Warum ist unsere Conversion Rate eigentlich so grottenschlecht?
Die Gespräche und Vorträge auf der Online Expert Days und SEOKomm haben nachdenklich gemacht.
Seit Jahren hören wir doch, wie großartig digitale Werbung ist. „Die richtige Botschaft, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, für die richtige Zielgruppe!“ – das ultimative Versprechen. Daten, Algorithmen und KI lösen angeblich all unsere Marketingprobleme.
Und trotzdem: Unsere Conversion Rate dümpelt irgendwo bei 3–5 % herum. Warum nicht bei 30 %? Oder 50 %? Wenn digital wirklich so gut wäre, wie uns ständig erzählt wird, müssten die Ergebnisse doch himmelhoch besser sein, oder?
Aber Moment mal, vielleicht liegt das Problem gar nicht bei den Plattformen. Vielleicht sind wir selbst das Problem? Vielleicht sind wir es, die diesen Versprechen blind vertrauen und dabei ein paar essentielle Dinge übersehen:
1. Menschen sind nicht logisch. Klar, wir haben die „perfekte Zielgruppe“ mit den besten Daten definiert. Aber was bringt das, wenn der Nutzer am Ende gar keine Lust hat, zu klicken? Oder die Werbung ignoriert, weil sie – Überraschung! – emotional überhaupt nichts auslöst?
2. Multisensorik? Noch nie gehört. Menschen reagieren auf Emotionen, auf Erlebnisse, auf alles, was mehr als nur ein Banner ist. Aber nein, wir schieben ihnen lieber dieselbe retargeted Anzeige zum 17. Mal in den Feed und erwarten, dass sie endlich konvertieren. Total realistisch.
3. Klicks und Conversions sind die neuen Götter des Marketings. Dass diese kurzfristigen Werte langfristige Markenbindung oder Kaufbereitschaft nicht ersetzen, wird dabei ignoriert. Aber hey, Hauptsache die CTR sieht im nächsten Meeting gut aus.
4. Steigende Kosten, sinkender Mehrwert. Jedes Jahr wird Werbung teurer – mehr CPC, höhere CPMs – aber die Effizienz? Sagen wir mal, die bleibt stabil auf dem Niveau von „so lala“.
Und das Beste? Wir hinterfragen das alles kaum. Digitale Werbung hat uns doch die heilige Dreifaltigkeit aus Daten, Effizienz und Perfektion versprochen, also muss es doch funktionieren.
Oder?
Die Tatsache, dass die Marketingeffizienz im Durchschnitt nicht wirklich gestiegen ist, ignorieren wir großzügig. Wir werfen weiter Geld in den digitalen Abgrund und hoffen auf ein Wunder.
Vielleicht sollten wir aufhören, uns von Buzzwords und utopischen Werbeversprechen blenden zu lassen, und uns stattdessen fragen: Lohnt sich das Investment wirklich? Oder bezahlen wir nur für die Illusion, dass wir alles im Griff haben?
Denn wenn digital wirklich so gut wäre, wie uns immer gesagt wird, müssten wir doch längst Conversion Rates jenseits von 20 % sehen.
Aber nein, wir bleiben bei unseren 3 % und sagen uns: „Das ist halt so. Das machen doch alle so.“ Na dann, Prost auf den Fortschritt.