Wie bewerten Sie IT-Katastrophenszenarien?

1 Definieren Sie Ihre kritischen Assets und Prozesse

Der erste Schritt bei der Bewertung von IT-Katastrophenszenarien besteht darin, Ihre kritischen Assets und Prozesse zu identifizieren und zu dokumentieren, die Ihre Geschäftsziele und -funktionen unterstützen. Dazu gehören Ihre Hardware, Software, Daten, Netzwerke, Anwendungen, Dienste und Workflows, die für Ihren Betrieb unerlässlich sind. Sie sollten auch die Abhängigkeiten und Verbindungen zwischen diesen Ressourcen und Prozessen sowie deren Besitzern, Benutzern und Vereinbarungen zum Servicelevel abbilden. Dies wird Ihnen helfen, die potenziellen Auswirkungen einer Unterbrechung oder eines Ausfalls einer dieser Komponenten auf Ihre Geschäftskontinuität und Leistung zu verstehen.

2 Bewerten Sie die Risiken und Schwachstellen

Der nächste Schritt besteht darin, die Risiken und Schwachstellen zu bewerten, die sich auf Ihre kritischen Anlagen und Prozesse auswirken könnten. Dazu gehört die Analyse der Quellen, Arten und Häufigkeit potenzieller Bedrohungen, wie z. B. Naturgefahren, menschliches Versagen, böswillige Angriffe, technisches Versagen oder externe Ereignisse. Sie sollten auch die vorhandenen Kontrollen und Sicherheitsvorkehrungen bewerten, die Sie zum Verhindern, Erkennen oder Mindern dieser Bedrohungen eingerichtet haben, z. B. Sicherungen, Firewalls, Verschlüsselung, Virenschutz oder Überwachungssysteme. Basierend auf dieser Analyse sollten Sie jedem Bedrohungsszenario eine Wahrscheinlichkeits- und eine Schweregradbewertung zuweisen, die die Wahrscheinlichkeit des Auftretens und das Ausmaß der Auswirkungen auf Ihren Betrieb widerspiegeln.

3 Priorisieren Sie Ihre Wiederherstellungsziele

Nachdem Sie die potenziellen IT-Notfallszenarien identifiziert und bewertet haben, müssen Sie Ihre Wiederherstellungsziele basierend auf Ihren Geschäftsanforderungen und -erwartungen priorisieren. Dies beinhaltet die Definition der maximal tolerierbaren Ausfallzeit (MTD) und des Recovery Point Objective (RPO) für jede kritische Anlage und jeden kritischen Prozess. Die MTD ist die maximale Zeitspanne, die sich Ihr Unternehmen leisten kann, um ohne einen bestimmten Vermögenswert oder Prozess zu sein, bevor er inakzeptable Verluste oder Schäden verursacht. Das RPO ist die maximale Datenmenge, die sich Ihr Unternehmen im Falle einer Unterbrechung oder eines Verlusts eines bestimmten Assets oder Prozesses leisten kann. Diese Ziele helfen Ihnen, die Reihenfolge und Dringlichkeit Ihrer Wiederherstellungsmaßnahmen und -ressourcen zu bestimmen.

4 Entwickeln Sie Ihre Wiederherstellungsstrategien und -pläne

Basierend auf Ihren Wiederherstellungszielen müssen Sie Ihre Wiederherstellungsstrategien und -pläne für jedes IT-Notfallszenario entwickeln. Dazu gehört die Identifizierung und Dokumentation der Schritte, Rollen, Verantwortlichkeiten und Ressourcen, die erforderlich sind, um Ihre kritischen Assets und Prozesse wieder in den normalen oder akzeptablen Zustand zu versetzen. Sie sollten auch die alternativen oder Backup-Lösungen in Betracht ziehen, die Sie im Falle eines Ausfalls oder der Nichtverfügbarkeit Ihrer primären Lösungen verwenden können, z. B. Cloud-Dienste, redundante Systeme oder manuelle Verfahren. Ihre Wiederherstellungsstrategien und -pläne sollten auf Ihre Geschäftsziele und -funktionen sowie auf die Erwartungen Ihrer Stakeholder und Kunden abgestimmt sein.