Netzanschlussteilung für Erneuerbare könnte noch 2024 kommen (Montel )
Die gezielte Überbauung von Netzanschlusspunkten für die geteilte Nutzung durch verschiedene Erneuerbaren-Anlagen kann voraussichtlich noch 2024 im Rahmen der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) erfolgen, sagte Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE) am Dienstag.
Bei der Vollversammlung der Plattform Klimaneutrales Stromsystem (PKNS) am vergangenen Donnerstag habe sich die Mehrheit der Teilnehmer dafür ausgesprochen, „dass die Netzverknüpfungspunkte jetzt besser ausgenutzt werden sollen”, sagte Peter in einem Webinar mit Bundestagsabgeordneten von SPD und Grünen. Das solle nun auch gesetzlich umgesetzt werden, so die Verbandschefin.
Die Parlamentarier müssten nun darauf achten, „dass diese Punkte in das EEG noch einfließen”.
Sie hoffe sehr, dass der Vorschlag ihres Verbands zur Überbauung der Netzverknüpfungspunkte (NVP) umgesetzt werde, sagte sie. Den Vorschlag hatte der BEE im April dieses Jahres im Rahmen einer Studie eingeführt.
Derzeit liege die durchschnittliche Nutzung eines NVP mit jeweils nur einer daran angeschlossenen Anlage innerhalb eines Jahres bei Solaranlagen bei 13% und bei modernen Windkraftanlagen bei 33%, hieß es darin. Durch die gemeinsame Nutzung von NVP ließe sich die Ausnutzung auf 53% erhöhen.
Durch den Anschluss mehrerer Anlagen sei zwar mehr Leistung am Netzanschlusspunkt, als dort abtransportiert werden könne, dennoch würden überschüssige Strommengen nur selten auftreten.
„Dadurch dass Wind und Sonne sich kompatibel miteinander verhalten, haben wir die Chance an den Netzverknüpfungspunkten mehrere Anlagen anzuschließen – auch Biogasanlagen – und diesen Strom ins Netz zu bringen”, sagte Peter.
Durch überschüssige Strommengen ergäben sich unter anderem auch neue Geschäftsmodelle für Speicher oder Sektorenkopplung.
Die Überbauung von Netzverknüpfungspunkten zuzulassen, sei aus Sicht seiner Partei „auf jeden Fall eine sinnvolle Lösung, schneller auch Erneuerbare bei begrenzten Netzkapazitäten ans Netz zu bringen”, sagte Andreas Mehltretter, stellvertretender Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Klimaschutz und Energie.
„Die Bundesregierung hat inzwischen an mehreren Stellen zugesagt, dass sie [die Überbauung der Netzanschlusspunkte] mit der EEG/ENWG-Novelle umgesetzt wird”, sagte BEE-Geschäftsführer Wolfram Axthelm in dem Webinar.
„Insofern sind wir hoffnungsvoll, dass diese Zusagen, die mündlich gegeben worden sind, auch im Gesetz einen Widerschlag finden und dieses Jahr noch kommen.”
Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)
