Zum Auftakt des Kurses „Typografie-Schrift anwenden“ im Studiengang Mediendesign der IU Internationalen Hochschule haben wir, die Studierenden und ich, auf einer Exkursion nach Mainz einen typografischen Schatz aufgespürt. Und ausnahmsweise hat dieser nichts direkt mit Johannes Gutenberg zu tun. In der sogenannten Steinhalle des Mainzer Landesmuseums befindet sich die größte Sammlung römischer Steindenkmäler nördlich der Alpen, darunter Grabsteine, Altäre und Weihenschriften. Alle diese wurden in der Stadt Mainz und in der unmittelbaren Umgebung gefunden. Auf diesen Steinen befinden sich unzählige in Stein geschlagene Zeugnisse der „Capitalis Monumentalis“, der Ursprung des lateinischen Alphabets. In wunderschönen Majuskeln kann man die Besonderheiten dieser Ur-Antiqua-Schrift bewundern, wie beispielsweise Q-Schwänze (Cauda), ausgeglichene S-Kurven und die geometrischen Grundformen (Kreis, Quadrat und Dreieck), die dieser Schrift zugrunde liegen. Sowie eigentümliche Buchstaben-Verbindungen als Ligaturen. Zudem erkennt man im Vergleich der Steine, wie unterschiedlich die römischen Steinmetze diese Schriftart angewendet und für ihre Absicht interpretiert haben. Da gibt es deutliche Unterschiede! Als wir alle direkt vor diesen mächtigen Schrift-Artefakten standen, ist uns allen bewusst geworden, warum es an den Enden der Buchstabenstämme Serifen geben muss. Trifft das Licht auf die Oberfläche der Steine, wird durch Reflektion und Schattenbildung die Inschrift wahrnehmbar. Die Serifen an den Buchstabenenden wiederum helfen Licht und Schatten einzugrenzen und die Leserlichkeit, selbst bei grellstem Sonnenlicht, zu bewahren. Die Exkursion mit den Studierenden hat mir wieder einmal deutlich gemacht, wie wichtig es ist, sich möglichst unmittelbar mit den Zeugnissen der Zeit zu befassen und diese wahrzunehmen, denn das erzeugt verankertes nachhaltiges Wissen. #typography #typedesign #design #IU #studyingdesign To kick off the "Using Typography and Type" course in the Media Design degree program at IU International University, the students and I went on an excursion to Mainz to track down a typographic treasure. And for once, it had nothing directly to do with Johannes Gutenberg. The so-called Stone Hall of the Mainz State Museum houses the largest collection of Roman stone monuments north of the Alps, including gravestones, altars and dedicatory inscriptions. On these stones, there are countless testimonies of the "Capitalis Monumentalis", the origin of the Latin alphabet, carved in stone. As we all stood directly in front of these powerful writing artifacts, we all realized why there must be serifs at the ends of the letter stems. When the light hits the surface of the stones, the inscription becomes perceptible through reflection and shadow formation. The serifs at the ends of the letters in turn help to limit light and shadow and maintain legibility, even in the brightest sunlight.
Info
XYMBOL ist eine Designagentur mit Fingerspitzengefühl und scharfem Verstand für Markenvisualisierungen. XYMBOL, das ist Nicole Kruse, Kommunikationsdesignerin. Mit meinem großen Erfahrungsschatz entwickle und realisiere ich treffsichere Gestaltungen in den Bereichen Corporate Design, Corporate Publishing, Web-Design und Illustration – Grafikdesign einfach grenzenlos. Ich berate und begleite Sie im Prozess zu Ihrem eigenständigen und einprägsamen Auftritt. Dabei sehe ich Grafikdesign nicht als Selbstzweck, sondern als zentrale Ausdrucksform der Unternehmens- und Produktidentität. Mein Gestaltungsansatz ist immer klar, prägnant und strukturiert und umfasst alle Designelemente, wie Logo, Farbwelt, Bildstil, Typografie und Layout.
- Website
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Externer Link zu XYMBOL GRAPHICS
- Branche
- Design
- Größe
- 1 Beschäftigte:r
- Hauptsitz
- Seeheim-Jugenheim
- Art
- Selbständig
- Gegründet
- 2003
- Spezialgebiete
- Corporate Publishing, Corporate Design, Ausstellungsdesign, Web Design, Grafikdesign, Print Design, Logos, Illustrationen und Erklärfilme
Orte
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Primär
Seeheim-Jugenheim, DE
Beschäftigte von XYMBOL GRAPHICS
Updates
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Grafikdesign-Geschichte nachhaltig lernen Die Mediendesign-Studierenden in meinem Grundlagen-Kurs erkundeten anhand weltbekannter Plakate und Cover aus der Geschichte des Grafikdesigns die Besonderheiten dieser Werke und ihrer Urheber:innen im Kontext von Stil und Zeit. Ihre Aufgabe bestand zudem darin, ein zweidimensionales Layout in ein räumliches Design zu überführen. Dabei wurde untersucht, welche Formen im Layout vorhanden sind und wie diese in ein dreidimensionales Pop-up-Display umgewandelt werden können. Dies bietet die Gelegenheit, die Grundlagen der 3D-Visualisierung zu erlernen: Modellierung von Formen, Bestimmung von Tiefe, Farbe, Material und Positionierung sowie die wichtige Lichtinszenierung. Ein genaues Hinschauen ist notwendig, um alle Details des Originals zu erfassen, da interessante Einzelheiten oft nur bei sorgfältiger Betrachtung sichtbar werden. Durch praktisches Arbeiten kann Wissen nachhaltig verankert werden. Learning the history of graphic design with a lasting effect The media design students in my fundamentals course used world-famous posters and covers from the history of graphic design to explore the special features of these works and their creators in the context of style and time. Their task was also to transform a two-dimensional layout into a spatial design. This involved investigating which forms are present in the layout and how these can be transformed into a three-dimensional pop-up display. It offers the opportunity to learn the basics of 3D visualization: modelling shapes, determining depth, color, material and positioning, as well as the important staging of light. A close look is necessary to capture all the details of the original, as interesting details often only become visible with careful observation. Knowledge can be anchored in the long term through practical work. #teachinggraphicdesign #grafikdesign #graphicdesign #design #3D
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At the start of the "Typography - Discovering fonts" module in the Media Design course at IU International University in Mannheim, the question of suitable font selection was discussed. Which fonts are out there and how are they categorized? What is good, tried and tested and what are the current trends in typography? What should you stay away from and which fonts are absolute no-gos? In the printing workshop of the Technoseum in Mannheim, the first semester students gained experience with "old typography". Using wood type, they simply printed out what they had learned in theory. The result was a very funny combination of analog and digital! Many thanks to Rainer Huth for the once again excellent guided tour of Gutenberg's invention and the helpful coaching at the printing press. Zum Auftakt des Moduls „Typografie – Schrift entdecken“ im Studiengang Mediadesign der IU Internationalen Hochschule in Mannheim ging es auch um die Frage nach einer geeigneten Schriftauswahl. Welche Fonts gibt es und wie werden sie kategorisiert? Was ist gut, alt bewährt und welche Trends gibt es zurzeit in der Typografie? Von was sollte man lieber die Finger lassen und welche Schriften sind absolute No-Gos? In der Druckwerkstadt des Technoseums in Mannheim machten die Studierenden des ersten Semesters Erfahrungen mit der „alten Typografie“. Mit großen Holzlettern wurde das theoretisch Gelernte einfach ausgedruckt ausgedrückt. Es entstand eine sehr witzige Verbindung aus analog und digital! Vielen Dank an Rainer Huth für die wieder einmal ausgezeichnete Führung durch Gutenbergs Erfindung und das hilfreiche Coaching an der Druckmaschine. #typography #IU #typografie #mannheim #technoseum #graphicdesign
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Holidays are coming …! Zum Abschuss des Moduls „Typografie – Schrift anwenden“ haben die Studierenden unter meiner Anleitung am Campus Mannheim einen vorweihnachtlichen Kalligrafie-Workshop durchgeführt. Ziel war es, durch das handschriftliche Schreiben, historische Schriften kennenzulernen, zu verstehen und einzuüben. Zuerst wurde aus dem Blech einer Getränkedose, einem Holzstab und einem Klebeband eine sogenannte „Colafeder“ hergestellt – also eine handgemachte Bandzugfeder. Danach wurden damit erst einmal Aufwärmübungen gemacht. Es wurden Schwünge, Züge und Haken geübt. Und zwischendrin immer mal wieder Lockerungsübungen für das Handgelenk (auch, um Weihnachtsplätzchen 🍪 zu essen und Cola zu trinken). Später wagten wir uns an das Alphabet der „Textura Quadrata“, einer Schrift aus dem 12. Jahrhundert und übten uns in Schönschrift von Majuskeln und Minuskeln – 10-mal jeder Buchstabe. Zum Schluss des Workshops sollte ein Blatt mit einem handgeschriebenen Wort gestaltet werden, etwas das mit Weihnachten zu tun hat. Fazit: Schrift lernt man durchs Schreiben. Augen, Hand und Gehirn bilden dabei eine Einheit für das Verstehen, für das Begreifen. Ein solcher Workshop ist nur in der Präsenzlehre möglich. Ich wünsche allen aus meinem Netzwerk ein schönes Weihnachtsfest und für uns alle ein friedliches neues Jahr! Holidays are coming ...! At the end of the module "Typografie – Schrift anwenden", the students held a pre-Christmas calligraphy workshop under my guidance at the Mannheim campus. The aim was to get to know, understand and practise historical fonts through handwriting. First, a so-called "cola pen" was made from the tin of a drinks can, a wooden stick and adhesive tape - in other words, a handmade ribbon spring. Then they did some warm-up exercises with it. And in between, we did some wrist loosening exercises (including eating Christmas cookies 🍪 and drinking cola). Later on, we started working on the alphabet of the "Textura Quadrata", a typeface dating back to the 12th century, and practiced writing majuscules and minuscules - 10 times each letter. At the end of the workshop, the students were asked to design a sheet with a handwritten word, something that had to do with Christmas. Conclusion: You learn typography by writing. Eyes, hand and brain form a unit for understanding and comprehension. A workshop like this is only possible in face-to-face teaching. I wish everyone in my network a Merry Christmas and a peaceful New Year for us all! #typografie #typography #iu #designstudieren #mannheim