Drei Jahrzehnte war ich für Unternehmen in verschiedenen Branchen im Einsatz. Eines war immer gleich: nichts geht über die Sicherheit von Daten. Sie sind das Öl des 21. Jahrhunderts. Der Antrieb für jeden Erfolg. Aber auch Angriffsfläche für Kriminelle. Ich habe erlebt, was es heißt, wenn Hacker versuchen die Schwachstellen von Systemen zu attackieren und die IT ihren Mann stehen muss. Ich habe gesehen, wie wichtig es ist, die richtigen Sicherheits-Experten an Bord zu haben.
Die Gefahr im Netz steigt. Eine Studie von Hiscox zeigt: mehr als die Hälfte aller Unternehmen in Deutschland sind im vergangenen Jahr Opfer von Cyber-Angriffen geworden. Hackerangriffe sind Teil von geopolitischen Konflikten und können medizinische Versorgungseinheiten stilllegen.
Die ganz große Herausforderung bei der digitalen Sicherheit steht uns aber erst noch bevor: Quantencomputer. Sie sind eine Schlüsseltechnologie für das 21. Jahrhundert, können schon heute in wenigen Millisekunden Probleme lösen, die für herkömmliche Computer unlösbar scheinen. Ihr Potenzial ist kaum zu ermessen. Beispielsweise um Krankheiten besser zu verstehen und Impfstoffe schneller zu entwickeln.
Doch Quantencomputer bergen auch eine Gefahr: sie können unsere heutigen Systeme und Sicherheitsschlüssel ganz einfach knacken. Weil sie immer einen Schritt voraus sind. Genau dafür brauchen wir eine Antwort. Damit die Quantentechnologie immer uns Menschen nützt, statt uns zu schaden.
Die effektivste Waffe gegen die Gefahr der Quanten-Entschlüsselung ist die Quanten-Verschlüsselung. Hier stehen wir in Europa noch am Anfang. Das hat auch die Europäische Kommission erkannt und drängt auf Sicherheitsvorkehrungen.
Europa braucht einen Quanten-Schutzschirm. Deshalb investiere ich in Quantum Industries GmbH. Das Wiener Start-Up um die beiden Gründer Rupert Ursin und Felix Tiefenbacher, die schon im erweiterten Team eines Österreichischen Nobelpreisträgers und Quantenphysikers tätig waren, entwickelt so einen digitalen Schutzschirm. Mit noch viel mehr Rechenpower als wir sie heute kennen. Um Angriffe, die mit Quantentechnologie möglich werden, abzuwehren. Dafür setzt Quantum Industries auf Prinzipien der Quantenphysik. Der Einsatz von verschränkten Lichtteilchen ermöglicht es, symmetrische Schlüssel auf Bit-Ebene zu erzeugen, die den Datentransfer absichern. Jeder Abhörversuch führt zu einer sofortigen Unterbrechung des Transfers, da die physikalischen Eigenschaften der Photonen sich unvorhersehbar verändern. Ein Abhören des Datenverkehrs wird so unmöglich.
Die Chancen und Risiken von Quantentechnologie sind noch kaum vorstellbar. Deshalb müssen wir uns jetzt damit auseinandersetzen. Vor 15 Jahren haben schließlich auch nur die wenigsten geglaubt, dass Hacker einmal die Systeme von politischen Parteien, der nationalen Flugsicherung und Hochschulen attackieren würden.
Ich bin überzeugt: Das größte Problem von Gefahren ist nicht, dass sie existieren, sondern dass wir uns nicht vor ihnen schützen.