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Deutschland könnte durch den Preisrutsch bei PV und Batterien einen vergleichbaren Weg wie Nokia beim Aufstieg des Smart-Phones nehmen oder wie Wuppertal in Deutschland bei der Entwicklung der Großindustrie! Deutschland (und auch Wuppertal um 1900) hatte eins der besten Geschäftsmodelle der Welt. Verbrennung von günstigen fossilen Energien (erst Steinkohle, dann Braunkohle, dann Gas; die deutsche Kernenergie hatte niemals wettbewerbsfähige Gesamt-Kosten!). Ich komme aus Wuppertal und hier ist eine der bedeutendsten Geburtsstätten der Industrialisierung in Deutschland. Nun hat sich die Welt wieder gedreht. Erneuerbare Energien sind selbst in Deutschland nach allen verfügbaren Studien (vgl. Anlage) günstiger als neue konventionelle Kraftwerke (Kohle, Gas und Kernenergie) – vgl. Anlagen. Selbst die Vollkosten neuer regenerativer Anlagen sind günstiger als die Betriebskosten bestehender Anlagen. Und wenn dann eine große Revision oder eine Kesselerneuerung ansteht, lohnt sich das nicht mehr. Keine Anlage hält ewig! In südlichen Ländern mit Wind und noch mehr Sonne als in D ist regenerative Energie noch einmal mindestens 50 % günstiger. Wenn Deutschland weiter Industrieland bleiben möchte, muss Deutschland gem. den Analysen unabhängiger Wissenschaftler schnellstmöglich die komplette Energiewende hin zu den viel günstigeren regenerativen Energien umsetzen und seine energieintensive Produktion dahin verlegen, wo Energie dauerhaft min. 50 % günstiger sein wird. Es ist so tragisch: Wie Nokia war Deutschland Technologieführer bei erneuerbaren Energien in der Welt oder Wuppertal war industrieller Technologieführer in Deutschland. Aber die Kombination aus den Interessen der 'alten' Firmen und der menschlichen Eigenschaft, nichts ändern zu wollen, führt dazu, dass man die Augen zu macht und oftmals sein gesamtes Vermögen einsetzt, um den status quo zu erhalten anstatt in die Zukunft zu investieren. Wenn wir in Deutschland nicht schnell auf regenerative Energien setzen und unsere energieintensive Produktion an 'sichere' Standorte mit skalierbaren, in der Welt wettbewerbsfähigen Stromerzeugungskosten (in Europa: v.a. Portugal und Spanien) verlegen, wird Deutschland einen vergleichbaren Weg wie Nokia oder wie Wuppertal (Erläuterung im Kommentar) nehmen. Mein Fazit: Wenn man durch Subventionen versucht das Gewohnte zu erhalten gegen um Faktoren günstigere Kostenstrukturen, verliert man nicht nur sein Kapital. Bei den Menschen schwindet auch die Zuversicht, dass die Zukunft gut wird, da immer weniger Kapital für Investitionen in zukunftsfähiges Geschäft vorhanden ist. Beides kann man sich bei Nokia oder in Wuppertal (hier kann man sich das bei ZDF ansehen: https://lnkd.in/e-Bi_pxE) wie in einem Museum angucken. Studie: Stromgestehungskosten Erneuerbare Energien vom Fraunhofer-Institut https://lnkd.in/eWwXrMWy