Wasserkraft – mehr als nur Strom: Wie sie Flüssen hilft und Lebensräume schützt
Die Geschichte des Lechs zeigt, wie menschliche Eingriffe zu Herausforderungen – und später auch zu Lösungen – führten.
➡ 1830 bis 1890: Die Lech-Korrektion wurde abgeschlossen, um Hochwasserschutz zu gewährleisten – ein Fortschritt für die damalige Zeit. Doch durch die Verkürzung der Fließstrecke erhöhte sich die Fließgeschwindigkeit, wodurch der Kies auf der Flusssohle abgetragen wurde. Dies führte langfristig zu einer Eintiefung des Flusses und einem absinkenden Grundwasserspiegel.
➡ 1901 bis 1922: Der Bau der Lechkanalkraftwerke war Teil einer umfassenden Flusssanierung. Neben der Stromgewinnung wurden bedeutende Effekte erzielt: Der Fluss erhielt meandrierende Strukturen mit Flachwasserzonen und Kieslaichplätzen, die die ökologische Vielfalt förderten und dem ursprünglichen Zustand des Lechs nahekommen. Gleichzeitig wurde die Sohle stabilisiert und die Eintiefung auf das heutige Niveau begrenzt, wodurch weitere ökologische und hydrologische Schäden verhindert wurden.
Zusätzlich brachte der Bau des Lechkanals einen entscheidenden wirtschaftlichen Schub für die Region Bayerisch-Schwaben: Mit der Elektrifizierung siedelten sich bedeutende Wirtschaftsunternehmen an, die tausende Arbeitsplätze schufen und seit über 100 Jahren ein sicheres Einkommen für die Menschen von Gersthofen bis Meitingen sichern.
Die #LEW ist bis heute für den Hochwasserschutz verantwortlich und schützt mit rund 25 km Dämmen und Deichen Wohngebiete, Industriebetriebe und kritische Infrastruktur wie die überregionale Stromversorgung.
Die historischen Wasserkraftwerke in Gersthofen, Langweid und Meitingen sind Teil des #UNESCO-Welterbes „Augsburger Wassermanagement-System“ und zeugen von der bedeutenden Rolle der Wasserkraft in der Region.
➡ Seit 1996: Mit zahlreichen Projekten wie dem Mädlelech setzt die #LEW die Flussentwicklung fort, um natürliche Dynamiken und frühere Lebensräume wiederherzustellen. Durch den höher gelegenen Lechkanal können heute durch gezielte Wasserentnahmen frühere Bachläufe wieder mit Wasser versorgt werden. Dieses Prinzip entwickeln wir aktuell im Rahmen des EU-LIFE-Projekts #Contempo2 weiter. Ziel ist es, nicht nur resiliente Gewässer zu schaffen, sondern auch der Natur und den Menschen neue Perspektiven zu bieten – etwa durch die Wiederbewässerung der Auwälder und die Schaffung von Rückzugsräumen für Fische und andere Arten in heißen Sommern.
Nach vorne gerichtete Lösungen sind dabei entscheidend: „Das Rad der Geschichte lässt sich nicht zurückdrehen. Siedlungen, Landwirtschaft, Industrie und öffentliche Infrastruktur prägen den Lech heute. Es braucht Lösungen, die den neuen Realitäten gerecht werden – und jemanden, der sie konsequent umsetzt.“
Mit unserem Engagement tragen wir dazu bei, die Balance zwischen Natur, Mensch und Wasserwirtschaft weiter zu verbessern – für echte Nachhaltigkeit in einer sich wandelnden Welt. 🌊
#Wasserkraft #Nachhaltigkeit #EU_Life