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Frische Umfrage lässt wenig Spielraum für Merz: Ist die neue Regierung schon entschieden?

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Nach dem Scheitern der Ampel-Koalition deuten alle Anzeichen auf eine Wiederauflage der GroKo hin. Eine aktuelle Umfrage zur Bundestagswahl 2025 lässt keine Mehrheit für andere plausible Bündnisse erkennen.

München – Knapp anderthalb Wochen nach dem Zerbrechen der Ampel-Koalition befindet sich das Land bereits mitten im Wahlkampfmodus. Während die Grünen am Wochenende auf dem Bundesparteitag in Wiesbaden die personellen Weichen für die Bundestagswahl 2025 stellen, positionieren sich immer mehr Leute in der SPD für den amtierenden Regierungschef Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten. Nachdem Scholz nach dem Ampel-Aus kommunikativ in die Offensive gegangen ist, verzeichnen die Sozialdemokraten leichte Zugewinne.

Die Zeichen bei der Bundestagswahl stehen auf einer Rückkehr der Großen Koalition. Friedrich Merz (CDU) fehlen Umfragen zufolge andere Optionen.
Die Zeichen bei der Bundestagswahl stehen auf einer Rückkehr der Großen Koalition. Friedrich Merz (CDU) fehlen Umfragen zufolge andere Optionen. © Kay Nietfeld/dpa

Umfrage zur Bundestagswahl 2025: Union mit Abstand vorne – SPD legt zu

In der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der Bild-Zeitung legt die SPD einen Prozentpunkt zu und steht bei 16 Prozent. An dem prognostizierten Ergebnis der Bundestagswahl ändert die Umfrage jedoch nichts. Mit Abstand stärkste Fraktion bleibt die Union aus CDU und CSU mit 32 Prozent (+/-0). Die AfD steht mit 19 Prozent (+/-0) auf dem zweiten Platz und damit ebenfalls vor der SPD.

ParteiUmfrageergebnis
CDU/CSU32 Prozent
AfD19 Prozent
SPD16 Prozent (+1)
Grüne10 Prozent
BSW8 Prozent (+1)
FDP4 Prozent
Linke4 Prozent
Sonstige7 Prozent (-2)

Das Meinungsforschungsinstitut Insa hat im Auftrag der Bild-Zeitung zwischen dem 11. und 15. November insgesamt 1204 Menschen befragt. Die maximale Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,9 Prozentpunkten.

Keine Optionen für Merz: Umfrage deutet auf Rückkehr der Großen Koalition hin

Ein Bündnis der Union mit den Rechtspopulisten gilt jedoch als ausgeschlossen. Das unterstrichen zuletzt die Vorsitzenden der Schwesterparteien, Friedrich Merz (CDU) und Markus Söder (CSU), die bei ihren Reden im Bundestag die AfD-Fraktion hart angingen. Die Zeichen bei der Bundestagswahl – das zeigt auch die jüngste Umfrage deutlich – stehen damit auf eine Rückkehr einer sogenannten Großen Koalition aus Union und SPD, die Deutschland zuletzt zwischen 2013 und 2021 regiert hatte.

Eine Koalition zwischen der Union und den Grünen hätte nach dem aktuellen Stand keine Mehrheit im Bundestag, da die Grünen bei 10 Prozent (+/-0) stagnieren. Eine Zusammenarbeit mit der SPD ist aus Sicht der Union somit aktuell alternativlos.

Einzug in den Bundestag gefährdet: FDP und Linke müssen bei Neuwahlen bangen

Wären am kommenden Sonntag Neuwahlen, würde der Bundestag nur noch aus fünf Parteien bestehen. FDP und Linke würden – Stand jetzt – an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Die Linke könnte jedoch ähnlich wie bei der Bundestagswahl 2021 über drei gewonnene Direktmandate ins Parlament einziehen. Für diesen Plan soll unter anderem auch der noch amtierende Ministerpräsident von Thüringen, Bodo Ramelow (Linke), als Direktkandidat antreten. Erstmals aus eigener Kraft in den Bundestag einziehen würde das BSW, das in der Umfrage einen Prozentpunkt zulegt und auf 8 Prozent kommt.

Insgesamt gaben 15 Prozent der Befragten an, eine Partei wählen zu wollen, die aktuell an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern würde. Eine Mehrheit im Bundestag wäre somit schon ab 43 Prozent der Stimmen möglich. Schwarz-Grün hätte also weiterhin ebenfalls realistische Chancen bei der Wahl noch auf eine Mehrheit zu kommen. Allerdings wurde diese Koalition bereits von diversen CSU-Politikern ausgeschlossen. (fd)

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