwahrloste die ganze Gegend, das Kloster wurde geplündert. Unter dem neuen Abt Michael Stürzel (1648–1664) konnte die Klostergemeinschaft wieder vergrößert werden, die Schäden an den Gebäuden und in der Kirche wurden behoben.
Unter Abt Otto de la Bourde (1665-1677) kam das Kloster wirtschaftlich wie geistig zur Hochblüte. Die erwirtschaftete Summe von über 40.000 Gulden in der Hinterlassenschaft des Abtes bildete den Grundstock für den Um- und Ausbau der Klosteranlage in der heute sichtbaren Architektur des Barocks, die unter dem Abt Eucharius Weinert (Amtszeit 1677-1701) und dessen Nachfolgern zur Ausführung kam.
Die Klosterkirche entstand nach Entwürfen des Bamberger Baumeisters Leonhard Dientzenhofer und dessen Bruder Johann Dientzenhofer, und wurde am 5.10.1719 eingeweiht. Der barocke Ausbau der Klosteranlage wurde von den Staffelsteiner Baumeistern Sebastian Weber und Johann Thomas Nißler (führte auch Vierzehnheiligen aus) durchgeführt, Balthasar Neumann lieferte den Situationsplan für den Vorhof.
In der Säkularisation wurde das Kloster im Jahre 1803 aufgelöst, und das Klostervermögen (Bibliothek und Ländereien) verteilt. Im Jahre 1813 erwarb dann Herzog Wilhelm von Bayern die Anlage und gab ihr die heutige Bezeichnung "Kloster Banz".
Kloster Banz befindet sich seit 1978 im Besitz der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung, die die Anlage als Bildungsstätte nutzt.
Anreise
[Bearbeiten]Die Klosteranlage liegt ca. 30 km nördlich von Bamberg auf einem Höhenzug nördlich des Mains.
Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Nächste internationale Flughäfen sind der Flughafen Nürnberg (IATA: NUE) und der Flughafen Frankfurt (IATA: FRA) .
Auf der Straße
[Bearbeiten]Zufahrt auf der Autobahn , Abfahrt Lichtenfels-Nord, nur wenige Kilometer bis zum Parkplatz unmittelbar am Kloster.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Der nächste Bahnhof befindet sich in 1 Bad Staffelstein.
Der öffentliche Nahverkehr der Metropolregion Nürnberg wird vom Verkehrsverbund Großraum Nürnberg VGN betrieben. Es ist möglich, mit einem Ticket verschiedene Verkehrsmittel, wie Bus, Zug, S-Bahn oder U-Bahn zu nutzen. Die Tickets können online oder über eine App erworben werden.
Mobilität
[Bearbeiten]Die Anlage ist überschaubar, die beste Gesamtübersicht zeigt sich vom Mönchsspielplatz westlich vom Parkplatz.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Klosterkirche
[Bearbeiten]Die Kirche trägt offiziell den Namen "St. Dionysius und St. Peter und Paul". Während das Kirchenäußere vergleichsweise einfach im rechteckigen Grundriss gestaltet ist, zeigt das Kirchenlanghaus in seinem Inneren eine komplizierte Gewölbebildung aus Zentralkuppel und überschnittenen, unterschiedlichen Ellipsen mit einer schwingenden Raumwirkung, ergänzt in seiner Lebhaftigkeit durch die barocke Ausstattung.
Sehenswürdigkeiten im Kircheninneren sind:
- Der Hochaltar am Choreingang, konzipiert mit transparentem Durchblick (ohne Altarblatt) auf den Choraltar in 12 m Entfernung am Chorende, nach Entwurf von Johann Dientzenhofer.
- Die Deckenfresken im Chor von J.J. Gebhard.
- Die Seitenaltäre aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts.
- Der Stuck des Bambergers J.J. Vogel.
- Das Chorgestühl mit reichen Intarsienfeldern, geschaffen vom Schönbornschen Hofschreiner und Ebenisten Johann Georg Neßtfell.
- Die historische Grafschafter Seuffert- Orgel des 18. Jhs wurde eingesetzt von Gerald Woehl.
- Thomas Eichfelder aus Bamberg baute 1997 die schöne, kleine Orgel auf der Nordwand über dem Mönchschor, die im Winter zu den Kryptagottesdiensten eingesetzt wird.
Öffnungszeiten Kirche: Nov.-April: 9.00 - 16.00 Uhr;
Das Photografieren in der Klosterkirche ist nicht erlaubt.
Klostergebäude
[Bearbeiten]- Die Freitreppe und die Auffahrt des Klosterhofs, vollendet 1780.
- Der Torbau von 1772;
- Der prächtig geschmückte Kaisersaal mit Stukkaturen von J.J. Vogel und Gemälden von S.Reinhard.
Petrefaktensammlung
[Bearbeiten]Die Sammlung zeigt Zeugnissen früheren Lebens, wie versteinerte Fossilien, aber auch ägyptische Mumien und den größten Fischsaurierschädel Europas (Länge 2,10m)
- Öffnungszeiten: März-Okt.: Die-So 10.00-17.30 Uhr; Nov.: Sa, So, Feiertags 10.00-17.30 Uhr;
- Kloster Banz, 96231 Bad Staffelstein; Tel.:+49 (0)9573/ 33744.
Aktivitäten
[Bearbeiten]- Songs an einem Sommerabend ist eine Konzertreihe auf der Klosterwiese mit nationalen und internationale Stars wie z.B.: Reinhard Mey, Heinz Rudolf Kunze, oder der österreichischen Mundartrockband See, das einmal im Jahr vom Bayerischen Rundfunk aufgezeichnet, und dann in verschiedenen dritten Programmen der ARD ausgestrahlt wird. Info.
- Kammerkonzerte auf Kloster Banz, eine Konzertreihe mit Ensembles der Bamberger Symphoniker und Freunden, veranstaltet von der Kurverwaltung Bad Staffelstein; Info.
- Banzer Orgelkonzerte in der Klosterkirche, geistliche Orgelmatineen im Juni und Juli, So. 11.30 - 12.00 Uhr.
- 1 Waldklettergarten, Forsthaus Banz, 96231 Bad Staffelstein. Tel.: +49 9573 222570. Nähe Kloster-Parkplatz, auf einem Gelände von 14.000 m² mit fünf unterschiedlichen Parcours. Geöffnet: Juni bis August von Dienstag bis Sonntag 10.00 - 19.00; September bis Oktober von Dienstag bis Sonntag 10.30 - 19.00 Uhr; während der Sommerferien in Bayern: täglich von 09.00 bis 19.00 Uhr; von April bis Mai: 10.30-18.00 Uhr; vom 12. November bis zum 29.März ist Winterpause;.
- Am Abhang vor dem Parkplatz befindet sich ein Startplatz für Gleitschirmflieger;
Küche
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]- Zur Rokokokirche Vierzehnheiligen direkt gegenüber auf der anderen Uferseite des Mains.
Literatur
[Bearbeiten]- Ein kleiner Kirchenführer kann in der Kirche erworben werden.
Weblinks
[Bearbeiten]- www.klosterbanz.de – Offizielle Webseite von Kloster Banz
- Die Hanns-Seidel-Stiftung auf Kloster Banz.
- Haus der bayerischen Geschichte (www.hdbg.de): Klöster in Bayern