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Wirbel um Israel-Spiel in Paris: Fan-Zusammenstöße im Stadion

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Eine Woche nach den Angriffen auf israelische Fans gilt das Duell Frankreich gegen Israel als heikel. Die Polizei ist vorbereitet – im Stadion gibt es Zusammenstöße zwischen Fans.

Update vom 14. November, 21.50 Uhr: Bei dem Hochrisikospiel in der Nations League zwischen Frankreich und Israel ist es im Stade de France in Paris zu Krawallen gekommen. Auf dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) wurden Videos veröffentlicht, die Handgemenge zwischen israelischen und französischen Fans zeigen. Rund 50 Personen waren laut Medienberichten an den Auseinandersetzungen in der Nordkurve während der ersten Halbzeit beteiligt. Die Sicherheitskräfte und Polizisten griffen schnell ein und trennten die beiden Gruppen. Der Vorfall dauerte gut zwei Minuten.

Israelische und französische Fans geraten auf der Tribüne im Stade de France in Paris aneinander.
Israelische und französische Fans geraten auf der Tribüne im Stade de France in Paris aneinander. © Thibault Camus/dpa

Israel-Spiel in Paris: Großes Polizeiaufgebot – keine Zusammenstöße vor dem Anpfiff

Wie die dpa meldet, wurden bis zum Anpfiff im Stade de France bei Paris keine Zusammenstöße bekannt. Ein massives Polizeiaufgebot sichert das Stadion bereits seit dem Nachmittag weitläufig. Wenige Kilometer vom Stadion entfernt demonstrierten am frühen Abend Hunderte unter dem Motto „Man spielt nicht mit dem Genozid“ gegen das Fußballspiel. Einem dpa-Reporter zufolge war die Lage vor Ort ruhig.

In der Begegnung stand es zur Halbzeit noch Unentschieden, 0:0. Französische Fans quittierten Ballbesitzphasen jedoch immer wieder mit Pfiffen und Buhrufen.

Das heikelste Fußballspiel des Jahres: Paris bereitet sich auf Ausnahmezustand vor

Erstmeldung von Donnerstag, 14. November, 16.14 Uhr: Paris – Hohe Sicherheitsvorkehrungen und hochrangige Politiker auf der Tribüne: Das Nations-League-Duell zwischen Frankreich und Israel ist alles andere als ein normales Fußballspiel.

Eine Woche nach den brutalen Angriffen auf israelische Fans in Amsterdam gilt die Partie als das heikelste Match des Jahres, wie der Sender BFMTV berichtete. Rund 4.000 Polizisten werden am Donnerstagabend um 20.45 Uhr in Paris den reibungslosen Ablauf der Begegnung absichern, wobei allein 1.600 Sicherheitskräfte im Stade de France im Einsatz sein werden, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Frankreich wappnet sich für Israel-Gastspiel

„Sie werden in Sicherheit sein“, betonte Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau im Sender BFMTV in Richtung der israelischen Fans. „Ich lade sie ein, zu dem Spiel zu kommen.“ Er hatte bereits am Freitag nach den Vorfällen entschieden, dass das Länderspiel in Paris wie geplant stattfinden würde: „Ich akzeptiere das nicht“, schrieb Retailleau auf X. „Frankreich weicht nicht zurück, da dies bedeuten würde, vor den Gewaltdrohungen und angesichts des Antisemitismus zu kapitulieren.“

Die Vorfälle in der Vorwoche, bei denen laut Angaben der niederländischen Polizei 20 bis 30 Menschen verletzt wurden, führten dazu, dass die französischen Behörden kein Risiko eingehen wollen. Der Pariser Polizeichef Laurent Nunez versicherte in einem Interview mit BFMTV: „Wir werden die Mittel haben, um jede Störung der öffentlichen Ordnung zu verhindern – sei es beim Match, drumherum oder auf den Wegen der Zuschauer.“

Polizisten vor dem Stade de France
Bereits im Vorfeld steht das Nations-League-Spiels Frankreich gegen Israel, das im Stade de France ausgetragen wird, unter starkem Polizeischutz. © IMAGO/Fred Dugit

Nach Ausschreitungen in Amsterdam: Reisewarnung für israelische Bürger

Trotz einer generellen Reisewarnung des israelischen Nationalen Sicherheitsrats, die israelische Bürger zu Vorsicht bei Veranstaltungen im Ausland auffordert, wollen rund 300 Israelis und Sympathisanten der Partie beiwohnen. Die pro-israelische Aktivistin Mélanie Pauli-Geysse erklärte, dass man sich von Extremisten nicht einschüchtern lassen werde und zeigen wolle, „dass wir keine Angst haben“.

Yossi Taieb, ein aus Frankreich stammender israelischer Abgeordneter, äußerte sich zum Spannungsfeld: „Israelische und jüdische Attribute zu verstecken im Jahre 2024 und nicht zu Spielen zu kommen, das ist eine verrückte Ansage.“ Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Frankreich beabsichtigen, ins Stadion zu gehen.

Stade de France: Prominente Politiker erwartet

Die Zahl der israelischen Fans im Stade de France wird voraussichtlich gering sein, jedoch werden zahlreiche namhafte französische Politiker, darunter Präsident Macron und Premierminister Michel Barnier, erwartet. Macron möchte durch seinen Besuch eine Botschaft der Brüderlichkeit und Solidarität nach den antisemitischen Übergriffen senden.

Die gewaltsamen Übergriffe auf israelische Fans in Amsterdam wurden als antisemitische Gewalt verurteilt. Schätzungen zufolge wurden 62 Personen rund um die Begegnung festgenommen, während propalästinensische Jugendliche auf Motorrädern israelische Anhänger verfolgten und misshandelten.

Frankreich hat nach den gewalttätigen Ereignissen in Amsterdam im vergangenen Donnerstag umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Der Pariser Polizeichef betonte, dass alle Sicherheitsbedingungen gewährleistet seien. „Es bleibt in dem uns bekannten internationalen Kontext ein Hochrisikospiel“, sagte er laut dpa. „Der Einsatz wird über den Stadionbereich hinaus ausgeweitet“, um potenzielle Unruhen in der Umgebung zu verhindern.

Vor Nations-League-Spiel: Pro-palästinensische Demonstration angekündigt

In Saint-Denis, wo das Stade de France liegt, wurde für den Abend eine propalästinensische Demonstration angekündigt – diese könnte jedoch an einen weiter entfernten Ort verlegt werden, um den Sicherheitsvorkehrungen Rechnung zu tragen. Bereits am Vorabend der Begegnung kam es in Paris zu Ausschreitungen.

Vor dem Nations-League-Spiel steht die Sicherheit der Anwesenden für die französischen Sicherheitsbehörden im Mittelpunkt, um zu gewährleisten, dass das Spielerlebnis im Vordergrund steht und dass der Sport, so hofft etwa die bekannte französische Tageszeitung Le Monde, nicht von den angespannten politischen Verhältnissen überschattet wird. (dpa/chnnn)

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