Beitrag von Claudio Saputelli

𝐑𝐮𝐝𝐢 𝐕ö𝐥𝐥𝐞𝐫 𝐮𝐧𝐝 𝐝𝐞𝐫 𝐒𝐜𝐡𝐰𝐞𝐢𝐳𝐞𝐫 𝐌𝐢𝐞𝐭𝐰𝐨𝐡𝐧𝐮𝐧𝐠𝐬𝐦𝐚𝐫𝐤𝐭 Am 6. September 2003 – also vor über 20 Jahren – spielte die deutsche Fussball-Nationalmannschaft im Rahmen der EM-Qualifikation gegen Aussenseiter Island in Reykjavik. Daraus resultierte ein tor- und trostloses Untentschieden. Der damalige Cheftrainer der Nationalelf, Rudi Völler, sorgte nach dem Spiel für eine der wohl legendärsten Wutreden der deutschen Sportgeschichte. Da Ton und Wortwahl oft unter der Gürtellinie landeten, entschuldigte sich Völler am Folgetag entsprechend. In Erinnerung bleibt aber seine Rage über die ständige Proklamation eines neuen Tiefpunkts in der deutschen Nationalmannschaft durch die TV-Kommentatoren und -Experten. So Völler: «Die Geschichte mit dem Tiefpunkt, und nochmal ein Tiefpunkt. Da gibt´s nochmal einen niedrigeren Tiefpunkt. Ich kann diesen […] nicht mehr hören.» Viele der aktuellen Analysen und Berichterstattungen rund um den hiesigen Mietwohnungsmarkt erinnern mich an diese Passage aus Rudi Völlers Schimpftirade. Es ist zwar wahr, dass sich die Schweiz derzeit regional in einer Phase der Wohnungsknappheit befindet. Aber von Mal zu Mal wird die Lage dramatischer und nochmals dramatischer dargestellt, sodass auch hier immer wieder von einem neuen Tiefpunkt die Rede ist. In Sachen Bautätigkeit scheint es zudem gemäss diesen Berichten aktuell nur die Strategie der «Flucht nach vorne» zu geben, da alles viel zu langsam ginge. Dabei werden radikale Lösungen in den Raum gestellt, die es nicht verdienen, als solche bezeichnet zu werden, da sie zum einen kaum mehrheitsfähig sind und zum anderen die Fronten in den Debatten unnötig verhärten. In all dem geht dabei oft vergessen, dass die Schweiz eines noch viel mehr fürchtet als die aktuelle regionale Wohnungsknappheit: den Leerstand! Vor nicht allzu langer Zeit wurden Katastrophenszenarien in Sachen Leerstandsentwicklung durchgespielt, die sich im Nachhinein als Fehlalarme entpuppten. Ich bin guten Mutes, dass unser Land auch dieses Mal die Probleme am Mietwohnungsmarkt in den Griff bekommen wird. In einer gut funktionierenden direkten Demokratie braucht es hie und da etwas mehr Geduld. Dafür sind die Lösungen dann auch entsprechend nachhaltiger. Zudem darf die Kraft der Zyklizität am Wohnimmobilienmarkt nicht unterschätzt werden. Wir halten Sie mit unseren Einschätzungen gerne auf dem Laufenden. Diese produzieren womöglich medial weniger Schlagzeilen, kommen dafür aber inhaltlich möglichst sachlich, fair und nicht zuletzt respektvoll daher. #realestate #immobilien #mietwohnungsmarkt #wohnungsknappheit #shareubs Interview von Waldemar Hartmann mit Rudi Völler: https://lnkd.in/em-hJ5aS