Beitrag von Bärbel Oltmann

Mehrere hundert Menschen müssen im Krankenhaus behandelt werden - wegen eines Virus, der vermutlich über das Trinkwasser verbreitet wurde. Ein Ausbruch des #Norovirus in Torri del Benaco am schönen GardasMee in Italien. Betroffen sind Einheimische wie Urlauber. Mehr als 900 Fälle an Magen-Darm-Erkrankungen wurden registriert.  Dabei gilt das Trinkwasser als das bestkontrollierte Lebensmittel überhaupt! Die Trinkwasserverordnung ist eine EU-Verordnung, gilt also in Italien genau wie bei uns in Deutschland. Die Überwachung liegt in Deutschland in der Hand der Gesundheitsämter der Städte und Landkreise. Das Problem: Auch bei den Aufsichtsbehörden herrscht #Fachkräftemangel. Zu wenig erfahrene Leute, zu wenig Zeit, zu viele Aufgaben. ❓ Ich frage mich: Wie oft werden wohl wirklich Proben gezogen in den Wasserwerken und in den Ortsnetzen? Wie oft fällt so etwas hinten runter? Die #Trinkwasserverordnung gibt vor: Krankheitserreger dürfen im Trinkwasser nicht in einer Konzentration vorkommen, die unsere Gesundheit beeinträchtigen kann. Daher die mikrobiologische Trinkwasserüberwachung. Und die beruht auf dem Indikatorprinzip. Das heißt: Es werden Organismen gesucht, die eine fäkale Kontamination anzeigen. Eine spezifische Untersuchung von Krankheitserregern wird nicht vorgenommen, da es viel zu viele unterschiedliche Erreger gibt. ❓ Wie kommen nun die Erreger ins Wasser? Viren kommen überall in der Umwelt vor. Die Krankheitserreger können unter anderem über die Gülle erkrankter Tiere ins Trinkwasser gelangen, wenn die Gülle als Dünger genutzt wird. Grundsätzlich können Viren mehrere Monate im Oberflächenwasser oder Grundwasser überleben. Das passiert vor allem, wenn Klärwerke das Wasser nicht ausreichend aufbereiten. ❓ Was tun die Klärwerke, um unser Wasser sauber zu halten? Wasserwerke haben die Aufgabe, ein einwandfreies Trinkwasser herzustellen. Dafür gibt es Aufbereitungsmodelle nach dem Multi-Barrieren-Prinzip. Krankheitserreger, die eventuell im Rohwasser enthalten sind, werden über mehrstufige Prozesse entfernt oder inaktiviert. Für die Aufbereitung durchläuft das Wasser also mehrere Filterstufen und wird abschließend desinfiziert.  Diese sorgfältige Vorgehensweise ist extrem wichtig, denn eine solche Erkrankung, wie sie gerade viele Menschen in Italien betrifft, ist keine Lappalie: Das hochansteckende Norovirus verursacht einen plötzlich auftretenden, heftigen Brechdurchfall. 🤮 In der Regel klingen die Symptome nach einem halben Tag bis zwei Tagen wieder ab. Aber gerade für alte Menschen, Babys oder Schwangere kann der Virus gefährlich werden. Die Ortsverwaltung in Torri del Benaco rät nun dazu, kein Leitungswasser mehr zu trinken. Gleichzeitig versucht man, sicher festzustellen, wie es zu der raschen Verbreitung kam. ❓ Was könnten die Behörden tun, um solche Ausbrüche in Zukunft zu vermeiden? Wie regelmäßig kann das Wasser kontrolliert werden? Fühlen Sie sich sicher mit unserem Trinkwasser?

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