🔮 Die Zukunft des Fußballs ist weiblich... nur welche Zukunft ist das?
Der DFB führt in der laufenden Saison sukzessive Leistungs- bzw. Förderzentren (LZW/FZW) für den Mädchen- und Frauenfußball ein. Das Ziel ist es, die Förderung von Top-Talenten auf eine neue Basis zu stellen. Statt der U17-Bundesligen tritt ein DFB-Pokal und vor allem die Etablierung der LZWs bzw. FZWs.
Wir haben einmal bei Vereinen der vierten bis zur 1. Frauen-Bundesliga nachgefragt,
➡ wie gut sich die Vereine informiert fühlen,
➡ wie wahrscheinlich eine Bewerbung aktuell oder in den kommenden zwei Jahren ist und
➡ wie die Vereine die Vergabekriterien der FZWs/LZWs des DFB erleben.
Denn der Blick auf und in die betroffenen Vereine hilft, die Wirksamkeit neuer Maßnahmen besser zu verstehen und eine bessere Folgenabschätzung von Veränderungsprozessen vornehmen zu können. Die Ergebnisse der Studie bei insgesamt 60 Vereinen besagen im Kern,
✅ dass die Vereine insgesamt gut über die Neuerungen informiert sind, mit leichtem Wissensvorsprung der Bundesliga-Vereine, und dass
✅ die Vereine der beiden Bundesligen eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit aufweisen, sich um ein LZW oder FZW zu bewerben als Dritt- oder Vierliga-Vereine, weil
✅ die Vereine außerhalb der beiden Bundesligen die Vergabekriterien als deutlich zu hoch erleben, als dass sie diese mit ihren Budgets, die zumeist deutlich unter 50.000 Euro im Jahr liegen, stemmen könnten.
Der DFB hat nach eigener Aussage per Mail an mich mitgeteilt, dass einige Kriterien bereits abgeschwächt wurden, so dass die präsentierten Ergebnisse eventuell eine etwas größere Lücke präsentieren, als sie letztlich zwischen Bundesliga- und Nicht-Bundesliga-Vereinen auftreten mag.
Im Kern bleibt aber die Herausforderung, dass zumindest die Möglichkeit einer
🏝 zu starken Verinselung in der weiblichen Talentförderung entsteht, weil
regional die Dichte von Leistungsvereinen deutlich abnimmt und damit
die Leistungsbasis für die Leistungsspitze sukzessive geringer wird.
Ich würde aufgrund meiner 17-jährigen Erfahrung als Trainer und Vereinsengagierter und dieser sowie weiterer unserer Studien empfehlen,
💯 die Hürden für Förderzentren deutlich zu verändern und stärker auf Qualifikation der Trainer:innen als deren Bezahlung als volle oder halbe Stelle gehen und
💯 den Fokus auf eine medizinische Versorgung durch ehrenamtliche Netzwerke mit Praxen und Physio-Zentren zu setzen.
Das bedeutet nicht, dass nicht mit der Zeit die Kriterien verändert und die strukturellen Anforderungen erhöht werden. Allerdings dürfte es sehr schwer für viele Vereine sein, quasi von Null auf Hundert in unter 0,2024 Sekunden zu beschleunigen...
#talent #fussball #frauenfussball #mädchenfussball #equalplay #förderung #chancengleichheit
Kommunikation & Public Affairs, VRP cablex ag, Kantonsrat und Präsident der Solothurner Freisinnigen
1 MonatGut gemacht 💪🏻