Ronda
Ronda | |
Region | Andalusien |
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Einwohnerzahl | 33.329 (2023) |
Höhe | 724 m |
Ronda |
Ronda ist eine spanische Stadt in der Provinz Málaga, an einer Schlucht des Rio Guadalevin in der Serranía de Ronda in den Bergen Andalusiens.
Hintergrund
[Bearbeiten]Es gibt archäologische Funde, die auf eine Besiedlung in neolithischer Zeit hinweisen. Die Dolmen del Chopo sind ein Beispiel. Die Höhlenmalereien in der Cueva de la Pileta (Höhle von Pileta) stammen aus der paleolithischen Zeit. Vor 3000 Jahren siedelten die Phönizier. Die Römer nannten die Stadt Arunda. Bedeutender war Acinipo unweit von Ronda (siehe Ausflüge). Dann kamen die Mauren, nannten sie Hisn-Rand-Onda und beherrschten sie über 700 Jahre lang.
Das Eingangstor zur Stadt Puerta de Almocávar aus dem 13. Jahrhundert steht heute noch an der Straße, die von San Pedro (Marbella) kommt. Ihre Blütezeit erlebte die Stadt im Mittelalter. Sie wurde Hauptstadt der Provinz Takurunna und nach dem Untergang des Califato de Córdoba sogar ein unabhängiges Taifa-Reich. Im Zeitalter der Nasriden, dem Königreich von Granada, erhielt Ronda große Bedeutung, denn die Stadt war Grenzstadt. Erst 1485 eroberten die katholischen Könige die Stadt und veränderten sie.
Im 18. Jahrhundert erhielt Ronda seine heutige Bedeutung. Wichtige Baudenkmäler, u.a. die Puente Nuevo, die Stierkampfarena und Adelspaläste wurden gebaut. Im 19. Jahrhundert wurde das romantische Bild der Stadt und die Legende der Serrania geboren, in der Banditen und Stierkämpfer die Reisenden beeindruckten. Die Vielfalt und Reichtum der Kultur und Tradition machen Ronda schön und reizvoll. Heute lebt Ronda noch von der Landwirtschaft und vor allem vom Tourismus, der eine immer größere Rolle spielt.
In Ronda und den umliegenden Bergen spielte nach der Vorstellung des Autors Prosper Mérimée die Erzählung Carmen. Hier wurde die Oper Carmen auch 1983 verfilmt, obwohl der Komponist Bizet die Handlung nach Sevilla verlegt hatte. Wenn man sich in Ronda die Autos wegdenkt, kann man sich auch leicht in die Stimmung dieser Erzählung versetzen.
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Der Flughafen von Málaga ist der nächst gelegene. Von hier aus fährt man über Marbella und das Gebirge Serrania de Ronda nach Ronda.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]- Vor dem Flughafen Málaga fahren alle 20 Min. Busse ins Zentrum von Málaga mit Endstation Bushof.
- Vom Bushof fährt ein Autobus des Unternehmens Los Amarillos in 1½-2 Std. direkt nach Ronda. Fährt man hinauf, sollte man auf der linken Seite sitzen, um die Landschaft genießen zu können.
- Reisebüros an der Costa del Sol veranstalten im Sommer geführte Busausflüge nach Ronda.
- Von Marbella fährt das Busunternehmen Portillo mehrmals täglich von Marbella (San Pedro) nach Ronda und zurück.
- Von Málaga kann man mit Portillo nach Marbella fahren (Bus Station Plaza Concepción oder Garcia Redondo).
- Von Cádiz fährt das Busunternehmen Transportes Generals Comes nach Ronda und zurück. Sie bedienen auch Genalguacil.
Auf der Straße
[Bearbeiten]- Von San Pedro de Alcantara, einem Vorort von Marbella an der Costa del Sol, führt eine gut ausgebaute Straße (A-376) über das Gebirge nach Ronda. Man muss für die Fahrt (43 km) je nach Verkehrssituation 1 - 1½ Stunden einplanen. Sie führt vom Meer auf über 1.125 m hinauf und dann wieder hinab nach Ronda. Unterwegs kann man hier und da halten und die Aussichten genießen. An der höchsten Stelle stehen ein Denkmal für Rainer Maria Rilke, eine stilisierte Schreibfeder, und ein Gedenkstein. Eine kurvenreiche schöne Strecke.
- Von Sevilla fährt man über die A-376 in Richtung Utrera nach Ronda. Das ist eine schöne Strecke.
- Von Jerez de la Frontera fährt man über die A-382 nach Arcos de la Frontera, weiter zur Puerta Serrana (Abzweigung nach Sevilla) und dann auf der A-376 nach Ronda.
- Von Cádiz fährt man nach Jerez de la Frontera und weiter nach Ronda (siehe oben).
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Es gibt zwei Renfe-Bahnverbindungen:
- nach San Roque und weiter nach Algeciras. Die Fahrt dauert ca. 1½ Stunden und ist reizvoll, weil sie von der Küste hoch ins Gebirge nach Ronda führt.
- nach Antequera mit Umsteigen nach Málaga.
Der Bahnhof befindet sich im Norden der Stadt. Es ist von hier aus ganz schön weit, wenn man bis ins Zentrum zu Fuß gehen möchte. Wenn man stramm geht, ist man schon eine gute halbe Stunde unterwegs. Zu finden ist das Zentrum allerdings einfach. Man geht vom Bahnhof die Avenida Martínez Astein (gegenüber vom Bahnhof) möglichst auf der rechten Seite bis zur Centra Espinel, der Fußgängerzone, die hier anfängt. Dann braucht man einfach nur die ganze Fußgängerzone durchzugehen bis zur Stierkampfarena.
Mobilität
[Bearbeiten]In Ronda kann man alle Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Kirchen
[Bearbeiten]- 1 Kathedrale Santa Maria la Mayor. Die Kathedrale entstand nach der Rückeroberung Rondas durch die katholischen Könige durch Umgestaltung einer Moschee. Die Arbeiten begannen 1485 und endeten erst Ende des 17. Jahrhunderts. Während der maurischen Zeit stand hier die Hauptmoschee Medina. Nach dem Umbau blieb aus dieser Zeit nur der Bogen von Mirhab und ein Stück der Mirhabmauer mit Stuck. Beide Teile sind hinter dem Retabel des Sagrariums verborgen. Man kann verschiedene Stilarten erkennen, so z. B. den Spätgotikstil an den drei Schiffen der Kirche. Nach der teilweisen Zerstörung durch das Erdbeben von 1580 und dem Wiederaufbau ist sie nicht mehr rein gotisch. Das Chorgestühl ist im Renaissancestil aus Nuss- und Zedernholz. Man kann außerdem Barockelemente finden, so z. B. das Retabel der Heiligen Jungfrau des größten Leidens. Der Glockenturm war früher ein Minarett. Ungewöhnlich ist ein Balkon an der Frontseite gegenüber dem Ayuntamiento (Rathaus). Die Kathedrale Santa Maria La Mayor ist die bedeutendste Kirche in Ronda.
- 2 Kirche des heiligen Geistes. Der Bau der Kirche wurde 1485 begonnen und 20 Jahre später vollendet. Die Kirche sieht wie eine gotische Festung aus und war früher Teil der Stadtmauer. Die Kirche besteht aus einem Schiff mit drei Gewölben.
- 3 Alminar de San Sebastián, Plaza Abul Beka. Das kleine Minarett, das sich etwas zurückgesetzt von der Hauptstraße befindet, ist der letzte Überbleibsel einer Moschee aus dem 14. Jahrhundert. Die zugehörige Moschee musste einer Kirche weichen.
Paläste
[Bearbeiten]- 1 Palacio de Mondragón. Der Palast im historischen Viertel wurde renoviert. Es hat schöne Innenhöfe und eine Terrasse. In diesem Palast wohnten sowohl maurische Herrscher als auch katholische Könige. Heute ist hier das Stadtmuseum untergebracht.
- 2 Casa del Gigante. weist eine Vielzahl maurischer Bauelemente auf, wie Hufeisenbogen, Stuckdekorationen und schmückende Holzdecken.
- 3 Palacio de Salvatierra. ist ein Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert mit einer schönen Fassade.
- 4 Casa del Rey Moro, Calle Cuesta de Santo Domingo 9. Ob hier einst der Palast eines maurischen Herrschers stand ist nicht geklärt. Das heutige Gebäude stammt aus dem 17. Jhdt und kann nicht besichtigt werden. Dagegen kann man die Gärten und den Brunnen besichtigen. Der Brunnen ist 60 Meter tief und mit einer Treppe ausgestattet mit der man auf den Grund der Schlucht kommt.
Bauwerke
[Bearbeiten]- 4 Puente Nuevo. Die "neue Brücke" ist die Hauptattraktion von Ronda. Sie verbindet die Altstadt mit der Neustadt und überquert die tiefe Schlucht (Tajo). Die 70 m lange und 98 m hohe Brücke wurde im 18. Jahrhundert gebaut. Der weite Blick auf die Sierra de Grazalema über die beidseitig der Schlucht angeordneten weiße Häuser ist sehr schön. Schon 1735 wurde eine Brücke mit einem Bogen von 35 m Durchmesser gebaut, die aber sechs Jahre nach dem Bau zusammenbrach und 50 Menschen tötete. Keines Falles sollte man den Blick von unten auf die Puente Nuevo verpassen. Zu Fuß kann man in der Nähe des Don Bosco Hauses an der Plaza de María Auxiliadora absteigen. Alternativ kommt man auch mit dem Auto gut hin, in dem man der Calle Prado Nuevo am Kreisverkehr vor der Puerta de Almocábar folgt.
- 5 Stierkampfarena. Die Arena von 1785 im neoklassizistischen Stil war eine der ersten in Spanien. Wenn man über die Brücke in Richtung Plaza de España (Parador) geht, gelangt man nach 100 m zum Plaza de Torro, der Stierkampfarena. Sie ist die Wiege des modernen spanischen Stierkampfes. Pedro Romero (1754-1839) aus Ronda schuf neue Regeln, wie den Kampf des Torero zu Fuß (nicht vom Pferd) und die Verwendung eines roten Tuches. Sein Sohn und Enkel setzten die Tradition fort. Der Arena ist ein Stierkampfmuseum angegliedert. Pedro Romero zog sich erst zurück nachdem er 5.000 Stiere getötet hatte und unverletzt geblieben war. Ihm zu Ehren wurde ein Denkmal an die Hauptstraße vor der Arena gesetzt. Arena und Museum sind geöffnet: Vom November bis Februar von 10:00-18:00 Uhr; von April bis September von 10:00-20:00 Uhr und im März und Oktober von 10:00 bis 19:00 Uhr. Bei Stierkampfveranstaltungen ist kein Zutritt für Besucher von Arena und Museum möglich, es sei denn, man will den Stierkampf sehen. Audioführer in deutscher Sprache kann man mieten.
- 6 Casa Don Bosco. Sehenswert ist das Haus aus dem frühen 20. Jahrhundert, das man durch eine einladende mit Keramikkacheln (Azulejos) ausgekleideten Halle betritt. Man muss eine Eintrittsgebühr entrichten und kann dann hinaus auf die Terrasse gehen und den schönen Blick auf die Schlucht und die neue Brücke genießen. Darüber hinaus gibt es noch weitere sehenswerte Adelspaläste wie z. B. Palacio de Mondragón in Ronda.
- 7 Baños Árabes. Die maurischen Bäder waren noch gut erhalten. Sie wurden im 13. bis 14. Jahrhundert gebaut. Die Bögen waren eindrucksvoll. Sie wurden bei einem Hochwasser im Oktober 2018 zerstört.
- 8 Puerta de Almocábar, Plazuela Arquitecto Francisco Pons Sorolla. Ganz im Süden der historischen Altstadt befindet sich der ehemalige Haupteingang. Ursprünglich befand sich hier ein Tor aus maurischer Zeit. Es wurden in den Jahrhunderten danach weiter ausgebaut. Das heutige Tor wurde in den 1960er Jahren wieder aufgebaut.
Museen
[Bearbeiten]- 9 Real Maestranza de Caballería (Stierkampfmuseum). Tel.: +34 952 874 132. Das Museum an der Plaza de Toro ist sehenswert, wenn man sich für den Stierkampf und seine Geschichte interessiert. In der Eintrittsgebühr ist der Besuch der Arena und des Museums enthalten.
- 10 Museo Unicaja Joaquín Peinado, Plaza del Gigante. Tel.: +34 952 871 585. Das Museum findet man im Palacio de Montezuma (benannt nach dem letzten aztekischen Sonnenkönig vom Mexiko), an der Plaza Del Gigante, im Kern des historischen Stadtviertels von Ronda. Das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert hat gemischte Baustile. Die beiden Höfe sind sehenswert. Joaquin Peinado wurde 1898 in Ronda geboren. Er war ein Nachkomme von Cézanne und geistiger Sohn von Picasso. Er wird als der eleganteste der Maler, der sogenannten "spanischen Schule" von Paris, bezeichnet. Peinado starb 1975 in Paris. Es werden Bilder aus den verschiedenen Schöpfungsphasen des Malers von 1923 bis 1974 gezeigt. Die Sammlung besteht aus mehr als 190 Werken unter denen sich auch gänzlich unbekannte befinden. Sie gehörten zu Peinados privater Sammlung. Werke wie zum Beispiel "Stillleben mit Birnen", "Figur mit Taube", "Der Früchtekorb" und "Weibliche Nackte" haben besondere Bedeutung.
- 11 Museo Lara, Calle Armiñán 29. Tel.: +34 952 871 263. Das private Museum befindet sich im Palacio de Los Condes de la Conquista zeigt Kunst und Antiquitäten. Auf zwei Stockwerken gibt es alte Musikinstrumente, Nähmaschinen, archäologische Funde und vieles mehr zu sehen. Das Museum zeigt mehr als 2000 Kunstwerke und Antiquitäten. Es ist das größte private Museum in Andalusien.
- 12 Museo de Caza. Im Jagdmuseum werden im wesentlichen präparierte Tiere und Geweihe präsentiert.
- 13 Museo Histórico Popular de Bandolero, Calle Armiñan 65. Tel.: +34 952 877 785. Das Banditenmuseum widmet sich dem oft verklärt romantisierten Banditentum des 18. und 19. Jahrhundert. Zu sehen sind mehr als 100 Exponate, darunter Waffen, Dokumente, Kleidung und andere Gerätschaften.
Straßen und Plätze
[Bearbeiten]Parks
[Bearbeiten]- Alameda de Tajo. Der Park grenzt an die Schlucht unweit der Stierkampfarena. Am Rande der Schlucht befindet sich hier der Mirador de Ronda der einen schönen Blick über den Eingang in die Schlucht und das Umlad bietet. Die Puente Nuevo ist nicht von hier zu sehen.
Die Altstadt
[Bearbeiten]Das wirklich spannende an Ronda ist nicht die Brücke, auch wenn sich alle Leute hier zu versammeln scheinen, es ist die Altstadt. Zwar ist von den maurischen Bauten nichts übrig geblieben, alles wurde nach der Eroberung durch die Christen zerstört, aber die Altstadt mit ihren wunderschönen kleinen Gassen und ihren weißen Häusern wurde genau auf der maurischen Stadt gebaut. Da in den Gassen Autos kaum durchkommen, ist der Verkehr hier weitestgehend ausgesperrt, man kann sich das Leben, das hier früher herrschte, sehr schön vorstellen. Die Altstadt ist natürlich auch der Zielort vieler Reisegruppen. Ist man alleine unterwegs, kann man die Altstadt am besten genießen, wenn man sich etwas abseits von den Gruppen hält, denn dann kann der Funke, den die Altstadt versprüht, viel besser überspringen. Auch sollte man die wenigen, für die Reisenden geschaffenen Läden auch übersehen und hier keine Souvenirs kaufen. Wie gesagt, die meisten Gassen sind von diesen Läden noch verschont geblieben.
Für einen Spaziergang durch die Altstadt sollte man schon ausreichend Zeit einplanen, am besten, man setzt sich überhaupt keinen Zeitpunkt, sie wieder zu verlassen, denn viele Leute werden doch so beeindruckt, dass sie lieber hier etwas länger bleiben möchten und auf etwas anderes verzichten.
Rundgang
[Bearbeiten]Parken Sie das Auto im Parkhaus unter der Plaza del Socorro. Wenn Sie sich auf der Plaza nach rechts wenden, gelangen Sie zur Plaza de Toro. Vor der Arena steht das Denkmal Romeros. Überqueren Sie die Hauptstraße und gehen Sie links an der Stierkampfarena vorbei. Am Denkmal des Stiers ist der Eingang zum Museum und zur Arena. Wenn Sie geradeaus weitergehen, kommen Sie zur Schlucht des Rio Guadalevin. Genießen Sie die Aussicht auf das Land. Wenden Sie sich dann links und folgen Sie dem Pfad an der Rückseite des Paradors vorbei bis zur Brücke. Sie haben einen schönen Blick auf das Brückenbauwerk. Gehen Sie über die Brücke. Überqueren Sie die Straße. Der Blick von der anderen Seite auf die Sierra und die Brücke ist ebenfalls sehr schön. Gehen Sie weiter und biegen Sie in die erste Straße rechts ab. Rechts und links sind stolze Herrenhäuser. Sie kommen an der Casa Don Bosco vorbei. Von deren Terrasse und vom anschließenden kleinen Park haben Sie einen schönen Blick auf die Brücke. Nach der Plaza del Campillo, von der sie in die Schlucht hinunter gehen können, biegen Sie links und dann sofort rechts ab. Durch die Gasse gelangen Sie zur Kirche Santa Maria la Mayor und zum Rathaus. Sie können nun zu den arabischen Bädern hinabsteigen oder rechts an der Kirche vorbeigehen und durch enge Gassen zurück zur Brücke.
- 1 Parkhaus (Plaza del Socorro).
Aktivitäten
[Bearbeiten]Ausflüge
[Bearbeiten]- Westlich von Ronda liegt der Naturpark Sierra de Grazalema. Man folgt zunächst der A-376 in Richtung Sevilla und biegt hinter La Quinta auf die A-372 nach links in Richtung Grazalema ab. Auf der schöneren und serpentinenreichen Bergstraße CA-531 gelangt man nach Grazalema über den besuchenswerten Ort Zahara de la Sierra. Die Straße steigt in Serpentinen hinauf auf 1331 m. Man hat sehr schönen Ausblicke auf den Stausee Embalse de Zahara. Die Sierra de Grazalema ist berühmt für botanische und ornithologische Exkursionen. Im Park leben viele Gänsegeier. Durch die häufigen Regenfälle ist die Natur vielfältig und grün. Hier findet man oberhalb von 1000 m die seltene spanische Tanne Albies pinsapo. Der Zugang zum Naturpark ist aus Naturschutzgründen reglementiert. Auskünfte erteilt das Informationszentrum des Naturparks in El Bosque am Ortsausgang in Richtung Arcos de la Frontera, Tel. 956 727029, in Grazalema (am Dorfplatz, Tel. 956 132225) oder in Zahara de la Sierra (am östlichen Ende der Hauptstraße, Tel. 956 123114). Dort sind die Genehmigungen für die Wanderungen in die Kernzone des Naturparks erhältlich. In Grazalema kann man ein spanischsprachiges Büchlein Guía Turística de Grazalema erwerben. 1977 wurde der Park von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt und 1984 wurde er der erste andalusische Naturpark.
- Östlich von Ronda in Richtung Küste liegt der der Naturpark Sierra de la Nieves. Der Park ist ein Wandergebiet.
- Die Cueva de Pileta (Höhle) wurde 1906 entdeckt. Sie war in der Jungsteinzeit bewohnt. Strichzeichnungen an den Wänden erinnern daran. Es gibt Führungen. Man muss sich warm anziehen, denn in der Höhle ist es kühl. Wie kommt man hin? Man fährt auf der A-376 etwa 15 km in Richtung Jerez bzw. Sevilla bis zur Abzweigung der Landstraße MA-505 nach links und dann 18 km bis zur Tropfstein-Höhle. Die Abzweigung ist beschildert.
- Nach Ronda de Vieja (altes Ronda) folgt man zunächst der A-376 und biegt dann bald auf die Landstraße MA-449 nach rechts ab. Auch diese Abzweigung ist beschildert. Die Reste der römischen Stadt Acinipio sind bescheiden, denn 429 n. Chr. haben die Vandalen den Ort verwüstet. Es gibt außer den Resten eines römischen Theaters nicht mehr viel zu sehen .
- Weiter entfernt ist der Naturpark El Torcal mit seinen bizarren Kalksteinplatten. Er liegt bei Antequera und ist sehr sehenswert.
Feste, Fiestas
[Bearbeiten]Die Feria Anfang September wird in Ronda mit Umzügen und Stierkämpfen gefeiert.
Einkaufen
[Bearbeiten]In Ronda werden Gebrauchsgegenstände aus weiß glasierter Keramik hergestellt. Die Fußgängerzone Ctra. Espinel führt von der Stierkampfarena bis zur Avenida Málaga. Hier findet man eigentlich alle für den täglichen Bedarf. Dabei ist es hier nicht so teuer, da sich die Geschäfte nicht nur auf die Touristen, sondern auch auf die Einwohner der Stadt eingestellt haben. Man kann hier sogar etwas shoppen gehen, wenn man dazu Lust hat. Auch wenn man billig Essen gehen will, kann man hier bestimmt etwas für seinen Geschmack finden.
Küche
[Bearbeiten]- Auf der Fahrt von Marbellas Stadtteil San Pedro de Alcantara nach Ronda kann man nach dem höchsten Punkt der Straße (bei km 12,5) an der linken Straßenseite einen Cafe trinken. Bar/ Restaurante "La Laja" ist eine kleine rustikale Bergkneipe, in die man einkehren kann. Dort macht man auch ein gutes Frühstück (Desayuno). Bei gutem Wetter kann man draußen sitzen und die Aussicht auf die Berge genießen.
- Um zwei, drei Ecken von der von den Touristenführungen begangenen Hauptstraße findet man schöne kleine Lokale, wo man sehr gut essen kann. Zum Frühstück sollte man eine Art Teigkringel (nicht süss) probieren, wie er in den Cafés in riesigen Metalltöpfen in Öl gebacken wird. Sie heißen churros und werden vor dem Essen in flüssige Schokolade getaucht. Sie sind sehr fett.
Günstig
[Bearbeiten]- Pizzeria Telepizza, C/Jerez 9.
- McDonald's, Plaza de España.
- Pizzanova, C/Granada 21.
und andere
Mittel
[Bearbeiten]- Don Miguel, Plaza de España. Mit zahlreichen Plätzen mit Blick auf die Brücke in Terrassen angelegt.
- Don Javier, C/Virgen de la Paz 7, (an der Straße von der Brücke vorbei an der Stierkampfarena).
und andere
Gehoben
[Bearbeiten]- Parador de Ronda, Plaza España.
- Sol y Somba, C/Virgen de la Paz 26, (an der Straße von der Brücke vorbei an der Stierkampfarena).
- Albacara, C/Tenorio 8. Es gibt ein paar Tische auf einer Terrasse mit Blick auf die Brücke.
und andere
Nachtleben
[Bearbeiten]Das Nachtleben Rondas ist eher ruhig. Wer die Nacht durchtanzen will, der ist hier sicher falsch und sollte lieber an die nahe Costa del Sol fahren. Aber im Zentrum der Stadt findet man viele kleine Bars und Restaurants, in denen man den Tag locker ausklingen lassen kann. Man kann schön draußen sitzen und seinen Drink und sein Essen genießen. Wenn man in Richtung Norden auf der Straße über die Puente Nuevo geht, findet man hier oder auch etwas rechts in der Stadt sicher ein passendes Lokal um den Tag schön ausklingen zu lassen.
Unterkunft
[Bearbeiten]Adressen für Hostals und Hotels bekommt man im Touristenbüro an der Plaza de España. Hier befinden sich der Parador und Läden, u.a. auch für weiße Keramik.
Günstig
[Bearbeiten]- Pensión Andalucia, Avda. Martinez Astein 19. Merkmale: ★★, Pension.
- Pensión Aguilar, C/Naranja 28. Merkmale: ★, Pension.
- Pensión Biarritz, C/Almendra 7. Merkmale: ★, Pension.
- Hotel Morales, C/Sevilla 51. Merkmal: ★.
und andere
Mittel
[Bearbeiten]- Hotel Don Miguel, an der Plaza España. Tel.: 952 871 090.
- Hotel El Tajo, C/Cruz Verde 7.
Gehoben
[Bearbeiten]- Parador de Ronda, an der Plaza España an der neuen Brücke. Merkmal: ★★★★.
- Hotel Husa Reina Victoria, Jerez 25. Tel.: 952 871 240. Merkmal: ★★★★.
- Hotel Molina del Arco, Partido de los Frontones. Merkmal: ★★★★.
- Hotel Maestranza, C/Virgen de la Plaz 24. Merkmal: ★★★★.
und andere
Lernen
[Bearbeiten]Sicherheit
[Bearbeiten]In Ronda kommen an vielen Tagen sehr viele Menschen aufeinander, die alle fast das Gleiche sehen wollen. So ist es in den Straßen um die Puente Nuevo auch entsprechend voll. Das ist natürlich ein sehr gutes Arbeitsgebiet für Taschendiebe. Ist aber alles halb so wild, wenn man sich an die bekannten Vorsichtsmaßnahmen hält. Das ist halt überall so, wenn viele Leute aufeinander treffen. Alles in allem ist es in Ronda recht sicher. An der Plaza de España stehen eigentlich immer zwei Beamte der Policia Local, an die man sich im Schadensfall wenden kann.
Gesundheit
[Bearbeiten]Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Wenn man mit dem Auto nach Ronda kommt, muss man entweder mühsam einen Parkplatz suchen oder in das Parkhaus unter der Plaza del Socorro im neuen Stadtteil parken. Von Marbella kommend fährt man durch die Altstadt, überquert die neue Brücke (Puente Nuevo), biegt die erste Straße rechts ab, dann links und gerade aus in das unterirdische Parkhaus. Vom Parkhaus kann man leicht die Plaza de Toro erreichen.
Es gibt noch ein zweites Parkhaus. Man überquert die neue Brücke, fährt geradeaus am Parque Alameda vorbei und dann nach links ins Parkhaus.
Literatur
[Bearbeiten]- Rainer Maria Rilke wohnte in Ronda vom November 1912 bis Februar 1913 und vollendete seine 6. Duineser Elegien. Er schrieb über Ronda "... das unvergleichbare Phänomen dieser Stadt, über die Masse von zwei geschnittenen Steinen eingesetzt und durch eine enge und tiefe Fluss-Schlucht getrennt, könnte ganz gut zum Bild dieser anderen Stadt, die in Träumen gezeigt wurde, entsprechen. Das Spektakel dieser Stadt ist unbeschreiblich, und in der Gegend, ein breites Tal mit Arbeitsfeldern, Steineichen und Ölbaumpflanzungen. Und weit entfernt, als ob sie alle ihre Kräfte wieder hätten, kommen wieder die Berge, Gebirgsland nach Gebirgsland, um die wunderschöne Entfernung zu bilden." und an anderer Stelle: "...deswegen war es wunderbar und richtig, Ronda gefunden zu haben, das als Ergebnis von allen Sachen, die ich gewünscht hatte, entspricht: eine spanische Stadt als Wachtturm in einer phantastischen und großartigen Art und Weise..."
- Auch Ernest Hemingway war in Ronda und hat sich so geäußert: "Wenn ihr nach Spanien fahrt, um Flitterwochen zu verbringen oder um bei einer Freundin zu sein, müsst ihr nach Ronda kommen. Die ganze Stadt und die Gegend haben eine romantische Dekoration. (...) Schöne Spaziergänge, guter Wein, wunderbares Essen, nichts zu machen..."
- James Joyce schrieb in Ulysses: "... und Ronda, mit den alten Fenstern von den Gasthäusern, mit Augen, die Gitterfenster betrachten, damit ihr Geliebter die Eisenstange küsst, und die Kneipen mit halb geöffneten Türen in der Nacht, und die Kastagnetten und die Nacht, als wir das Schiff von Algeciras verloren hatten, und der Wächter, der seine Arbeit mit einer Laterne macht, und diese schreckliche und tiefe Schlucht, oh, und die See, die rötliche See, manchmal wie das Feuer und die heiligen Sonnenuntergänge, und die Feigenbäume der Promenade. Ja, und alle diese merkwürdigen Gassen und rosa, blaue und gelbe Häuser und die Gärten mit Rosen, Jasmin, Geranien und Kaktus."
Zwei Bücher sind in deutscher Sprache erscheinen:
- Ronda del Guinardó von Juan Marsé, ISBN 3891510802
- Luise Rinser und Ronda - der dichterische Zauber einer Stadt von José Sanchez de Murillo, Chr. Rinser und Martin Thuner. ISBN 3000220844
Weblinks
[Bearbeiten]- Die offzielle Tourismusseite von Ronda: http://www.turismoderonda.es in spanisch, deutsch und englisch mit allen Pensionen und Hotels der Stadt.