Zeitlich perfekt zur gestrigen Verabschiedung des 𝐂𝐲𝐛𝐞𝐫 𝐑𝐞𝐬𝐢𝐥𝐢𝐞𝐧𝐜𝐞 𝐀𝐜𝐭𝐬 in der EU veranstaltete das Security Network Munich unter der Schirmherrschaft von Dr. Reinhard Brandl, Mitglied des Bundestags und Mitglied des Ausschusses für Digitalisierung und Verteidigung, einen parlamentarischen Abend.
Mit den zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft, öffentlicher Hand und Wissenschaft entspann sich ein lebhafter Austausch zur Lage der Cybersicherheit, zu Gestaltungschancen von Regulatorik und zur Rolle des Staats bei Technologie- und Innovationsförderung, um nationale und damit europäische Souveränität, wie der Draghi-Report sie fordert, zu stärken.
Im ersten von mir moderierten Panel waren sich Dr. Brandl, Dr. Ralf Schneider, Head of Security bei Allianz, und Wilfried Karl, Präsident des ZITiS, einig, dass Regulatorik mit Augenmaß ein sinnvolles Instrument ist, um Cybersicherheit wirksam zu fördern. Die Panelisten setzten unterschiedliche Schwerpunkte auf Handlungsbedarfe in der Ausgestaltung.
MdB Brandl mahnte eine bessere Abstimmung der Ansätze und verbesserte Governance durch Vernetzung der zuständigen Stellen an.
Dr. Schneider hob hervor, dass Regulatorik kein Papiertiger sein darf. Betroffene Institutionen müssen auch die Wirksamkeit ihrer Sicherheitsmaßnahmen nachweisen. Hierbei betonte er den Bedarf an verstärkter Automatisierung von Kontrollverfahren.
Herr Karl betonte die Notwendigkeit, technologische Souveränität national und europäisch zu fördern, indem man sich auf Schlüsseltechnologien konzentriert und verlässliche Rahmenbedingungen schafft, damit Unternehmen in innovative Technologie-Alternativen investieren. Die starke Abhängigkeit von einzelnen Technologie-Anbietern wurde auch von Dr. Schneider aufgegriffen, der zu mehr Geschlossenheit im europäischen Raum aufrief, um souverän kontrollierbare Lösungen von den Hyperscalern einzufordern.
Im zweiten Panel unter Moderation von Oliver Rolofs griffen Arved Graf von Stackelberg, DriveLock SE, und Dr. Annegret Bendiek, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), die hohe außereuropäische Technologieabhängigkeit erneut auf. Arved Graf von Stackelberg verwies auf die vielen innovativen Lösungsanbieter in Deutschland und Europa, die zu klein seien, um im Marktwettbewerb zu bestehen. Er warb für integrierende Plattformen, um Angebote zu bündeln und wertvolle Datenpools kontrolliert gemeinsam zu nutzen. Dr. Bendiek mahnte eine stärkere Zentralisierung der Entscheidungs- und Regulierungskompetenz auf Bundes-, Landes- und EU-Ebene an, um das Zukunftsthema Cyber-Resilienz mit Weitsicht politisch zu flankieren.
Vielen Dank an alle Beteiligten und Gäste für den inspirierenden Abend. Wer sich über die Herausforderungen und Chancen der EU-Regularien informieren will, dem empfehle ich unseren 2. Cybersicherheitstag am 7. November in Garching b. München.
Sie können sich kostenlos anmelden: https://lnkd.in/dTpHVkaR