Offener Brief zum Autogipfel
Sehr geehrter Herr Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, brauchen wir einen Autogipfel mit Steuergeschenken an die Automobilindustrie? Nicht nur die Automobilkonzerne haben aktuell in Deutschland große Probleme. Die aktuelle Politik macht es allen deutschen Unternehmen schwer. Eine einseitige Förderung der Autoindustrie wäre absolut ungerecht gegenüber allen anderen Unternehmen, ja es wäre eine Wettbewerbsverzerrung. Warum? 1. Den deutschen Automobilkonzernen geht es finanziell nicht schlecht. Beweis: Der Jahresüberschuss der Volkswagen AG im Geschäftsjahr 2023 betrug stolze 6,2 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis stieg gegenüber 2022 sogar leicht an und lag bei insgesamt rund 22,58 Milliarden Euro. Quelle: VW Geschäftsbericht 2023. Fazit: VW sollte zuerst diese Gewinne nutzen, um Krisenzeiten zu überstehen, so wie es jedes andere Unternehmen auch tun muss. 2. In der deutschen Automobilindustrie gibt es zu viele Beschäftigte und zu hohe Löhne, um wirtschaftlich sein zu können. Das hat z. Bsp. der VW-Vorstand nun selbst erkannt. Fazit: Es müssen Arbeitsplätze abgebaut werden. Weil bei uns ein großer Fachkräftemangel herrscht, würden die bei den Automobilkonzernen freigesetzten Arbeitskräfte sehr schnell wieder Arbeit finden, vorausgesetzt, sie nehmen marktgerecht vergütete Arbeitsplätze in anderen Branchen an. 3. Es gibt eine große Diskrepanz zwischen dem Markt und dem Angebot. So muss man beispielsweise konkret bei VW immer noch auf einen Neuwagen nahezu ein Jahr bis zur Auslieferung warten. Kleinwagen als E-Fahrzeuge werden so gut wie gar nicht erst angeboten. Fazit: Wer nicht auf die Bedürfnisse des Marktes reagiert, muss mit den Folgen selbst zurechtkommen und darf nicht mit einer Marktbeeinflussung des Staates rechnen, wie Strafzölle oder Förderungen es wären. Nur weil in Deutschland die Automobilindustrie die größte ist und manche Bundesländer aus ihr ihre Finanzierung beziehen, darf dieser Wirtschaftszweig nicht einseitig betrachtet werden. Herr Habeck sollte endlich mal erkennen, dass seine einseitig durch grüne Ideologie getriebene Wirtschaftspolitik absolut schädlich ist für den gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland. Hier bedarf es keines einseitigen Aktionismus, sondern wir brauchen eine bessere Politik durch wirklich fähige Politiker, die sich auch mal was raten lassen von Fachleuten aus der Wirtschaft.