Beitrag von Andreas Starker I Mentor für legasthene Potenziale

Ausbildung oder Studium als neurodivergente Person bei der Telekom? Kein Problem! Wir helfen dir dabei im Bewerbungsdschungel durchzublicken und haben einen Guide für neurodivergente Bewerbende zur Verfügung gestellt. Dieser Guide unterstützt dich bei der Vorbereitung auf unseren Bewerbungsprozess und ermutigt dazu, die für dich richtigen und wichtigen Fragen zu stellen. Denke daran, dass im Bewerbungsprozess gleiches Recht für alle gilt: Auch du hast die Möglichkeit zu entscheiden, ob du bei uns arbeiten möchtest. Dieser Leitfaden ist inspiriert von unserem Konzept der Teilhabe, um eine Umgebung zu fördern, in der jeder Mitarbeitende die Vorlieben bezüglich Kommunikation, Feedback und Zusammenarbeit äußern kann. Er gibt dir die Möglichkeit, deine Präferenzen zu artikulieren und zu prüfen, ob diese mit der ausgeschriebenen Stelle übereinstimmen. Mehr Infos gibt's hier: https://lnkd.in/eXvrVuat Ohne das große Engagement von Cynthia Porschen, Cagla Kocayel und vielen weiteren Kolleg*innen wäre das nicht möglich gewesen ❤️ #Neurodiversität #Bewerbungstipps #dabei

"(...) Das Profil klingt sehr spannend. Könnten Sie mir bitte die Zeugnisse inklusive Noten zukommen lassen? (...) " Noten und Bewertungen begleiten uns schon seit unserer Kindheit. Sei es das Entwicklungsgespräch im Kindergarten, die Zeugnisse in der Schule oder die Prüfungen in der Ausbildung oder im Studium. Wir werden bewertet, damit wir uns selbst und Außenstehenden ein Bild davon machen können, was wir draufhaben und worin wir gut oder weniger gut sind. Ich möchte keinesfalls die Bedeutung von Noten kleinreden. Allerdings erlebe ich es leider fast täglich, dass Kandidatenprofile, die auf den ersten Blick vielversprechend aussehen, wieder aus dem Rennen geworfen werden, sobald die Noten preisgegeben werden. Natürlich sind das in solchen Fällen oft nicht die Noten, wie man sie sich wünscht. Die Bewerber selbst, (Ja, auch diese sind Menschen 😉 ) werden außen vor gelassen und nicht einmal selbst angehört. Es wird sich nicht nach den Gründen für diese Momentaufnahme erkundigt oder nach der Motivation für die Bewerbung gefragt. Denn oft steckt tatsächlich mehr dahinter als pure Faulheit. Trotz des Fachkräftemangels werden Profile in vielen Fällen allein aufgrund von Noten abgelehnt. Dabei bin ich mir sicher, dass dadurch vielen Rohdiamanten die Chance genommen wird zu wachsen und gleichzeitig die Unternehmen die Möglichkeit verpassen, ihren Mitarbeiterpool zu erweitern. Abschließend möchte ich betonen, dass es ideal ist, wenn sowohl für den Bewerber als auch für das Unternehmen eine hundertprozentige Passung besteht, bevor ein Arbeitsvertrag unterzeichnet wird. Jedes Unternehmen hat seine Prios und Standards, die entscheiden, wer zukünftig Teil des Unternehmens sein wird. Die sollen mit meinem Beitrag, der vermutlich global durch die Decke gehen wird ( 😉 😊 ), natürlich nicht ausradiert werden. Dennoch lohnt es sich oft, die ein oder andere Minute mehr zu investieren und die Person selbst einmal zu Wort kommen zu lassen, bevor eine oft standardisierte Absage verschickt wird 😊 In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Mittwoch 🌼

Wir sind alle nicht perfekt und machen Fehler – ich bin da keine Ausnahme. Vor einiger Zeit habe ich einen LinkedIn-Post veröffentlicht, der in Sachen Barrierefreiheit große Mängel aufwies. Als ich den Beitrag später mit der Vorlesefunktion testete, wurde mir klar, wie schwer ihn Menschen mit Sehbehinderungen verstehen konnten. Was habe ich daraus gelernt? - Weniger Emojis: Sie können die Lesbarkeit für Vorlesefunktion erheblich beeinträchtigen. - Klare Struktur: Eine übersichtliche und logische Struktur hilft nicht nur Sehenden, sondern auch Menschen, die auf Vorlesefunktionen angewiesen sind. - Keine Mischung von Sprachen: Das Kombinieren von Englisch und Deutsch in einem Beitrag verwirrt sowohl Leser als auch technische Hilfsmittel, da diese unterschiedliche Aussprachen hinterlegt haben. - Vermeidung unerkannter Schriftarten: Spezielle Schriftarten oder fett gedruckte Buchstaben, die von der Vorlesefunktion nicht erkannt werden, sollten vermieden werden. Meine Artikel sind nicht entscheidend, aber eure Karriereseiten sind es. Sie laden Menschen ein oder schließen sie aus, Teil eures Unternehmens zu werden. Deshalb ist es wichtig, Karriereseiten und Unternehmensseiten so zu gestalten, dass sie für alle zugänglich sind. Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) hilft uns dabei – ab dem 28. Juni 2025 wird es für viele Seiten im Internet verpflichtend. Zu den Anforderungen gehören: - Übersichtliche, intuitiv nutzbare Navigation: Eine klare Navigation erleichtert es allen Nutzern, sich auf einer Website zurechtzufinden. - Ausreichender Kontrast: Hoher Kontrast verbessert die Lesbarkeit von Texten und ist besonders für sehbehinderte Menschen wichtig. - Klare, verständliche Sprache: Einfache Sprache macht Inhalte für alle verständlicher. - Alternativtexte für Bilder (Alt-Tags): Diese ermöglichen der Vorlesefunktionen, den Inhalt von Bildern zu beschreiben. Bevor jetzt alle denken, "Hilfe, was habe ich verpasst?", kurz durchatmen: Karriereseiten, die als eigenständige Seiten fungieren, richten sich ausschließlich an potenzielle Bewerber und fallen daher nicht unter das BFSG. Anders sieht es aus, wenn eure Karriereseite in die Unternehmensseite eingebunden ist. Meine Aufforderung an euch bleibt: Setzt auf Barrierefreiheit, um eine inklusive Umgebung zu schaffen, die nicht nur die Nutzererfahrung verbessert, sondern auch den Bewerberpool erweitert – und so den Erfolg eures Unternehmens nachhaltig steigert! #Barrierefreiheit #Accessibility #Inklusion #Karriereseiten #BFSG Hinweis: Zur besseren Lesbarkeit wurden bestehende Fachbegriffe ersetzt und auch Wörter, die gegendert wurden, in das generische Maskulinum zurückgeführt, z. B. Screenreader, Microsites, Websites und Bewerbende. B! Video von einem Beitrag von Ute Neher vorgelesen durch die Vorlesefunktion, mit deutscher Sprache.

Wir sind durch! Vor einigen Monaten habe ich an dieser Stelle über die Erfahrungen mit der Berufswahl berichtet. In den letzten Monaten haben meine Söhne fleissig Lehrstellen gesucht und sich bei verschiedenen Unternehmen beworben. Es war eine spannende, aber auch überraschende Reise – nicht immer im positiven Sinn. Besonders beeindruckt hat mich, wie professionell, engagiert und verbindlich regionale, handwerkliche Betriebe agieren. Sie nehmen sich Zeit, behandeln die Jugendlichen mit Respekt und sehen in jeder Bewerbung nicht nur einen Lebenslauf, sondern die Person dahinter. Einfache, wertschätzende Prozesse: Schnuppern, Gespräch, Zu- oder Absage. Hier war deutlich spürbar: Diese Betriebe suchen nicht nur Mitarbeitende, sondern auch Persönlichkeiten, die zu ihrem Team passen. Anders war die Erfahrung mit grossen, namhaften Unternehmen. Trotz ihrer professionellen HR-Abteilungen war das Verhalten oft ernüchternd. Von Jugendlichen wurde eine unglaubliche Menge an Aufwand und Perfektion erwartet – Motivationsschreiben, unzählige Dokumente und teilweise (Online-)Assessments, die einem Erwachsenen einiges abverlangen würden. Doch was dann kam, war oft enttäuschend: lange Wartezeiten, keine klaren Rückmeldungen und eine Kommunikation, die mitunter fast arrogant wirkte. Einige Unternehmen hinterliessen sogar den Eindruck, dass es ihnen egal ist, wie sie auf die Jugendlichen wirken – Hauptsache, sie können aus einer riesigen Anzahl von Bewerbungen auswählen. Diese Erfahrungen haben mir gezeigt, dass Grösse und Professionalität eines Unternehmens nicht automatisch für Qualität im Umgang mit Bewerbenden stehen. Es sind oft die kleinen Betriebe, die in Sachen Menschlichkeit und Fairness ganz vorne stehen. Vielleicht sollte genau das auch ein Weckruf für die grossen Player sein: Wie sie junge Menschen behandeln, prägt nicht nur ihren Ruf, sondern auch die zukünftige Generation von Fachkräften. Ps. grosses Dankeschön an ETH Zürich, Schnider Zimmerei

Mit dem anbrechenden Frühjahr 🌱 ist für unsere Zweitsemestrigen auch die Zeit gekommen sich über das Masterarbeitsthema den Kopf zu zerbrechen 🙄. Diese Masterarbeitenthemen aus dem Vorjahr seien zur Inspiration gestiftet: Der Lebenslauf ist tadellos, aber der Bewerber war zu dick, die Bewerberin war von Kopf bis Fuß tätowiert oder man hat sich gar nicht auf das Bewerbungsgespräch konzentrieren können, weil der Dialekt des Kandidaten so lustig war. Es mag profan klingen und wird ungern abseits der Kaffeeküchen thematisiert, aber: Hat ein:e Kandidat:in einmal die Hürde der Einladung genommen, dann zählt das Erscheinungsbild und das persönliche Auftreten beim Bewerbungsgespräch. Drei Masterarbeiten aus dem im Vorjahr abgeschlossenen Jahrgang Master Human Resource Management und Arbeitsrecht an der FH Burgenland beschäftigten sich mit dem Phänomen der Einschätzung des Körpergewichts (dicke Frauen rufen mehr neagtive Emotionen vor), unveränderbarer und veränderbarer körperliche Auffälligkeiten (Narben werden schlecht beurteilt, gegenüber Tattoos wird die Abneigung geringer) und der Sprachkompetenz (vielversprechende Bewerber:innen mit schlechtem Ausdrucksvermögen brachten besonders viel Enttäuschung) durch Recruiter:innen.

"Wie man in den Wald ruft so schallt es heraus!" - oder auf dem Amt sind Menschen, die sich Freundlichkeit und Entgegenkommen wünschen! Ich bin 59 und 3/4 und Macher. Dann kommt der notgedrungene Aufenthalt bei ARGE  Dresden. Eigentlich wollte ich meine Rente aus der alten Firma antreten. Altes Eisen, falsch – versucht einen Macher zu biegen oder still zu stellen. Was für mich ein gutes und kollektives Zusammenarbeiten zwischen Vermittlerin und meiner bescheidenen Person war. Meine erst Forderung: „Mit 60 bin ich zu jung, um in die Übergangsschiene befördert zu werden. Ich bitte um eine Qualifizierung. Was ich in der vorherigen Firma an Qualifizierungen hatte, obwohl alle First and Second-Level, reicht in der Arbeitswelt nicht aus.“ Sehr positives Entgegenkommen, weil ich will! „Suchen Sie sich einen Lehrgang wir übernehmen die Kosten.“ Wie Huston übernimmt, nur qualifizierter 😀 Trotzt Bettelei wegen Stellenangeboten, sollte ich den Ball bis nach dem Lehrgang flach halten und kürzer treten. Nicht mein Ding, glaubt mir. Trotzt 12-13 h Lernen pro Tag, von Null auf Hundert - Bewerbungen ohne Ende per Mail versendet, nur die Qualität der Schreiben war nicht so perfekt. Bin halt kein Schriftsteller und weiß nicht worauf Firmen Wert legen. Aber auch die Qualität der Stellen, Schwamm drüber 😉 Wir Schweigen über den Arbeitsmarkt. Nur das seriöse Angebote unter gehen. Angebot meiner Vermittlerin. Sie schicken mir die Stellen worauf Sie sich bewerben wollen und ich feile an Ihren Texten. Gesagt, getan. Selbst mein schon fertiger Lebenslauf wurde übernommen und etwas zum positiven korrigiert. Die Vorarbeit war ordentlich wurde mir bestätigt. Eine Antwort auf meine vorgefertigten Bewerbungen wurde umgehend aufgepeppt und ich hatte meistens nach kurzer Zeit ein Feedback im Postfach. Obwohl Ihr Tisch voller Akten zu vermittelnder Klienten, darf man dies so schreiben, voll war bis oben hin. Wille, Begeisterung und enthusiastisches Auftreten wird halt belohnt. Somit laß ich die Stellenanzeige „Softwarepaketierer gesucht“ meiner jetzigen Firma! Umgehend beworben, weil ich neugierig war, was den Arbeitsumfang beinhaltet. Ich war neugierig was da kommt. Und Siehe da, ein Teammeeting zum Kennenlernen. Der erste Satz meiner Chefs „Ihre Bewerbung stach aus allen bis jetzt eingereichten Bewerbungen heraus. Also alles richtig gemacht. Mit Hilfe meiner Vermittlerin, Dankeschön! Frage der Firma, Sie müssen lernen, könnte ich dies mir vorstellen. Nichts lieber als das. „Wer rastet, der rostet.“ Nun wecke ich 6hundert über Team-Chat die Kollegen und Kollegin. 🤣 Ohr abkauen kann ich ;-) Nun schon 2 Jahre und fast 10 Monate. Mein Logo: „Wer Gunni nicht kennt, hat die Welt verpennt!“ und „Von nüscht kommt nüscht! (Erläuterung: "nüscht" - sächsisch – "nichts" in hochdeutsch) Was habt Ihr für Erwartungen, Enttäuschungen oder Erlebnisse auf dem Arbeitsmarkt erlebt?

„𝗗𝗮 𝗳𝗲𝗵𝗹𝘁 𝗲𝗶𝗻 𝗞𝗼𝗺𝗺𝗮!“– Berufskrankheiten in der #Unternehmenskommunikation 🩺 Nein, ich will hier nicht über Rückenschmerzen und Sehnenscheidenentzündungen sprechen, sondern ein anderes Phänomen: Durch den Beruf vertiefen sich Kompetenzen und die Aufmerksamkeit für spezifisch berufsrelevante Aspekte wird sensibilisiert. Diese Sensibilisierung für bestimmte Dinge kann sich außerhalb des beruflichen Kontexts zu kleinen Marotten entwickeln – die umgangssprachlichen „Berufskrankheiten“. Ein paar Beispiele meiner „Symptome“: 🚨 𝗚𝗿𝗮𝗺𝗺𝗮𝘁𝗶𝗸-𝗣𝗼𝗹𝗶𝘇𝗲𝗶: Ob in Speisekarten, Werbetafeln oder privaten Textnachrichten: Ich sehe sofort Rechtschreib-, Grammatik und Interpunktionsfehler – ich kann es einfach nicht abstellen. 🤷🏼 Zu meinem Beruf gehört jedoch auch ein gewisses Fingerspitzengefühl. Wenn nicht zwingend notwendig, verkneife ich mir meinen besserwisserischen Kommentar. 😅 ℹ️ 𝗜𝗻𝗳𝗼𝗿𝗺𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻𝘀𝗸𝗲𝘁𝘁𝗲𝗻 𝗲𝗶𝗻𝗵𝗮𝗹𝘁𝗲𝗻: Ich habe die intrinsische Motivation, dass jede:r zum richtigen Zeitpunkt informiert ist. Diese Berufskrankheit war sehr nützlich bei meiner Hochzeitsplanung im letzten Jahr – die Gäste wurden unter Einhaltung mir selbst gesetzter Fristen regelmäßig mit Updates versorgt. 🗨️ 𝗗𝗲𝗻𝗴𝗹𝗶𝘀𝗰𝗵: Es mag widersprüchlich klingen: Auf der einen Seite schreibe ich mir die perfekte Beherrschung der deutschen Sprache auf die Fahnen, auf der anderen Seite spreche ich leider viel „Denglisch“. Denn bei meiner Arbeit ist Englisch an der Tagesordnung. Da kommen mir täglich Sätze über die Lippen wie „Hast du noch mehr Input zu den Win Objectives fürs Sales Announcement?“ oder „Ich arbeite noch an den Charts zum Post über unsere own IP“. ☝🏼 𝗗𝗼𝘂𝗯𝗹𝗲 𝗰𝗵𝗲𝗰𝗸: In der Ukom muss Input sorgfältig geprüft und von allen beteiligten Parteien vor der Veröffentlichung freigegeben werden. Diese Sorgfalt ist grundlegend für die redaktionelle Arbeit. Auch im Privaten sichere ich mich gern vor einem geplanten Treffen nochmal ab, ob alle getroffenen Absprachen weiterhin bestehen und ob wirklich jede:r auf dem Schirm hat, dass sich der Treffpunkt geändert hat. Better be safe than sorry! Habt ihr bei euch auch schon Symptome für Berufskrankheiten entdeckt? 🤔

Persönlichkeit in Bewerbungen: Mehr als nur Qualifikationen! bei Bewerbungen geht es nicht nur darum, deine Qualifikationen aufzulisten, sondern auch darum, ein bisschen von dir selbst zu zeigen. Wie viel du von dir preisgeben solltest? Nun ja, da gibt's keinen festen Maßstab. Also, Hobbys sind oft der Hit! Manchmal ist es sogar wichtiger, ob du zum Unternehmen passt, als ob du alle alten Jobs aus dem Effeff beherrschst. Und vergiss nicht die coolen ehrenamtlichen Sachen, die du machst! In einer Zeit, wo Bewerbungen wie am Fließband produziert werden, zählt der menschliche Touch mehr denn je. Und hey, deine Hobbys müssen nicht exotisch sein. Hauptsache, du zeigst, dass du außerhalb des Büros auch noch ein Leben hast. Am Ende des Tages sind es deine persönlichen Eigenheiten, die dich hervorstechen lassen. Also, lass ruhig etwas von deiner Persönlichkeit durchblicken. Das macht dich interessant für potenzielle Arbeitgeber und erhöht deine Chancen, aus der grauen Masse herauszuragen.

Der Lebenslauf zentriert das Weltbild im Recruiting. Zu Recht? Lebensläufe das Herzstück des Bewerbungsprozesses. Sie erfassen die Kenntnisse und Fertigkeiten eines Bewerbers und spiegeln seine berufliche Vergangenheit wider - also Blick in den Rückspiegel. Doch ist das wirklich genug, um die Zukunft zu gestalten? Nehmen wir Sophie. Ihr Lebenslauf weist den steten Charakter einer Detail-Konstrukteurin auf. Verborgen blieb ihre Fähigkeit, sich mühelos in verschiedene Rollen einzufinden. Als Hobby-Schauspielerin eines Theaters kann sie Texte rasch erfassen und kommt zudem gut mit unterschiedlichen Personen klar. Zudem behauptete sie sich als Jüngste in ihrer Familie gegen ihre älteren Brüder. Oder David. Er ist Mechatroniker - ambitioniert und analytisch begabt. Deshalb war sein Zeugnis tiptop. Entgegen dem Bild, welches die Außenwelt von ihm hat, mag er Programmieren allerdings gar nicht. Er fühlt sich eigentlich wohl im Organisieren von eigenen Projekt und ist zudem ein Stimmungsbringer bei jeder Familienfeier. Unternehmen stehe heute vor der Aufgabe sich neu erfinden zu müssen. Sich an etablierte Technik und Marktzugänge zu klammern, gleicht dem sturen Festhalten an Dampfmaschine und Pferdekutsche. Einige Unternehmen kennen diesen Schmerz aktuell. Wir erkennen, dass wir eine Synthese aus der Vergangenheit (Lebenslauf) und dem Faktor Mensch (Potentiale, Motive, Bedürfnisse) zulassen müssen. Mehr denn je, wie wir meinen. Den nur die KI wird uns den A… nicht retten - das können andere besser. Sollten wir Sophie und David tatsächlich in die ehemals ausgewählte Schublade „unterbringen“? Weil es einfach ist und der Lebenslauf es vorgibt? Oder sollte wir endlich den Mut zur Lücke wagen und unseren Tellerrand erweitern. Ein Rückspiegel eignet sich jedenfalls nicht dafür. Oder? #flowfactor

(18–35). 😶 Spoiler: Betrifft uns alle. Mein Studium habe ich mit 22 beendet.  Damals hiess es bei den Vorstellungsgesprächen:  «Sie sind zu jung.» «Und haben keine Berufserfahrung.» Well, hell! 😡 Als ich dann endlich eine Festanstellung (kein Praktikum!) hatte, war ich 7 Jahre dort.  Treu.  Auch froh irgendwie.  Die Agentur war klein, so musste ich alle Disziplinen lernen und schnell können.  Scannen, Bildbearbeitung, Layout, Reinzeichnung, Druckabnahme.  I want it all! 😇 Das Gute, mir kann kaum jemand einen Bären aufbinden, von wegen «geht nicht». Teils haben wir die Nächte durchgerockt für Präsentationen. 🤘 Ja, das war noch die Zeit, wo man sich stolz die 60 h Woche an die Brust genagelt hat.  Wochenende nicht mitgerechnet.  Eine Erinnerung aus dieser Zeit ist noch erhalten.  Die «Monty Box» wie wir sie liebevoll nannten. Zurück zum Anfang: Als ich nach Berlin kam war ich 31.  Kurz vor der magischen Schallgrenze von 35. 👵 Danach gibts keine Jobs mehr in der Werbebranche.  Konnte ich fast nicht glauben.  Nach Aussage 1: «zu jung mit 22» Nach meiner ersten Position fast zu alt? Später fragte mich ein Recruiter in Zürich zuallererst nach meinem Alter.  ❌ Nicht nach meinen Ideen. ❌Nicht nach meinen Erfahrungen. ❌Nicht nach meinem Wissen.  Nur nach meinem Alter. Antwort: Keine Chance. Da hat man zwischen Studium und «Keine Chance» 15 Jahre?  Und dann? Andere Kulturen sehen das mir dem Alter anders, Japan kommt mir spontan in den Sinn.  Ich habe immer viel Zeit mit «alten» Menschen verbracht von Kindheit an.  Meine Oma – die unendliche Quelle im Wissen um Geografie.  Ohne google. Sie war, als ich klein war, 55.  Wir konnten zusammen in der Imagination um die Welt reisen.  Mein Grossonkel – Pionier im Kleingarten.  Zeigte mir Planzen die sich zum Düngen und als Schädlingsbekämpfung eignen. Wow.   Den «Alten» zuhören und diese Geschichten aufsaugen und dann selbst  voranschreiten mit eigenen Erfahrungen. Deshalb gehören die «Alten» in die «Arbeitswelt».  Auch in einen neuen Job. Nicht in einen Ruhestand. Wir können soviel von den «Alten» lernen, nicht nur als Kind. Hinsehen und zuhören, da ist ein grosser Schatz in jeder Gesellschaft. Bei den Menschen jenseits der 35. 😉 #alter #jobwechsel #chancen