Beitrag von CMS Deutschland

Kritik an geplanter Ausbildungsvermittlungs-Reform 📄 Angesichts einer steigenden Zahl junger Menschen ohne formalen Berufsabschluss (2022: 2,86 Millionen der 20- bis 34-Jährigen) will die Ampel künftig junge Menschen besser unterstützen und zu einer Ausbildung ermutigen. Das zeigt der Entwurf eines Gesetzes des Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), welches das SGB III modernisieren soll. 💬 Kritik übt daran JOBLINGE, eine gemeinnützige AG, die junge Menschen mit Startschwierigkeiten in Ausbildung vermittelt. Anna Parrisius erklärt, was für die Agentur für Arbeit geplant ist und was das Sozialunternehmen Joblinge fordert 👉 https://lnkd.in/emW4eXP3

Mit Anna Parrisius von Bildung.Table habe ich vergangene Woche zum Referentenentwurf des SGB III Modernisierungsgesetzes aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales gesprochen. ➡ Unser Fazit: Ein guter Aufschlag, der die richtigen Ziele in den Blick nimmt. Für eine echte Modernisierung der Arbeitsmarktintegration fehlt allerdings an vielen Stellen der Mut! Es braucht daher dringend Nachbesserungen im Entwurf 🚀 💡 Mit dem Modernisierungsgesetz sollen u.a. eine rechtskreisübergreifende Unterstützung junger Menschen am Übergang Schule-Beruf ermöglicht werden und v.a. schwer erreichbare junge Menschen besser unterstützt werden. Die Zielsetzung stimmt also! Verpasst wurde jedoch, drei grundlegende Prinzipien in dem Gesetz zu verankern, die unserer Erfahrung bei JOBLINGE nach für eine gelingende Arbeitsmarktpolitik stehen: 1️⃣ Praxis-First: Priorisierung von Praxiseinblicken und -phasen in der Zusammenarbeit mit jungen Menschen, vor allem in Maßnahmen. 2️⃣ Wirkung als Kernprinzip: Klar definierte Wirkziele & transparente Kennzahlen sollten Ausschreibungen, Vergaben und Steuerung von Maßnahmen bestimmen. 3️⃣ Test- und Pilotphasen: Vor Einführung neuer Instrumente, v.a. im Bereich schwer erreichbarerer junger Menschen braucht es die Offenheit, neue Ansätze ausprobieren zu können und so zu lernenden Ausschreibungen von Maßnahmen zu kommen (siehe §16f im SGB II). Darüber hinaus fehlt an einigen Stellen des Referentenentwurfs die notwendige Klarheit, z.B. wie genau Jugendberufsagenturen die rechtskreisübergreifende Kooperation stärken sollen oder die Anerkennung, dass zu einer umfassenden Unterstützung auch zivilgesellschaftliche Organisationen und Arbeitgeber gehören. Zuletzt bleibt anzumerken, dass der im Entwurf vorgelegte Zeitplan in Anbetracht der Fachkräftelücke in Deutschland deutlich ambitionierter sein könnte. Vielen Dank für das Gespräch liebe Anna Parrisius 🙌

Zusammen mit Dennis Tamesberger von der Arbeiterkammer Oberösterreich haben wir die Analysen zur Beschäftigungsförderung benachteiligter Jugendlicher seit 2000 weitergeführt und aktualisert. Besonders "interessant" ist zum einen, dass die Koalitionen von ÖVP-FPÖ in erster Linie versucht haben mit Unternehmenssubventionen die Menge an angebotenen Lehrstellen zu erhöhen. Insgesamt sinkt die Zahl an angebotenen Lehrstellen dennoch kontinuierlich. Zweiter wichtiger Punkt ist, dass türkis-blau (braucht es da eigentlich einen Bindestrich?) vehement versuchen die Überbetriebliche Lehrausbildung klein zu halten. Sowohl aus Gesetzesänderungen wie auch aus Äußerung ist zu entnehmen, dass die Überbetriebliche Ausbildung als Konkurrenzveranstaltung gesehen wird und stattdessen versucht wird, Jugendliche ggf. auch in wenig attraktiven Lehrstellen zu drängen .... Im Detail: https://lnkd.in/dK-AVRm8

Optimierung der beruflichen Anerkennung: Schlüsselmaßnahmen für Deutschland Stellschrauben für eine optimierte Berufsanerkennung Das BIBB hat sich mit der Frage beschäftigt, wie sich die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse in Deutschland optimieren und beschleunigen lässt. Unter dem Titel »Stellschrauben für eine optimierte Berufsanerkennung« heißt es zu einem Anerkennungsmonitoring: »Das Anerkennungsmonitoring sieht verschiedene Stellschrauben, die sowohl die Verfahren zur Anerkennung als auch den Gesamtprozess der Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen weiter vereinheitlichen, vereinfachen und beschleunigen können. Zudem können sie dazu beitragen, Verfahrensabbrüchen vorzubeugen.« Das BIBB kommt in seiner Analyse zu folgenden Ergebnissen und Schlussfolgerungen: Bedeutung der Anerkennung Die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen ist entscheidend, um den Fachkräftebedarf in Deutschland zu decken und die Integration von Migrant*innen in den Arbeitsmarkt zu fördern. Ziel ist es, die Verfahren zu verbessern und leichter zugänglich zu machen.

Sparen an Integrationskursen führt zu höheren Gesamtkosten und gefährdet Teilhabe und Integration, warnt die BAGFW. Die #Wohlfahrtsverbände in der BAGFW kritisieren den Referentenentwurf des Bundesministerium des Innern zur Änderung der Integrationskursverordnung. Die avisierten Neuerungen betrachten wir als #Caritas mit großer Sorge, da zu erwarten ist, dass sie insbesondere für viele Frauen und Familien, junge Menschen sowie Menschen, die in komplexen herausfordernde Problemlagen stecken ihr Leben erschweren. Wenn nachhaltige Integration und Teilhabe an Bildung und Arbeitsmarkt nicht möglich sind, werden die Probleme größer. Das kann langfristig nicht zu Kosteneinsparungen führen. Unsere Erfahrungen aus der Beratung und den Einrichtungen und Diensten der Caritas zeigen, dass die Gesamtkosten für Gesellschaft und Wirtschaft nachhaltig höher ausfallen werden. AWO Bundesverband e.V. Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e.V. Deutsches Rotes Kreuz Diakonie Deutschland Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST)

Eine der größten Herausforderungen der Arbeitsmarktpolitik ist der aktuelle und künftige #Fachkräftemangel. Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass in Deutschland aktuell Ausbildungsstellen nicht besetzt werden, während gleichzeitig etwa 29.000 Jugendliche keine #Ausbildung finden. Diese Diskrepanz könnte beispielsweise durch aktive #Arbeitsmarktpolitik aufgelöst oder zumindest gemildert werden. 💡 IAB-Forscher Pascal Heß betrachtet vor diesem Hintergrund die Effekte der sogenannten #Berufseinstiegsbegleitung, eines Förderprogramms der Bundesagentur für Arbeit. Dieses wurde 2009 als Instrument eingeführt, um benachteiligten Jugendlichen den Übergang vom Schulsystem in den Ausbildungsmarkt zu erleichtern. 2015 wurde sie in manchen Teilen Deutschlands mithilfe des europäischen Sozialfonds ausgeweitet: 🔺 Die Erweiterung der Berufseinstiegsbegleitung hat in den zusätzlich geförderten Regionen zu deutlich mehr Teilnahmen geführt, aber nicht zu einer Verbesserung der Einmündungschancen in den #Ausbildungsmarkt. 🔻 Die Erweiterung dürfte dazu beigetragen haben, dass vor allem leistungsstärkere Schüler*innen, die nicht die primäre Zielgruppe sind, die Berufseinstiegsbegleitung durchlaufen haben. 🔺 Die Berufseinstiegsbegleitung ist in ihrer aktuellen Form nicht passgenau, kann aber durch Reformen deutlich an Effizienz gewinnen und somit den Übergang benachteiligter Jugendlicher vom Schulsystem in den Ausbildungsmarkt erleichtern. Mehr dazu lesen Sie im #IABForschungsbericht: https://lnkd.in/dhaCKXA5

🚨Publikations-Alarm🚨 Mein heute erschienener Forschungsbericht hat gute und schlechte Nachrichten für das Instrument der Berufseinstiegsbegleitung: Okay, die schlechten Nachrichten zuerst: 👎🏼 Die kausale Wirkungsanalyse hat keine positiven Effekte der Berufseinstiegsbegleitung (kurz: BerEB) für Westdeutschland hervorgebracht, obwohl ein deutlicher Anstieg in den Teilnahmequoten beobachtbar ist. 👎🏼 Es besteht weiterhin eine relativ hohe Abbruchquote, d.h. dass nur ungefähr die Hälfte aller TeilnehmerInnen das Programm nach Plan durchläuft. Die guten Nachrichten: 👍🏼 Auch wenn die BerEB bei den bisherigen Evaluationen kaum Wirkung auf die offiziell formulierten Zieldimensionen gezeigt hat, sollte man die BerEB nicht gänzlich als wirkungslos bezeichnen. Es gibt einer Reihe von Dimensionen, die in den bisherigen Evaluationen keine Rolle gespielt haben, aber die die Situation der teilnehmenden Jugendlichen verbessern kann. 👍🏼 Mit ein wenig politischem Willen (daran soll es ja nicht scheitern) kann die BerEB so umgestaltet werden, dass sie deutlich effizienter und besser werden kann. Beispiel 1: Die Zielsetzung "in Ausbildung bringen" hängt nicht nur von den Jugendlichen und den Begleitern, sondern auch vom Marktgeschehen ab. Eher schwierig. Beispiel 2: Es gibt keinerlei externe Anreize für diese benachteiligten Jugendlichen, z.B. in Form eines 49€-Tickets bei Erfüllung der Vereinbarungen. Die ökonomische Literatur hat da eine recht eindeutige Meinung: Auch schwierig. ➡️ Wenn wir es als Gesellschaft ernst damit meinen, dass wir benachteiligte Kinder und Jugendliche unterstützen wollen, dann reicht es nicht es gut zu meinen. Wir müssen verstehen wie sie denken und sich verhalten und dann passgenaue Instrumente entwickeln, die sie auch wirklich erreichen.

Am 22. September steht im Kanton #Zürich eine wegweisende Entscheidung an: Die Stimmberechtigten werden darüber abstimmen, ob die Wartefrist bei Stipendien für vorläufig aufgenommene Geflüchtete abgeschafft wird. Ein JA zur Änderung des Bildungsgesetzes ist ein klares Bekenntnis zur Förderung von #Bildung und beruflicher #Integration – und es bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Mit einem Ja ermöglichen wir jungen Geflüchteten den sofortigen Einstieg in eine #Berufsausbildung, anstatt sie jahrelang warten zu lassen. Gerade in einer Zeit, in der der Fachkräftemangel spürbar ist, braucht unsere Wirtschaft diese dringend benötigten Talente. Qualifizierte Arbeitskräfte tragen nicht nur zum wirtschaftlichen Erfolg bei, sondern bereichern auch unsere Gesellschaft. Langfristig gesehen profitiert auch der Staat. Jeder in die #Ausbildung investierte Franken zahlt sich durch höhere #Steuererträge und niedrigere #Sozialhilfekosten aus. Die Gemeinden werden entlastet, und die jungen Menschen können selbstständig ihren Lebensunterhalt bestreiten. Das breite Ja-Komitee, das von Parteien, Hilfswerken, Verbänden und NGOs wie NCBI unterstützt wird, zeigt, wie wichtig diese Änderung für unser Bildungssystem und unsere Gesellschaft ist. ✅ Stimme auch Du am 22. September JA zur Änderung des Bildungsgesetzes und setze ein Zeichen für eine zukunftsorientierte und solidarische Gesellschaft. Die Argumente in Kürze: - Ja zu Stipendien ohne Wartefristen: Niemand sollte jahrelang warten müssen, um sich eine berufliche Ausbildung leisten zu können. - Ja zu einer beruflichen Integration: Junge Geflüchtete können durch eine Ausbildung wertvolle Fachkräfte für unsere Wirtschaft werden. - Ja zu einem Nutzen für Staat, Gemeinden und Gesellschaft: Langfristig sparen Staat und Gemeinden durch höhere Steuererträge und weniger Sozialhilfekosten. 🔗 Mehr Infos findet Ihr auf der Website: https://lnkd.in/dUhP2bHd #Fachkräftemangel #Ausbildung #Stipendien #Bildungsgesetz #KantonZürich #NCBI #ZukunftGestalten #IntegrationFördern

Wie kann der Zugang und der Erfolg geflüchteter Frauen in der Berufsbildung in Deutschland maßgeblich und nachhaltig verbessert werden? Mit dieser Frage befasst sich an der Universität Osnabrück und einer weiteren Hochschule in Bayern das jetzt gestartete Forschungsprojekt „Gelingenswege der beruflichen Ausbildung für Mädchen und Frauen mit Fluchtgeschichte“ (#FEMPower). https://lnkd.in/eE5jnEZY

BAGFW warnt: Geplante Änderungen der Integrationskurse gefährden Teilhabe und Integration Stellungnahme der BAGFW zum Entwurf einer fünften Verordnung zur Änderung der Integrationskursverordnung Die in der BAGFW zusammengeschlossenen Verbände nehmen die Gelegenheit wahr, ihre Positionen zum Entwurf einer fünften Verordnung zur Änderung der Integrationskursverordnung einzubringen. Der Referentenentwurf des BMI vom Oktober 2024 zielt auf eine Reform der Integrationskurse ab, die durch die fünfte Verordnung zur Änderung der Integrationskursverordnung umgesetzt werden soll. Die Änderungen konzentrieren sich auf mehrere Aspekte, die im Wesentlichen auf Effizienzsteigerung und Kostenreduktion abzielen sollen. Die avisierten Neuerungen betrachten wir mit großer Sorge, da zu erwarten ist, dass sie insbesondere für viele Frauen und Familien, junge Menschen sowie Menschen in komplexen herausfordernden Problemlagen eine nachhaltige Integration und Teilhabe in Gesellschaft, Bildung und Arbeitsmarkt erschweren werden. Wir teilen die Einschätzung nicht, dass die Änderungen zu Kosteneinsparungen führen, sondern sind auf Grundlage unserer praktischen Erfahrungen der Ansicht, dass sie die Gesamtkosten für Gesellschaft und Wirtschaft nachhaltig erhöhen.   Hier geht es zur Stellungnahme  https://lnkd.in/gXZHCYqf