Jens Linke
4. Januar 2025
Das Hotel macht vordergründig einen noblen Eindruck und rühmt sich mit 5 Sternen. Doch zu viele Unzulänglichkeiten hinterlassen den Eindruck, dass es mehr Schein als Sein ist, dass das Hotel verkörpert.
1. Kosten
Bei der Buchung gab ich an, dass wir zu Dritt (2 Erwachsene, 1 Kind) reisen und wählte ein Zimmer für drei Personen inklusive Frühstück.
In der Buchungsbestätigung habe ich dann aber erfahren, dass ich zwar ein Zimmer für drei Personen bekommen werde, aber nur für zwei Personen das Frühstück vorgesehen ist. So etwas habe ich bisher noch nicht erlebt.
Immerhin war die Mitarbeiterin am Front-Desk des Hotels kompromisbereit und buchte für einen der beiden von uns gebuchten Tage das Frühstück für unser Kind kostenlos dazu.
2. Sauberkeit
In einem Hotel dieser Kategorie ist es untragbar, dass die Zimmer nicht einwandfrei gereinigt werden. Staub auf der Oberseite der Garderobe, der Spiegel und in einigen Ecken des Fußbodens gehören sich nicht in dieser Kategorie.
3. Beleuchtungssteuerung
in unserem Zimmer (japanischer Stil) gibt es nur Lichtschalter bei einem der beiden Betten. Auch eine Nachttischlampe fehlt beim zweiten Bett, sodass man nachts kein Licht hat, wenn man zur Toilette muss. Außerdem ist die Belegung der Lichtschalter nicht selbsterklärend. Erst als die erste Nacht vorüber war, fanden wir heraus, dass durch mehrmaliges Drücken des Hauptschalters auch das Licht im Eingangsbereich auszuschalten geht. Weitere Lichtschalter gibt es sonst im ganzen Zimmer nicht. Das ist mehr als unkomfortabel.
4. Service
Wir riefen eine Mitarbeiterin in unser Zimmer, um sie über die Unannehmlichkeit mit der Beleuchtungssteuerung zu informieren. Anstatt proaktiv eine Lösung anzubieten oder zumindest Bedauern zum Ausdruck zu bringen, antwortete sie lapidar, dass dies in allen Zimmern so sei und sich bis jetzt noch niemand beschwert habe. Meinen Wunsch, doch zumindest auch beim anderen Bett eine Nachttischlampe aufzubauen, wollte sie zuerst nicht nachkommen - es gäbe keine verfügbare, die man anschließen könne. Daraufhin forderte ich sie auf, den General Manager zu kontaktieren, damit er sich um das Problem kümmert. Doch sie erwiderte, dass dieser in einem Meeting sei. Als ich die Mitarbeiterin aufforderte, ihn trotzdem zu kontaktieren, verließ sie kurz unser Zimmer. Als sie wieder zurückkehrte, teilte sie uns mit, dass nun doch eine Nahttischlampe aufgebaut werden kann. Auch eine gründliche Reinigung der verstaubten Flächen wurde veranlasst. Dass die Servicemitarbeiterin kein Englisch spricht und deshalb meine Frau übersetzen musste, passt ebenfalls nicht in das Bild eines 5-Sterne-Hotels.
Darüber hinaus sollte das Servicepersonal des Thai-Restaurants im obersten Stockwerk des Hotels dringend nachgeschult werden, denn als wir an unserem ersten Abend dort zu Gast waren, konnte es nicht abwarten, bis wir mit dem Essen fertig waren, Tische und Stühle um uns herum über den Boden schleifend wegzuräumen. Als wir kurz vor der Schließungszeit gingen, erfuhren wir, dass das Mobiliar für eine Veranstaltung am nächsten Tag verräumt werden musste. Auch dies ein No-Go in einem 5-Sterne-Haus.
Leider setzte sich der ernüchternde Eindruck des unzureichenden Services beim Frühstücksbuffet fort, denn dort wurde man nicht müde zu betonen, dass die Essenszeit nur bis 10 Uhr reicht. Selten fühlten wir uns so gehetzt, obwohl wir schon um 9 Uhr kamen und wenig begeistert gegen 10 Uhr den Frühstücksbereich verließen.
Fazit: Natürlich bietet das Tai Urban Resort Hotel viel Gutes. Ich will es nicht schlechter darstellen, als es tatsächlich ist. Aber die Menge an Unzulänglichkeiten sind einem 5-Sterne-Hotel nicht würdig und bedürfen dringender Nachbesserung!