Wie würden es die Medien nennen, wenn diese Tat nicht von der eigenen Regierung begangen worden wäre?
Owe Schattauer: „Bis 2021 war in Moorburg eines der modernsten und effizientesten Steinkohlekraftwerke in Deutschland in Betrieb. Es konnte mit seinen zwei Blöcken mit jeweils 827 Megawatt Leistung elf Terawattstunden Strom im Jahr erzeugen. Das entspricht fast dem gesamten Strombedarf der Hansestadt. Der Bau hatte drei Milliarden Euro gekostet, die Anlage war nur sechseinhalb Jahre nach Inbetriebnahme stillgelegt worden.“
Das betrifft ein Kohlekraftwerk. Bei Atomkraftwerken sind sie schon weiter:
Die letzten drei deutschen Atomkraftwerke—Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland—wurden am 15. April 2023 endgültig abgeschaltet. Bundesregierung. Seitdem haben die Betreiber mit dem Rückbau dieser Anlagen begonnen. Dieser Prozess umfasst die Demontage und Entsorgung von Anlagenteilen und kann mehrere Jahre dauern. Sobald der Rückbau fortgeschritten ist, wäre eine Wiederinbetriebnahme technisch äußerst aufwendig und mit erheblichen Kosten verbunden. Beispielsweise hat der Betreiber von Isar 2, Preussen Elektra, betont, dass eine Wiederinbetriebnahme technisch unmöglich sei, da der Fokus vollständig auf dem Rückbau liegt.
Was ist mit Rückbau und Demontage gemeint?
Das sagt BR.de dazu:
Am 16. August 2024 wurden die beiden 143 Meter hohen Kühltürme des stillgelegten Kernkraftwerks Grafenrheinfeld in Bayern erfolgreich gesprengt. Diese Maßnahme war Teil des Rückbaus der Anlage, die seit ihrer Abschaltung im Jahr 2015 nicht mehr in Betrieb war. BR.deDie Sprengung der Kühltürme markierte einen sichtbaren Fortschritt im Rückbauprozess und machte eine Wiederinbetriebnahme des Kraftwerks praktisch unmöglich. Zuvor hatte ein Pro-Atomkraft-Aktivist die Sprengung verzögert, indem er auf einen Strommast kletterte und sich dort festkettete. Nach seiner Entfernung konnte die Sprengung jedoch erfolgreich durchgeführt werden.
Hier sieht man schön das Klumpenrisiko von Grosskraftwerken - denn diese 14% fehlender Strom müssen ja jetzt von anderen Kraftwerken geliefert werden. Eine dezentrale Stromversorgung mit Erneuerbaren ist bei richtiger Planung viel resilienter.