Das Schuljahresende aus Sicht eines Referendars Lehrer*innen kennen eine ganz eigene Art von Torschlusspanik: die Notenschlusspanik. Weil auch wenn man in der Schule selbst immer zu hören bekommen hat „ich kann bis zum Schuljahresende noch Noten von euch machen“ und „zur Not ändere ich das am letzten Tag im Zeugnis noch um“ - die Realität ist, es gibt einen Tag, da müssen alle Noten stehen, und wer den verpasst, muss zu Kreuze kriechen und begründen warum (ganz so schlimm ist es nicht, wenn man die Schulaufgabe erst am Tag vorher geschrieben hat, hat man schon gute Argumente für eine Verlängerung). Also schaut man vor diesem ominösen Tag nochmal in die Notenliste, und manchmal fehlen da noch einige, vor allem mündliche, Noten. Denn, und das ist exklusiv in Bayern so, mündliche Noten (Plural!) sind Pflicht! Und wenn man unter dem Halbjahr ein bisschen schlampig war oder nicht wie ich noch einmal Projektpräsentationen für die ganze Klasse anstehen hat (zum Glück!), dann muss man sich mit Rechenschaftsablagen und Unterrichtsbeiträgen ganz schön ranhalten. Nebenbei natürlich auch noch die letzte Schulaufgabe korrigieren, Mitarbeit und Verhalten beurteilen, als Referendar*in auch noch die Lehrprobe vorbereiten und wehe, jemand aus der Klasse, von der*dem man noch DRINGEND eine mündliche Note braucht, ist auf einmal krank! Und dann ist da ja auch noch der Unterricht. Der Lehrplan drängt, wird man mit dem Stoff fertig, und das ganze unter mäßiger Mitarbeit der Schüler*innen, die wie durch Zauberei doch wieder den Termin des Notenschlusses (der ist eigentlich streng geheim!) erfahren haben, oder noch besser, was macht man, wenn man mit dem Stoff durch ist? Auf Vorschläge aus der Klasse braucht man nicht hoffen, da kommt zuverlässig „Film schauen“ oder „was spielen“ (im Zeitalter der Smartphones sind Spiele wie Kahoot, Gartic Phone und dergleichen ganz hoch im Kurs). Und immer kann man auch nicht Eis essen gehen. Mal sehen was die verbleibenden zwei Wochen bringen, die letzte Schulwoche besteht zum Glück nur aus Projekttagen, Klassenzimmer aufräumen und Zeugnisübergabe, da muss man wenig vorbereiten. Dafür blicken die Referendar*innen aus meinem Seminar gespannt auf diese Woche: denn „irgendwann dann“ sollten die Zuteilungen für die Einsatzschulen kommen, damit erfahre ich meinen Dienstort für das nächste Schuljahr. Ich hoffe auf München und Umgebung, und hoffe, es wird nicht Oberfranken oder Bayrischer Wald. Alles ist möglich. Abschließend noch: dieses Mal habe ich mein „Nächster-Post-Ziel“ nur um 3 Wochen verfehlt, es geht also aufwärts.
Ganz wunderbar mein Frederic! Es freut mich sehr zu sehen wie Du Dich reinhängst und dass der Umstieg für Dich so gut verläuft. Und ich hoffe auch sehr, dass Du in München und Ungebung bleiben wirst für die nächste Zeit!
Macht Digitalisierungsdinge für München | Corporate Influencer | #WirFürMünchen 🖤💛
6 MonateSchön von deiner Reise zu lesen! Daumen doll gedrückt für München! PS: Posting Ziele reißen ist sympathisch 😁