Ein leuchtendes Winterwunderland
Ehepaar investiert jährlich viel Zeit, um Haus und Garten erstrahlen zu lassen
Hattersheim - Der Elch ist gestürzt“, ruft Martina Söder ihrem Ehemann zu. Werner Söder fährt besorgt herum. „Was? Wo?“ Schnell muss der Eddersheimer feststellen, dass die kleine Elchfigur im Hochbeet tatsächlich den Halt verloren hat und jetzt am Gartenzaun lehnt. Und das, obwohl der Weihnachtsmann ihn von seinem Schlitten aus die ganze Zeit im Auge hatte. Zumindest stehen die Rentiere noch. Den Eisbären neben dem leuchtenden Iglu scheint der Unfall jedenfalls nicht sonderlich zu interessieren. Sie haben sich um ein Schild mit der Aufschrift „North Pole“ geschart und ihre Köpfe zum Boden gerichtet, ganz so als würden sie fressen.
Man weiß überhaupt nicht, wo man zuerst hinschauen soll, wenn man vor dem Garten der Söders steht und die weihnachtliche Winterwelt bestaunt, die das Ehepaar jedes Jahr aufs Neue installiert. Hinter dem Haus erstreckt sich ein buntes Lichtermeer aus abwechslungsreichen Figuren. Von der Flörsheimer Straße ist das Spektakel auf Höhe der TSG-Turnhalle gut einsehbar und sogar zu Fuß erreichbar. Eltern stoppen hier mit ihren Kindern, um die aufsehenerregende Weihnachtskulisse aus der Nähe zu betrachten.
Werner Söder denkt bei dem exzessiven Lichterzauber vor allem an die Kinder. „Ich habe Spaß daran, das für andere zu beleuchten“, sagt der Rentner, der mittlerweile sogar den Zaun neben der angrenzenden Tiefgarage beleuchtet, damit Besucher wissen, wo sie lang müssen, um die beste Sicht zu haben. Auch vor dem Haus setzt sich die aufwendige Dekoration fort. Dort klettern kleine Weihnachtsmänner auf leuchtenden Leitern die Fassade hoch. Der spektakulärste Anblick bietet sich jedoch vom Gartenzaun aus.
Angefangen haben die Söders wie viele andere auch - mit ein paar Lichterketten. Als sie dann vor 18 Jahren nach Eddersheim gezogen sind, sei es langsam mehr geworden, erinnert sich Martina Söder. Reisen in die USA hätten sie zu der ausufernden Weihnachtskulisse inspiriert, die sich jedes Jahr etwas verändert. Die meisten der leuchtenden Figuren und Lichterketten haben die Eddersheimer online bestellt.
Der Aufbau dauert rund eine Woche
Mittlerweile dauert es etwa eine Woche, bis jedes Lämpchen am richtigen Platz ist. „Wenn das Wetter mitspielt“, ergänzt Werner Söder. Sonst könne es auch etwas länger dauern. „Die Hochbeete werden im Winter runtergeschnitten, um Platz für die Weihnachtsdekoration zu machen“, erläutert der Lichter-Fan. Ab und zu muss er ein paar der dekorativen Artikel austauschen. „Das hat alles nur eine gewisse Haltbarkeit“, weiß Söder. Neu sind in diesem Jahr ein aufblasbares Iglu und ein ebenfalls mit Luft befüllter Schneemann. Auch der Schlitten, auf dem eine als Weihnachtsmann verkleidete Schaufensterpuppe sitzt, feiert Premiere.
Zu anderen Anlässen, beispielsweise Halloween, bauen die Söders keine spektakuläre Kulisse auf. „Wir wollen uns lieber voll auf eine Sache konzentrieren“, sagt Werner Söder. Außerdem werde die Lagerfläche langsam knapp, bemerkt Ehefrau Martina. In den vergangenen Tagen haben die Eddersheimer bereits neue Regale zusammengebaut, um ihr weihnachtliches Lichtermeer nach der Saison vernünftig verstauen zu können.
Die Lichter-Show an der Flörsheimer Straße leuchtet wochentags von 17 bis 22 Uhr. Am Wochenende bleiben die Lampen bis 22.30 Uhr an. Beschwerden vonseiten der Nachbarn habe es bisher noch nicht gegeben, sagt Werner Söder. Und auch die Stromrechnung sei noch erträglich. „Es ist gar nicht so viel“, findet der Deko-Fan. Zwischen 600 und 700 Watt würden pro Stunde verbraucht. Früher habe das einmal ganz anders ausgesehen. Als es noch keine LED-Lämpchen gab, fielen die Kosten deutlich höher aus. „Da mussten wir noch aufpassen“, gesteht Martina Söder.