Beitrag von Dörte Kaschdailis

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Handel | Digitalisierung | Unternehmertum | Beirat | Outdoor | Speaker | Podcast

In den Innenstädten leuchten wieder die Lichter. Weihnachten steht vor der Tür und alles wird so gemütlich. Sicher hattet ihr als Kinder einen Lieblingsladen, in dem ihr euch die Nase an der Scheibe platt gedrückt habt. Nicht nur zu Weihnachten, auch sonst ist die Erinnerung an diesen Laden mit vielen Emotionen aufgeladen. Der Geruch, das Licht, die Regale ... alles war einfach schön, oder? Der stationäre Einzelhandel ist mit hohen menschlichen Emotionen verbunden. In Zeiten von Internet und Social Media mag man das auf den ersten Blick nicht glauben. Aber wenn man darüber nachdenkt, wird es offensichtlich: Jeder von uns hat Läden im Herzen, die er als Kind geliebt hat, und nicht nur das, auch Kataloge wurden wie Schätze gehortet. Ich kenne viele Menschen, die sich noch genau erinnern können, wie viel es in Pfenningen für dieses oder jenes gab. Ich kenne Menschen, die leuchtende Augen bekommen, wenn sie an den Bunte-Bausteine-Katalog ihrer Kindheit denken. Hier beginnt die emotionale Bindung zwischen Handel und Kunde. Eine emotionale Bindung kann nur durch das reale Gefühl der Käuferinnen und Käufer entstehen - und das muss der Handel verstehen. Nur weil man selbst denkt "bei uns ist es so schön", denkt das nicht auch die Kundschaft. Sehnsuchtsläden erfüllen keinen unmittelbaren Zweck, sie bedienen ein Gefühl. Deshalb ist es so wichtig, über die Emotionen der Kaufenden nachzudenken. Welches Gefühl soll erzeugt werden und wenn ja, wie soll es zur Bindung beitragen? Bindung drückt sich nicht nur in Euro aus, sondern auch in positiver Mundpropaganda, in positiven Kommentaren und in langjähriger Treue. Neulich erzählten mir Bekannte, dass sie dem Verkäufer ihres Lieblingskleidungsgeschäfts ein Geburtstagsgeschenk mitgebracht haben. Ich kenne Metzgereifachverkäuferinnen, die kennen ihre Kunden mit Namen und sprechen sie auch so an. Ich persönlich glaube nicht an krasse Erlebnisse auf der Fläche und an Dauerbeschallung, ich glaube an emotionale Bindungen auf der Langstrecke. Ich bin überzeugt, dass keiner der heutigen Jugendlichen von Shein oder Temu aus seiner Jugend schwärmen wird. Wie schön doch der Onlineshop war und welche bindende Emotion entstanden ist ... - und genau hier liegt dann das Differenzierungspotential: offline wie online. Dazu prägte ich vor zwei Jahren die These: weg von Customer hin zu Human Experience. Das Bild zeigt die Bunte Stube in Ahrenshoop. Inzwischen ein Sehnsuchtsladen auch meiner Kinder. Emotionale Verbundenheit vererbt sich. Zu welchem Geschäft habt ihr eine emotionale Bindung und warum?

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Sven Rittau

E-COMMERCE PIONEER | CEO @K5 Future Retail Conference | ZOOPLUS Co-Founder | INVESTOR FURE CAPITAL | PODCAST Host CHEFTREFF

1 Monat

💯% Es fängt aber leider schon bei der fehlenden Weihnachtsbeleuchtung in der Münchner Innenstadt an. Da kommt leider sehr sehr wenig Shopping Lust auf in der Innenstadt. Die fadenscheinige Begründung: Energie sparen. Leider am falschen Ende oder Anfang gespart! Und die wirtschaftlichen KopplungsEffekte dieser Maßnahme hat bestimmt niemand durchgerechnet. Tempo 30 auf dem mittleren Ring lässt grüßen ...

Damaris Schröder

Shaping B2B Tech Marketing Teams for Growth | Fractional CMO, Consulting & Interim

1 Monat

Ein Blumenladen. Die Kinder haben immer Gummibärchen bekommen, wenn wir nur daran vorbei kamen. Die Inhaberin erkannte mich auch als wir schon Jahre nicht mehr da wohnten, fragte mich nach den Kindern und gab mir je ein Tütchen Gummibärchen mit. Und als ich den Blumenstrauß zum 18.Geburtstag dort holte, gab es natürlich auch ein Tütchen Gummibärchen dazu.

Fabian Hörst

Business Lead @Gamify Now! | Enabling Impact through game-based learning

1 Monat

Kann mich noch gut daran erinnern, als ich bei ALDI SÜD und Lidl in Deutschland unterwegs war, wurde ständig betont, wie wichtig die Beziehung zwischen Filialmitarbeitenden und Kundschaft sei. Am Ende des Tages machen Menschen am liebsten Geschäfte mit anderen Menschen. Der wohl traditionellster Incentive ist doch noch das Stück, das man damals in den Metzgereien bekam. Nebst dem Stück Wurst, was man bekam, gab es gleich noch eine Stunde Etiquette dazu: „Wie sagt man?“

Katharina Iken

Teamlead Webinare & Events @OMR Reviews 🌟 Wir bringen Softwaresuchende & Softwareanbieter in Tools Talks zusammen 🤝

1 Monat

Der Laden ist toll - da bin ich früher auch immer gerne gewesen! 😊

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