In einem Interview hatte der Leiter einer stationären Pflegeeinrichtung aus Berlin erklärt, keine Sozialhilfeempfänger mehr aufzunehmen. Unser Experte erklärt, warum das problematisch ist.
Das ist ethisch und moralisch sicher bedenklich. Aber was hat die Gesellschaft und jeder Einzelne, der Pflege dringend nötig hat, davon, wenn Sozialhilfeempfänger aufgenommen werden und die versorgenden Einrichtungen in der Indolvenz landen, weil 9 Monate und länger nicht bezahlt wird? Aufgrund der deutlich gestiegenen Heimentgelte ist die Sozialhilfequote in den Einrichtungen durchaus gestiegen, was die Auswirkungen des beschriebenen Zusammenhangs verstärkt.
Ich habe, als ich die Pressemitteilung vor einigen Wochen las, direkt unsere Wohn- und Betreuungsaufsicht hierzu angeschrieben. Zufällig ist einer der Mitarbeiter in dieser Aufsichtsbehörde früher Mitarbeiter der Sozialhilfeabteilung gewesen und kennt die Problematik. Eine Antwort habe ich noch nicht. Ich teile die juristische Einschätzung und ob man es sich mit seinen Vertragspartner verscherzen möchte sollte gut überlegt sein. Unbestritten ein großes Problem, das meiner Meinung letztlich aus einem Kräftemangel beim Sozialhilfeträger entsteht. Und dieser ist nicht neu, nicht plötzlich, nein, er ist und bleibt absehbar. Statt Lösungen für die Betreiber zu finden riskieren wir eher die wirtschaftliche Schieflage? Das ist aktuell genau so. Bei der Vielzahl an Anfragen die die stationären Einrichtungen tagtäglich bekommen ist es fast unmöglich nachzuweisen, dass man wegen zu geringerer Rente den Pflegeplatz eben nicht bekommen hat. Am gleichen Tag werden immer Anfragen eingehen, die den Platz dringender brauchen und deren gute Rente wurde da natürlich nicht betrachtet. .....
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2 MonateProblematisch ist es- das steht fest. Ob es einen Ausweg gibt, die Frage stellt sich doch? Wenn die Kostenträger der Sozialhilfeempfänger verzögert, stark verspätet oder nicht zahlen, was soll dann ein Unternehmer machen? Der Fingerzeig geht also nicht auf den Unternehmer (egal welcher Organisation), er muss in Richtung der Kostenträger zeigen.