Als Cannabis legalisiert wurde, feierten viele ein berauschendes Fest. Joints ja, aber viel wichtiger ist der nachhaltige Rohstoff Hanf. Deshalb ist die Branche in Aufbruchstimmung: Viele Unternehmen könnten profitieren.
Durch die Freigabe von Cannabis entsteht ein neuer Wirtschaftszweig und so bereitet sich die Branche auf ein Milliardengeschäft vor.
Vor kurzem habe ich einen Bekannten getroffen, der mir erzählte, dass er eine Nervenentzündung im Rücken hatte. Der Arzt verschrieb Medikamente, aber die Chemie half nicht. In seinem Haus wohnt ein Cannabisarzt, der ihm Bio-Hanföl empfahl. Und? Er fühlt sich wieder pudelwohl.
Immer mehr nutzen medizinisches Cannabis und das weckte meine Neugier. Mit Dieter Behrentin habe sich das Thema vertieft. Er beschäftigt sich seit mehr als sieben Jahren mit dem Rohstoff Hanf, hat Messen zu dem Thema veranstaltet und hat von seinem Mentor Prof. Raphael Mechoulam, Pionier der Cannabis-Forschung gelernt. Dieter berät inzwischen Unternehmen, die Hanf als Chance erkennen.
Doch wo und wie wird Hanf erfolgreich eingesetzt?
Zunächst die Vorteile des Rohstoffs: Hanf kommt im Anbau und in der Verarbeitung ohne Chemie aus. Also sind keine chemischen Spritzmittel nötig. Industriehanf eignet sich besonders für die Herstellung von Textilien, weil es eine hervorragende Wärmeregulierung verspricht. Im Vergleich zu Baumwolle ist Hanf etwa viermal ertragreicher.
Bausektor
Im Bausektor hat es eine besondere Bedeutung: Hanfmauerwerk dämmt Lärm und Wärme. Es ist resistent gegen Schimmel, Insekten, Feuer und Nagetiere und bietet eine leichte, isolierende und CO₂-negative Alternative zu herkömmlichen Baumaterialien wie Beton.
Kosmetik
In der Kosmetik gibt es inzwischen viele Produkte, weil Hanf hochwirksam und besonders hautfreundlich, vor allen lindern sie Entzündungen durch die darin enthaltenen Mineralien.
Ernährung
Hanfsamen sind reich an Proteinen, essenziellen Fettsäuren und an Vitaminen A, D oder E. Hinzu kommen Eisen, Kalzium, Kalium, Magnesium.
Kurzum: Als eine der ältesten Nutzpflanze bietet Hanf eine breite Palette von Anwendungen. „Ich bin davon überzeugt, dass wir gerade erst am Anfang stehen und sich der Markt rasant entwickeln wird“, sagt Dieter Beherentin.
In der Eifel will er jetzt ein Hanf Innovation Hub aufbauen, das durch ein Forschungsprojekt der RWTH Aachen University im Textilbereich begleitet wird. Es wird eine Innovationsplattform, die zum Ziel hat, wissenschaftlich und wirtschaftliche Möglichkeiten für Kommunen und Unternehmen zu fördern, aufzuklären und das Potenzial von Hanf in der Bioökonomie zu nutzen.
Wie steht ihr dazu?
Wer sich dafür interessiert: Ich habe mit Dieter ein Interview geführt - den Link dazu im Kommentar.
#cannabis #hanf #zukunft #nutzpflanze #bioökonomie #innovation
