Eingereiht Südseitig ist die Fassade durch Binder, Stützen und die dazwischenliegenden Tore gegliedert. Das neue Areal des Ausbildungszentrums Allmend West in Thun bildet das Bindeglied zwischen kleiner Allmend (Industriegebiet) und grosser Allmend (Landschaftsraum). Gleichzeitig ist es der Abschluss eines Infrastrukturstreifens, welcher sich von der Mannschaftskaserne über die Dufourkaserne Richtung Westen zieht. Die neuen, von 3B Architekten entworfenen Gebäude reihen sich sprichwörtlich in die hohe Baukultur des Waffenplatzes ein. Durch die säge- rohe Behandlung des Holzes wirken die Gebäude samtartig und gliedern sich so in den umgebenden Landschaftsraum ein. Zusammengefasst Die Aufteilung in drei Volumen und die niedrige Gebäudehöhe helfen dem Neubau, sich in den nordseitigen Strassenraum einzugliedern, und lassen zugleich den Ausblick auf die Stockhornkette frei. Südseitig werden die Volumen vom durchlaufenden Vordach zu einem Ensemble zusammengefasst und reagieren so auf die Weite der grossen Allmend. Alle drei Gebäude haben einen Hallenteil, welcher sich mit grossen Toren nach Süden orientiert und öffnet. Nordseitig daran angebaut befindet sich der zweigeschossige Theorieraumteil. Als Bindeglied zwischen beiden Gebäudeteilen fungiert eine Erschliessungszone, welche der Personen- und Medienverteilung dient. Die östlichen, westlichen und nördlichen Fassaden sind mit einer grossteiligen Schuppung verkleidet und nordseitig mit Lochfenstern perforiert. Die Schuppung macht die Geschossigkeit nach aussen sichtbar und rhythmisiert die Länge der Gebäude. Südseitig ist die Fassade durch Binder, Stützen und die dazwischenliegenden Tore gegliedert. Durch die sägerohe Behandlung wirken die Gebäude samtartig und gliedern sich so in den umgebenden Landschaftsraum ein. Alle Hallen- und Theorieraumtrennwände sind frei einteilbar und können zukünftige Nutzungsanpassungen aufnehmen. Die Flexibilität wird durch Doppelböden im Theorieraumbereich und ein adaptives Haustechnikkonzept unterstützt. In jedem der drei Gebäude ist über dem Haupteingang ein Pausenraum mit übergrossem Fenster angeordnet. Die Materialisierung mit dunkler Eiche, textiler Wand- und Deckenverkleidung sowie einer Hängelampenskulptur macht den Raum zum «Wohnzimmer» der Nutzenden. Alle drei Gebäude haben einen Hallenteil. Fotos: Roger Baumer, Sqwer Nachhaltigkeit Dank eines reduzierten Untergeschosses in Massivbauweise und einem reinen Holzbau in den darüberliegenden Geschossen konnte die Bauzeit optimiert und maximal CO2 gebunden werden. Durch die Vergabe der Arbeiten von mehr als 80 Prozent an regionale Unternehmungen und den Einsatz von Holz aus der Schweiz waren die Transportwege kurz und die graue Energie konnte auf ein Minimum reduziert werden. Alle Dachflächen sind extensiv begrünt und bilden Lebensräume für Insekten und Reptilien. Eine Ansaat von ortsansässigen Orchideen lässt die vorhandene Biodiversität auf den Dächern weiterbestehen. Die klare Systemtrennung und die…
Info
«Architektur+Technik» erschien 1978 erstmals auf dem Markt und gehört zu den renommiertesten Baufachtiteln der Schweiz. Die zehnmal jährlich erscheinende deutschsprachige Fachzeitschrift richtet sich an Entscheidungsträger aus der Bau- und Immobilienbranche und spricht in erster Linie Architekturschaffende und Planende im Hochbau an (67% Architektur- und Innenarchitekturbüros, 9% Ingenieur- und Baubüros, Hoch- und Tiefbauämter, 5% General-, Hoch- und Tiefbauunternehmen, 4% Industrieeinkauf, Rest Diverse). Publiziert werden klassische Architekturreportagen von Bauten aus der Schweiz und dem Ausland. Die Autoren und Autorinnen berichten über das aktuelle Geschehen in der Architekturszene und führen Gespräche mit Fachpersonen aus der Baubranche. Mitteilungen über neue Produkte und Dienstleistungen ergänzen das Angebot. Die reguläre Ausgabe von «Architektur+Technik» wird jedes Jahr durch Sonderausgaben wie «Fassaden», «Umbauen» sowie «Digital bauen» (siehe separate Mediadaten) ergänzt. Vertrieben wird die Fachzeitschrift «Architektur+Technik» innerhalb der Schweiz im Abonnement, mittels Zielversand und an Branchenmessen.
- Website
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https://www.architektur-technik.ch
Externer Link zu Architektur+Technik
- Branche
- Architektur und Planung
- Größe
- 201–500 Beschäftigte
- Hauptsitz
- Zurich
- Gegründet
- 1978
- Spezialgebiete
- Architekturszene, Trends, Ausstellungen, Messen, Objektreportagen, Interviews, Hintergrundberichten und Branchengeschehen
Updates
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Schallgeschützt Mit der «Confort 88» von Brunex ist eine neue Tür auf dem Markt, die hochschalldämmend ist und im Stresstest überzeugt. Mit der «Confort 88» von Brunex ist eine neue Tür auf dem Markt, die hochschalldämmend ist und im Stresstest überzeugt. Ziel war es, eine optimale Türkonstruktion und Ausstattung zu finden, um die bauakustischen Eigenschaften nachzuweisen. «Confort 88» kommt mit einem beeindruckenden Schalldämmwert von Rw = 53 dB im Blattwert und bis zu Rw = 51 dB im Elementwert. Neu ist sie auch mit Einbruchwiderstand RC2 erhältlich. Den Missing Link zwischen der etablierten «Confort 59» und der hochschalldämmenden «Confort 88» erfüllt die neue «Confort Plus 59». Mit Schalldämmwerten bis 45 dB im betriebsfertigen Element bietet sie eine optimale Lösung für anspruchsvollen Wohn- und Hotelbau. Damit gilt sie als Allrounder für alle Lebens- und Arbeitsbereiche, die von einem Schallschutz profitieren, aber auf keine hochschalldämmenden Eigenschaften angewiesen sind. Der neue Allrounder: die «Confort Plus 59», vorgestellt auf der OPO World. Mit Schalldämmwerten bis 45 dB im betriebsfertigen Element bietet die Türe eine optimale Lösung für anspruchsvollen Wohn- und Hotelbau. Fotos: Brunex Optimierte Schalldämmung durch Doppelfalz Brunex erweitert das Sortiment um neue Türtypen und modernisiert zudem das Innenleben der bewährten Modelle. So werden zweiflügelige Türelemente nur noch mit Doppelfalz und doppelter Dichtungsebene in der Mittelpartie angeboten. Die Schalldämmung wird dadurch signifikant optimiert und höhere Schalldämmwerte können erreicht werden. Der «Brunex Schallschutz-Navigator» bietet über das Kundenportal «Mybrunex» eine umfassende Orientierungshilfe, die durch alle relevanten Aspekte des Schallschutzes führt. brunex.ch
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Metamorphose eines Hauses Natürliche Materialien und hochwertige Oberflächen prägen die Ästhetik der Innenräume. (Fotos: Ståle Eriksen) Ursprünglich als Militärunterkunft während des Zweiten Weltkriegs mit niedrigem Dach und vielen kleinen Zimmern errichtet, verwandelte das Londoner Büro O’Sullivan Skoufoglou Architects einen Berliner Bungalow in eine moderne dreigeschossige Villa. Der Bauherr, der Bruder von Jody O’Sullivan, der das Londoner Büro gemeinsam mit Amalia Skoufoglou leitet, legte viel Wert auf die Verwendung natürlicher und hochwertiger Materialien. So fiel die Wahl neben Kalksandstein aus Süddeutschland und Ziegeln aus Belgien auf nachhaltige Holzdielen des Schweizer Herstellers Bauwerk Parkett. «Vor dem Umbau hatte die Familie 15 Jahre lang in dem eingeschossigen Haus mit Walmdach und einem eher zellenartigen Innenraum gelebt», erklärt Skoufoglou. Nun, da die Kinder erwachsen sind, sollte das Haus erneuert werden, Raum für mehr Flexibilität und Privatsphäre bieten und gleichzeitig das Potenzial des prädestinierten Grundstücks am Rande von Berlin Grunewald nutzen. Dabei wurde das Dach durch einen zweigeschossigen Neubau in nachhaltiger Holzbauweise ersetzt, dessen Form dem gesamten Ensemble ein robustes Erscheinungsbild vermittelt. «Das Obergeschoss besteht aus einer Holzkonstruktion, die grösstenteils ausserhalb der Baustelle gefertigt und in nur zwei Wochen montiert werden konnte», so O’Sullivan Skoufoglou Architects. Das ursprüngliche Haus blieb bis auf geringfügige bauliche Veränderungen erhalten. Das Gebäude wird mit Erdwärme und Solarenergie geheizt und gekühlt und benötigt keine fossilen Brennstoffe. Charakteristisch für die Stadtvilla sind die Fassaden aus Dietfurter Kalkstein, einem der ältesten Steinbrüche Süddeutschlands, und das mit hellem Kalkmörtel verputzte Ziegelmauerwerk aus Belgien. Wichtig waren dem Architekturbüro robuste und langlebige Oberflächen, die mit den Jahren auch Patina annehmen dürfen. Das Projekt steht für eine Architektur, die sich mit der umgebenden Landschaft verbindet. In einem Wohnviertel in Berlin Grunewald verwandelten O’Sullivan Skoufoglou Architects einen Bungalow in eine dreigeschossige Villa. Zentraler Knotenpunkt Die Innengestaltung erforderte aufgrund der länglichen Form des Hauses einiges an Kreativität von den Architekten. Sie entwickelten ein zentrales Atrium, das über alle Geschosse reicht und holzverkleidet ist. Angrenzend und parallel zu diesem Luftraum verläuft die Haupttreppe. «Wir haben uns vorgestellt, dass sich das Leben um diesen zentralen Knotenpunkt dreht, der sowohl verbindet als auch die Möglichkeit bietet, allein zu sein und verschiedenen Aktivitäten nachzugehen», erklärt Skoufoglou das entwickelte Prinzip der Balance zwischen Intimität, Offenheit und Vernetzung. Etwas zurückversetzt in der Grundfläche des Hauses befindet sich der mit Kalksteinplatten eingefasste Eingang. Dahinter öffnet sich die Eingangshalle mit dem Treppenhaus, das durch ein Oberlicht und…
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Bauwerk für Spitzenforschung Ein weiter, heller Innenhof, so hoch wie das Gebäude selbst, führt die Besuchenden ins Innere. (Fotos: Alessandro Della Bella) Bereits ab 2007 plante die ETH Zürich, ein neues Departement zu gründen, das Forschende aus drei verschiedenen Disziplinen in Basel zusammenführen sollte. «Gesundheit und Medizin sowie Datenwissenschaften zählen zu den strategischen Schwerpunkten der ETH Zürich. Im Departement für Biosysteme kommen diese Bereiche zusammen», sagt Ulrich Weidmann, Vizepräsident für Infrastruktur an der ETH, und ergänzt: «Mit unserem Departement und nun auch dem neuen Gebäude in Basel können wir den Austausch mit der hiesigen Industrie und Akademie weiterentwickeln und gemeinsam die medizinische Forschung vorantreiben.» Heute lehren und forschen am Departement für Biosysteme der ETH Zürich 19 Professorinnen und Professoren, 180 Doktorierende sowie insgesamt rund 340 Mitarbeitende; bis zu 180 Masterstudierende werden ausgebildet. Sie alle sind jetzt im hochmodernen Gebäude BSS unter einem Dach vereint und arbeiten in unmittelbarer Nähe zu wichtigen Kooperationspartnern aus Medizin, Pharma und der chemischen Industrie. Die transparente Fassade sowie die Glaswände im Innern lassen das Gebäude offen und hell erscheinen. Im Herzen der Basler Akademien Das vom Münchner Architekturbüro Nickl & Partner entworfene fünfeckige Gebäude unterstützt durch sein Design die Vision eines offenen Austausches über einzelne Forschungsgruppen und Disziplinen hinweg. Die transparente Fassade sowie die Glaswände im Innern machen die Menschen sichtbar und lassen das Gebäude offen und hell erscheinen. Grosszügige, offene Flächen bieten den Studierenden und Mitarbeitenden Raum, um miteinander in Kontakt zu treten und sich auszutauschen. Gleichzeitig dient das Gebäude als Zugangstor von der Stadt zum Schällemätteli-Areal. Ein weiter, heller Innenhof, so hoch wie das Gebäude selbst, führt die Besuchenden ins Innere und bei Bedarf weiter zu den unmittelbaren Nachbarn wie der Universität, dem Universitätsspital Basel und dem Kinderspital von Basel-Stadt und Basel-Land. Ein wichtiger Teil der wissenschaftlichen Infrastruktur im Neubau steht auch den Partnern zur Verfügung und wird teilweise sogar gemeinsam betrieben. In den unteren Etagen des Gebäudes befinden sich sämtliche hochmoderne Forschungseinrichtungen, wie beispielsweise ein Reinraum oder eine sogenannte GMP- Facility. In Letzterer können Wirkstoffe wie neu programmierte Zellen in einer streng kontrollierten Umgebung hergestellt werden, sodass sie direkt in den klinischen Prozess eingeführt und in Studien an Menschen eingesetzt werden können. Auch die räumliche Nähe dürfte die Translation von biologischen Erkenntnissen in die Medizin weiter beschleunigen. Denn die ETH-Forschenden des Departements für Biosysteme bringen ein einzigartiges, interdisziplinäres Know-how in Bioengineering, computergestützter Datenanalyse und Bioinformatik an den Standort Basel. «Wir wissen mittlerweile…
Bauwerk für Spitzenforschung
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Wirklichkeitsgetreu Auf der Planungs- und Simulationsplattform «Living Lab» werden die Pläne in der Entwurfsphase mit allen Beteiligten getestet und gegebenenfalls optimiert. (Bilder: SCDH) Wie lässt sich den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden, die regelmässig in Bauprojekten aufeinandertreffen? Life is live. Deshalb ist es wichtig, die Erzeugnisse vom Planungstisch vor der Realisierung hinsichtlich der Praxistauglichkeit auf den Prüfstand zu stellen. Das Swiss Center for Design and Health (SCDH) ist ein Technologiekompetenzzentrum für Designforschung und hat mit einer Extended-Reality-Simulationsfläche darauf die entsprechende Antwort gefunden. Auf der Planungs- und Simulationsplattform «Living Lab» werden die Pläne in der Entwurfsphase mit allen Beteiligten getestet und gegebenenfalls optimiert. Zwölf Beamer projizieren die Grundrisse unterschiedlichster Gebäude wie Gesundheitsinstitutionen oder öffentlichen Bauten in Originalgrösse auf den weissen Bodenbelag. Schwachstellen erkennen Ort der Geschehnisse ist eine Industriehalle mit rund 560 Quadratmetern in Nidau bei Biel. Zwölf Beamer projizieren die Grundrisse unterschiedlichster Gebäude wie Gesundheitsinstitutionen oder öffentlichen Bauten in Originalgrösse auf den weissen Bodenbelag. Wände, Türen und Fenster werden aus Karton nachgebaut. Die Räume erhalten echtes, der Typologie entsprechendes Mobiliar oder Mock-ups. «Nicht selten lassen sich bereits beim Aufbau erste Schwachstellen und Optimierungspotential in den Plänen erkennen», erklärt Monika Codourey, Architektin und Leiterin «Living Lab» am SCDH. Bei den darauffolgenden Simulationsworkshops nehmen Projektverantwortliche wie Architektinnen und Architekten, Investierende aber auch Nutzende teil. «Es macht Sinn, alltägliche Szenarien mit allen Beteiligten möglichst realitätsnah durchzuspielen. Denn niemand kennt die geplanten Arbeitsabläufe in einem Gebäude so gut wie die künftigen Nutzenden – auch nicht die Planenden», sagt Codourey. Dies erzeugt Transparenz im Planungsprozess. Gleichzeitig kann das Verständnis der Nutzenden beispielsweise für die wirklichen Distanzen geschärft werden. Vor allem diese haben häufig Mühe, Baupläne bis ins letzte Detail zu verstehen. Das abschliessende Debriefing legt die Beobachtungen und Eindrücke der Workshop-Teilnehmenden offen. Partizipativ Das abschliessende Debriefing legt die Beobachtungen und Eindrücke der Workshop-Teilnehmenden offen. Die Fachleute des SCDH leiten die Simulationsworkshops und erweitern diese um wissenschaftliche Erkenntnisse. So unterschiedlich die Nutzenden oder Projektbeteiligten, so verschieden sind schliesslich die Meinungen zu den Simulationen. Deshalb ist es sinnvoll alle Gruppen möglichst frühzeitig im partizipativen Prozess zusammenzubringen. So werden Unstimmigkeiten in den Plänen zu einem frühen Zeitpunkt erkannt, teure Baufehler sowie allfällige folgende Korrekturen vermieden und schliesslich Kosten eingespart. Monika Codourey findet: «Das Vorgehen…
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Lernen unterm Matterhorn Schulgebäude mit Pausenhof zum Hang im fast fertigen Zustand. (Foto: Alexander Gempeler) Im beliebten hochalpinen Ferienort Zermatt (Wallis) ist eine neue Primarschule entstanden. Etwa 400 Kinder sind eingezogen und werden in diesem lichten Bau mit viel Holz und Glas ihre Schuljahre bis zur 6. Klasse verbringen. Künftig wird eine Gesamtanlage die drei alten, verbundenen Chalets ersetzen. Zwei Drittel davon (Walka I und II) mit Schule, Turnhalle, Bibliothek und weiteren halböffentlichen Räumen sind bereits in Betrieb. Der dritte Teil, der künftige Kindergarten mit Kita (Walka III), wird im Sommer 2025 eröffnet. GWJ Architektur übernahmen in ihrem Entwurf den dreigeteilten Charakter der bestehenden Schulgebäude aus den Jahren 1958 bis 1972 mit ebenfalls drei gestaffelten und ineinander verschobenen Baukörpern. Obwohl jetzt die charakteristischen Satteldächer fehlen, bleibt die ursprüngliche Massstäblichkeit der drei Chalets als wiedererkennbares Zeichen bestehen. Die Baukörper integrieren sich mit einer Abtreppung am Hang in die bestehende Topografie und nehmen Bezug auf die umliegenden Gebäude. Obwohl die neue Schule im alten «Footprint» steht, musste ein weiterer Teil des Hangs gesprengt und entfernt werden – was bei den Extrembedingungen eine konstruktive und logistische Herausforderung war. Denn am Fusse des Matterhorns ist alles anders und extremer als anderswo, selbst in den Alpen. Im höchsten und grössten Sommerskigebiet der Schweiz gelegen, liegt auch in Zermatt auf rund 1600 Höhenmetern während einem Grossteil des Jahres Schnee. Beliebt bei Bergfexen aller Art, die in der Region Ski fahren, klettern oder wandern, prägen mehr als zwei Millionen Besuchende pro Jahr die Gemeinde mit 6000 Einwohnenden – (infra-)strukturell wie gesellschaftlich. Ausserdem ist das ganze Dorf autofrei und nur mit speziellen Elektrofahrzeugen befahrbar – und die Schule befindet sich am Südhang und am Rand der historischen Bebauung, sozusagen in der zweiten Reihe. So verengen nicht nur die klimatischen Bedingungen das Zeitfenster, in dem gebaut werden kann, sondern auch die Reisesaison und die Unterrichtszeiten. Hinzu kommt die extreme Hanglage, die zusätzliches, mitunter lärmintensives Gerät erfordert und den Abtransport von Abbruch- und Aushubmaterial durch den Ort erschwert. Die Gestaltung des Neubaus, der die dreigeteilte Struktur aufnimmt, ist zugleich die Lösung der konstruktiven und logistischen Herausforderungen: Zwei funktional optimierte Bauabschnitte erlauben es, zeitversetzt zu bauen und zugleich den Schulbetrieb aufrechtzuerhalten, indem die Kinder im jeweils noch oder schon bestehenden Gebäudeteil unterrichtet werden. So konnten die einzelnen Bauetappen seit Beginn des Rückbaus im April 2021 präzise in die knapp bemessenen freien Baufenster gelegt werden. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist der Wegfall von aufwändigen Provisorien. Südfassade von Südwesten. (Foto: GWJ Architektur) Das Gedächtnis des Ortes Der Hang…
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Nachhaltig zurückgeführt Die optimierte Recyclingmaschine in Scherpenzeel ist ein wichtiger Schritt, um gebrauchte Produkte leichter direkt in den Produktionskreislauf zurückzuführen. (Fotos: Interface) Interface konzentriert sich auf die direkte CO₂-Reduzierung und -Speicherung im Unternehmen und in der gesamten Lieferkette, um der Dringlichkeit der Klimakrise gerecht zu werden. Das Unternehmen priorisiert weiterhin die Verwendung von recycelten Inhalten und biobasierten Materialien, um den CO₂-Fussabdruck seiner Produkte zu reduzieren. Die optimierte Recyclingmaschine in Scherpenzeel ist ein wichtiger Schritt, um gebrauchte Produkte leichter direkt in den Produktionskreislauf zurückzuführen und so zusätzliches recyceltes Material für neue Produkte zu erhalten. Das Rücknahmeprogramm «ReEntry» mit dem Ziel, ge-brauchten Teppichfliesen ein zweites Leben zu schenken. Lebenszyklus verlängern Bereits im Jahr 1995 startete Interface das Rücknahmeprogramm «ReEntry» mit dem Ziel, gebrauchten Teppichfliesen ein zweites Leben zu schenken. Das Unternehmen nimmt diese am Ende ihrer Lebensdauer zurück und stellt sicher, den Lebenszyklus, wann immer möglich, zu verlängern. Je nach Zustand und Zusammensetzung des zurückgegebenen Materials werden die Produkte auf die nachhaltigste Weise zurückgeführt – «ReUse» (Wiederverwendung gebrauchter Teppichfliesen), «ReCycle» oder «ReCover» (Energierückgewinnung). interface.com/reentry Das Rücknahmeprogramm «ReEntry» mit dem Ziel, gebrauchten Teppichfliesen ein zweites Leben zu schenken.
Nachhaltig zurückgeführt
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Kunststofffenster sind nachhaltig Der VEKA Recycling-Verbund hat eine jährliche Kapazität von 100 000 Tonnen und hat bisher eine gesamte Einsparung von 780 000 Tonnen CO2 erwirkt. Fenster spielen beim ökologischen Gebäudebau eine zentrale Rolle. Deshalb ist es für alle am Bau Beteiligten wichtig, die nachhaltigen von den weniger empfehlenswerten Produkten unterscheiden zu können. Zertifikate bieten eine objektive und neutrale Entscheidungshilfe. Besser geht nicht: «eco1-Zertifikat» Die unabhängige Zertifizierungsstelle Ecobau bewertet ökologische und nachhaltige Eigenschaften von Produkten der Baubranche und vergibt die Gütesiegel «eco1», «eco2» sowie «ecoBasis». Das VEKA-Profilsystem «Softline 82 MD» und das Fenster «classico» von VEKA-Partner Smartwindows mit dem «eco1-Zertifikat» wurden Ende 2023 ausgezeichnet. Um das aussagekräftige Gütesiegel zu erhalten, gilt es, vier anspruchsvolle Vorgaben zu erfüllen: Das Produkt muss den Minergie-Anforderungen entsprechen. Ein Recyclingkonzept muss den geschlossenen Kreislauf nachweisen. Das Produkt darf keine gesundheitsgefährdenden Stoffe enthalten. Die Ökobilanz für die Herstellung des Produktes muss positiv ausfallen. Strahlkraft für die Kunststoffbranche Mit ihren hochwertigen PVC-Profilsystemen hat VEKA in jeder Kategorie die Anforderungen erfüllt oder gar übertroffen. Damit ist VEKA der erste Anbieter von PVC-Fenster- und Türprofilen mit dem «eco1-Label». Richard Koehli, Vertriebsleiter Schweiz von VEKA, ist zu Recht Stolz auf das Zertifikat und auf dessen Strahlkraft für die ganze Kunststoffbranche: «Mit der ‘eco1-Zertifizierung’ haben wir nun den offiziellen Nachweis von einer neutralen Stelle, dass unsere Kunststofffensterprofile in mehrerer Hinsicht hochwertig und nachhaltig sind. Das gilt auch für den Herstellungsprozess und das Recycling. Dieses Zertifikat hat eine Signalwirkung für die ganze Kunststoffbranche. Denn was wir schon lange sagen, ist nun schwarz auf weiss belegt: Kunststofffenster sind nachhaltig.» Tatsächlich sind moderne Kunststofffenster äusserst energieeffizient, und sie können den Energieverbrauch eines Gebäudes für Heizung und Kühlung erheblich senken. So lassen sich Energiekosten sparen und Treibhausgasemissionen vermindern. Richard Koehli fährt fort: «PVC-Fenster sind zudem extrem witterungsbeständig, langlebig und wartungsarm.» Bereits bei der Entwicklung der Profilsysteme bezieht man bei VEKA den Recyclingprozess mit ein. «Die Produkte werden von Anfang an so gestaltet, dass ihre Materialien und Komponenten nach der Nutzungsphase leicht recycelbar sind. Dadurch können wir den geschlossenen Kreislauf gewährleisten, und wir schonen die Umwelt», erklärt Richard Koehli. Das Altmaterial wird zerkleinert, gereinigt und sortiert. Aus dem daraus entstehenden, sortenreinen Regranulat sind bisher rund 40 Millionen Fenster mit Recyclingkern entstanden. (Fotos: VEKA) Führend im PVC-Recycling Als umweltbewusster Systemgeber für Fenster und Türen aus Kunststoff setzt VEKA…
Kunststofffenster sind nachhaltig
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Harmonisches Ensemble Die hinterlüftete, perforierte Metallfassade erfüllt hohe Schallschutz- und Minergie-P-Standards. Der Ersatzneubau im Verkehrshaus der Schweiz, entworfen von Gigon Guyer Architekten, ersetzt die baufällige Schienenhalle. Mit einer Glas- und Metallfassade, ausgeführt durch Josef Meyer Stahl und Metall AG, fügt sich das Gebäude harmonisch ins Ensemble ein. Im Erdgeschoss bietet die 600 Quadratmeter grosse Halle Platz für die Schienenausstellung und die interaktive Ausstellung «Experience Energy!». Zwei hohe Falttore ermöglichen das Einbringen grosser Ausstellungsstücke, darunter Schienenfahrzeuge. Über den Innenhof gelangt zusätzliches Tageslicht in die Innenräume. Energie in der Fassade Die Obergeschosse des neuen Mehrzweckgebäudes im Verkehrshaus der Schweiz beherbergen Büros und Konferenzsäle. Eine hinterlüftete, perforierte Metallfassade erfüllt hohe Schallschutz- und Minergie-P-Standards. Die Fassade dient als Unterkonstruktion für Photovoltaikmodule, die je nach Ausrichtung variieren. Die Südfassade trägt die meisten PV-Module, die mit dem Künstler Urs Beat Roth gestaltet wurden. Im Untergeschoss sorgt eine Wärmepumpenheizung mit Wasser aus dem Vierwaldstättersee für eine nachhaltige Energieversorgung. josefmeyer.ch Der Ersatzneubau ersetzt die baufällige Schienenhalle.
Harmonisches Ensemble
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Im Wechselspiel Das Museum kommuniziert in die Stadt und die Stadt wiederum in das Museum. (Fotos: Holger Jacob) Nachdem das Aargauer Kunsthaus an sein Fassungsvermögen gelangte, erhielt es 2003 einen von Herzog & de Meuron geplanten Erweiterungsbau, der sich als städtebaulicher Kniff entpuppt. Denn dieser ist als erhöhte begrünte Stadtterrasse konzipiert und fungiert gleichwohl als topografische Architektur. Als historische Vorbilder dienten dafür unter anderem der Sockel der Albertina in Wien, die Gewächshausterrassen beim Schloss Sanssouci in Potsdam oder die Terrasse der Villa Doria in Rom. Der erhöhte Platanenplatz vor dem benachbarten Grossratsgebäude ist ein solches topografisches, landschaftsgestalterisches Element, das im als Stadtterrasse ausgebildeten Erweiterungsbau eine logische Ergänzung und Vervollständigung fand. Das Foyer des Erweiterungsbaus entstand seiner Zeit als künstliche Höhle oder Grotte mit Referenz auf die Gartenarchitektur. Es formuliert die Schnittstelle zwischen Parkende, Übergang zur Altstadt und Innenraum des Museums. Grünes Glas charakterisiert den Aufgang in den Park. Weiterentwicklung Im Zuge von Sanierungsmassnahmen bei den Ausstellungsräumen kam es 2023 zur Neugestaltung des Foyers. «Herzog & de Meuron lassen ihre Bauten nicht einfach los. Sie sind daran interessiert, wie sie sich weiterentwickeln. Die Sanierung ermöglichte die Auffrischung des Foyers und den Übergang zwischen Innen- und Aussenraum noch fliessender zu gestalten», erklärt Christina Omlin vom Aargauer Kunsthaus das Engagement des Architekturbüros und den dadurch nahezu logisch erscheinenden Optimierungsbedarf am und im Gebäude. Das sachlich weisse Mobiliar entsprach nach 20 Jahren den aktuellen Bedürfnissen nicht mehr ganz. Man wünschte sich mehr Aufenthaltsqualität. «In mehreren Bereichen im Foyer entstand Leben. Was vorher etwas kühl wirkte, lädt nun zum Verweilen ein», sagt Omlin. Umgebaute und neue Möbel aus Holz oder rezykliertem PET, wärmeres und vielfältigeres Licht, Teppiche, Vorhänge und einzelne Farbakzente verleihen dem Raum eine wohnlichere Atmosphäre. Arbeitstische, Sofas und Lounge Chairs ergänzen die klassischen Bistrotische. Es entstehen kleinere Orte, die sich für Konzentration oder für Austausch anbieten. Die originale schwarze Stahltreppe im signalweissen Raum zählt zu den ikonischsten Elementen des Foyers. Die neuen, schwarz-weissen Möbel nehmen dies im feineren Massstab auf. Die Sanierung ermöglichte die Auffrischung des Foyers. «Oh du Farbliche» «Die zweite Wendeltreppe hat eine ähnlich starke Symbolkraft. Sie zitiert einerseits die bestehende Treppe im Foyer und schafft gleichzeitig die Verbindung zwischen Innen- und Aussenraum. Gegen unten ins Untergeschoss des Kunsthauses, gegen oben auf die offene Dach-Terrasse», sagt Christina Omlin. Bisher durch grünes Glas charakterisiert, bildete sie auch den Aufgang in den Rathauspark und zu den Gebäuden der angrenzenden Kantonsbibliothek. Der Abgang nach unten ist neu…
Im Wechselspiel
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