Was sind die Best Practices, um die Autonomie bei der klinischen Entscheidungsfindung zu respektieren?

1 Bewertung der Kapazität

Einer der ersten Schritte zur Achtung der Autonomie besteht darin, die Fähigkeit des Patienten zu beurteilen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Kapazität bezieht sich auf die Fähigkeit einer Person, die relevanten Informationen und Konsequenzen ihrer Entscheidungen zu verstehen, zu schätzen und zu begründen. Die Kapazität ist kein festes Merkmal, sondern ein dynamisches und kontextspezifisches Merkmal, das je nach Zustand des Patienten, der Komplexität der Entscheidung und dem Grad der verfügbaren Unterstützung variieren kann. Um die Kapazität zu beurteilen, sollten Sie ein standardisiertes Instrument verwenden, wie z. B. das MacArthur Competence Assessment Tool for Treatment (MacCAT-T), und die vier Kriterien Verständnis, Wertschätzung, Argumentation und Ausdruck einer Wahl befolgen. Sie sollten auch die kulturellen, religiösen und persönlichen Werte des Patienten berücksichtigen und keine Annahmen aufgrund seines Alters, seiner Diagnose oder seines Aussehens treffen.

2 Einholung einer Einverständniserklärung

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Achtung der Autonomie ist die Einholung der informierten Zustimmung des Patienten, bevor ein medizinischer Eingriff durchgeführt wird. Die Einwilligung nach Aufklärung ist der Prozess, bei dem der Patient angemessene und relevante Informationen über die vorgeschlagene Behandlung, ihre Vorteile, Risiken, Alternativen und Unsicherheiten erhält und sicherstellt, dass der Patient sie versteht und freiwillig und ohne Zwang oder Manipulation zustimmt. Um eine informierte Einwilligung zu erhalten, sollten Sie eine klare und einfache Sprache verwenden, die Informationen auf die Bedürfnisse und Präferenzen des Patienten abstimmen, auf Verständnis und Feedback prüfen und die Einwilligung schriftlich oder mündlich dokumentieren. Sie sollten auch das Recht des Patienten respektieren, die Einwilligung jederzeit zu widerrufen oder zu verweigern, es sei denn, es besteht ein Notfall oder eine gesetzliche Verpflichtung zum Eingreifen.

3 Konflikte lösen

Manchmal kann die Achtung der Autonomie die Lösung von Konflikten zwischen dem Patienten und anderen Parteien, wie z. B. Familienmitgliedern, Pflegekräften oder Gesundheitsdienstleistern, beinhalten. Diese Konflikte können sich aus unterschiedlichen Meinungen, Werten oder Interessen in Bezug auf die Versorgung des Patienten oder aus Bedenken hinsichtlich der Fähigkeiten oder des besten Interesses des Patienten ergeben. Um diese Konflikte zu lösen, sollten Sie einen respektvollen und kooperativen Ansatz verfolgen, der versucht, die Perspektiven und Emotionen jeder Partei zu verstehen und eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden. Sie sollten auch ethische Rahmenbedingungen wie die vier Prinzipien der biomedizinischen Ethik

4 Unterstützung der gemeinsamen Entscheidungsfindung

Eine der besten Möglichkeiten, die Autonomie zu respektieren, besteht darin, die gemeinsame Entscheidungsfindung zwischen dem Patienten und dem Gesundheitsteam zu unterstützen. Die gemeinsame Entscheidungsfindung ist ein Prozess der Kommunikation und Zusammenarbeit, der den Patienten befähigt, sich aktiv an seiner Versorgung zu beteiligen, indem er seine Werte und Präferenzen zum Ausdruck bringt, Fragen stellt, Informationen einholt und die Vor- und Nachteile verschiedener Optionen abwägt. Um die gemeinsame Entscheidungsfindung zu unterstützen, sollten Sie patientenzentrierte Kommunikationsfähigkeiten wie aktives Zuhören, Empathie und offene Fragen einsetzen und dem Patienten evidenzbasierte Informationen und Entscheidungshilfen wie Broschüren, Videos oder webbasierte Tools zur Verfügung stellen. Sie sollten auch das Maß an Beteiligung und Entscheidungsbereitschaft des Patienten respektieren und ihm während des gesamten Prozesses Unterstützung und Anleitung anbieten.

5 Respekt vor der Vielfalt

Eine weitere wichtige Praxis zur Achtung der Autonomie ist die Achtung der Vielfalt der Patienten und ihrer kulturellen, religiösen und persönlichen Hintergründe. Vielfalt bezieht sich auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Menschen in Bezug auf ihre Überzeugungen, Werte, Normen, Verhaltensweisen und Identitäten. Vielfalt zu respektieren bedeutet, diese Unterschiede und Gemeinsamkeiten anzuerkennen und zu schätzen und Ihre Versorgung an die Bedürfnisse und Erwartungen der Patienten anzupassen. Um Vielfalt zu respektieren, sollten Sie Stereotypen, Vorurteile und Vorurteile vermeiden und versuchen, mehr über die Kultur und Weltanschauung des Patienten zu erfahren. Sie sollten auch über Sprachbarrieren hinweg effektiv und respektvoll kommunizieren und bei Bedarf Dolmetscher oder Übersetzer einsetzen. Sie sollten auch die Entscheidungen des Patienten in Bezug auf seinen Lebensstil, seine Ernährung, seine Kleidung, seine Familie, seine Spiritualität und seine Sterbebegleitung respektieren.

6 Schutz der Vertraulichkeit

Die letzte Praxis, die wir besprechen werden, um die Autonomie zu respektieren, besteht darin, die Vertraulichkeit und Privatsphäre des Patienten zu schützen. Vertraulichkeit bezieht sich auf die Pflicht, die persönlichen und gesundheitlichen Daten des Patienten geheim und sicher zu halten und sie nur mit Zustimmung des Patienten oder wenn dies gesetzlich vorgeschrieben ist, offenzulegen. Datenschutz bezieht sich auf das Recht des Patienten, zu kontrollieren, wer Zugriff auf seine Daten hat und wie diese verwendet werden. Der Schutz von Vertraulichkeit und Privatsphäre bedeutet, die rechtlichen und ethischen Standards des Datenschutzes zu befolgen, wie z. B. den Health Insurance Portability and Accountability Act