Der Gebäudetyp-E steht für einfaches und innovatives #Bauen - und soll dazu beitragen, Bauen in Deutschland günstiger und unbürokratischer zu machen. Wir wollen es Beteiligten von Bauprojekten beim Neu- und Umbau von Gebäuden oder Außenanlagen erleichtern, von Komfort-Standards abzuweichen - und damit Bauen unbürokratischer und günstiger machen! Ein Beispiel für einen Komfort-Standard ist die Zahl der Steckdosen. Es gibt eine DIN-Norm, nach der auch für kleine Wohnzimmer mindestens vier Steckdosen vorzusehen sind, in Wohnzimmern ab 20 Quadratmetern sogar mindestens fünf. Wir finden: Es braucht hier mehr Wahlfreiheit und Flexibilität. „Gutes Wohnen hängt nicht davon ab, dass immer jede einzelne DIN-Norm eingehalten wird. Die Beteiligten von Bauprojekten müssen die Möglichkeit haben, einvernehmlich von Komfort-Standards abzuweichen“, betont Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann. Klar ist: Das Gebäudetyp-E-Gesetz zielt auf eine Reduzierung verzichtbarer Komfort-Standards, nicht auf die Reduzierung der Sicherheit. Von Standards, die für die Bausicherheit oder die Gesundheit der Bewohner relevant sind, kann weiterhin nicht abgewichen werden. Der Gesetzentwurf wurde heute an die Länder und Verbände verschickt. #GebäudetypE #Bauvertragsrecht #Normen
Bundesministerium der Justiz, ich finde diesen von Ihnen gezeigten Ansatz sehr schwierig und lässt bei mir den Eindruck, dass sie das Thema scheinbar nicht verstanden haben. Auch die Mindestzahl von Steckdosen in einem Raum hat etwas mit Sicherheit zu tun, bei der zunehmenden Anzahl von Verbrauchern in den Wohnräumen. Geht es nicht eher um die Vereinfachung des Bauprozesses? Genehmigungen, Berechnungen, neue Klassifizierungen? Bundesländerübergreifend eine Brandschutzzulassung für ein seriell gefertigtes Haus? Ein serieller Energieausweiss und eine Statik, welche bundesweit angewendet werden kann? Wir dürfen uns gerne die Frage stellen, wie viele Produktzertifizierungen wir in Deutschland wirklich zusätzlich durch Branchenvertretungen brauchen. Länder wie die Niederlande sind im eigentlichen effizienten Bauen viel weiter. Serielles Bauen ist hier im Bau schon im Alltag angekommen. Bevor Sie zu schnell und zu einfach auf Normen losgehen, ist es sinnvoller die Menge an Gesetzen und Verordnungen im Bereich Bau und Bauprodukte zu straffen. Denn auf diese bauen doch Normen auf? Gibt es dazu Ergebnisse aus Ihren Arbeitskreisen? Wie ist dort der Stand?
Da es zu dem Thema viele rechtliche aber eben auch technische Fragen gibt, haben wir bei der Ingenieurakademie West ein Seminar mit einem Juristen und einer Bauingenieurin konzipiert: https://bit.ly/3WCFM1Q https://bit.ly/3WrvRMp
Welche Normen fallen ihnen denn noch innovatives Bauen verhindern? Ich denke es ist nicht zielführend auf scheinbare Hemmnisse aufmerksam zu machen, sondern schon jetzt vorhandene Möglickeiten nutzen um die Abläufe zu beschleunigen, Anreize zu schaffen das überhaupt gebaut wird und wenigstens es zu versuchen eine Strategie für die kommenden Jahre zu entwickeln. Eine Gebäudeklasse E kann nicht die Lösung für fehlenden Wohnraum und erst recht nicht auf innovatives Bauen sein.
14 Steckdosen: so verkehrt ist die DIN nicht.
Engineering for the future / Dual Studies
3 MonateAu weia. Eine DIN-Norm ist doch kein Gesetz, es sei denn, sie wurde gesetzlich eingeführt. Und die DIN 18015 schon gar nicht. Die kann jeder anwenden oder auch nicht. Meistens werden solche Normen benutzt, damit es vertraglich einfacher wird, auch mitdem Versorger (in der Ausschreibung steht dann: Ausstattung nach DIN 18015 oder RAL-RG 678 usw.). Viele Normen sind aber auch so schlecht oder veraltet, dass sie sowieso zu Recht niemand anwendet. Es gibt aber auch DIN-Normen, die quasi Gesetzescharakter haben, ob es dem Ministerium nun gefällt oder nicht. Solche, die zu den A.a.R.d.T. gehören. Damit z.B. Gebäude nicht einstürzen oder auch ausreichend beheizt werden können. Die bauen auf physikalischen Gesetzen auf, die nicht verhandelbar sind. Wenn diese Grundlagen nicht einmal im Justizministerium bekannt sind, dann wundert mich das Chaos in der Gesetzgebung nicht mehr.