Die Stromkonzerne nützen eine misslungene Marktreform aus. Sie offerieren Extrempreise zur Stabilisierung des Netzes. Die Aufsicht greift ein.
Beitrag von HANDELSZEITUNG
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Wegen Vertrauensverlust wird der Ausbau der Stromnetze teurer als notwendig. Weder der holländische Konzern Tennent noch der deutsche Staat haben Geld, um den Ausbau des Stromnetzes zu finanzieren. Die Privatwirtschaft soll es machen. Diese sträubt sich derzeit, weil die Rendite zu gering ist und das Risiko zu groß, dass die Politik später zulasten der Kapitalgeber und zugunsten der Stromkunden eingreift. Was schätzt ihr: wie hoch ist die notwendige Risikoprämie (und damit die höhere Belastung der Stromkunden) weil die Glaubwürdigkeit in die Wahrung der Eigentumsrechte durch die Politiker gelitten hat?
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Die Netzkosten im Schweizer Stromnetz explodieren - auch wegen Solarstrom. Nun schreiten Elcom, Bundesrat und Swissgrid mit vier Zwangsmassnahmen ein: 1️⃣ Die Federal Electricity Commission ElCom verhängt Höchstpreise für Sekundärregelenergie. Das ist maximal aussergewöhnlich für eine Schweizer Aufsichtsbehörde. Grund: Die «Extrempreise» seien eine «mögliche Folge von mangelndem Wettbewerb». Die wenigen Anbieter können sich legal absprechen, wie die Competition Commission COMCO sagt. Haushalte und Firmen mussten 2024 mindestens 90 Millionen Franken mehr dafür bezahlen als erwartet – ohne Zusatznutzen. 2️⃣ Der Bundesrat verordnet per 1.1. 2026 entschädigungslose Zwangsabschaltungen für Solaranlagen an Extremtagen (offiziell nennt sich das "Flexibilität" in der StromVV). Damit soll verhindert werden, dass das Netz an Hochsommertagen mit Solarenergie geflutet wird, die niemand benötigt. Denn auch zu viel Energie kann zum Blackout führen. 3️⃣ Swissgrid will die Strombranche seit 1.1. 2025 zu besseren Wetterprognosen zwingen. Diese sind für ein Netz mit viel installierter Solarleistung entscheidend. Je besser die Prognose, je tiefer die Zusatzkosten für die Konsumentinnen für Ausgleichsenergie. 4️⃣ Und für die Nerds sei hier noch das Einpreismodell nach Deutschem Vorbild für die Bilanzgruppen erwähnt: In der Schweiz gelten falsche Anreize für die Stromunternehmen. Wer anderen hilft, Schwankungen im Netz auszugleichen, wird unter Umständen bestraft statt belohnt. Ein neues Einpreismodell soll das ab 1. Januar 2026 ändern. Alle juicy Details und bemerkenswerten Quotes im Artikel:
Strombranche knöpft uns zusätzliche 90 Millionen ab
beobachter.ch
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𝗗𝗶𝗲 𝗦𝘁𝗿𝗼𝗺𝗯𝗮𝗿𝗼𝗻𝗲 𝗸𝗮𝘀𝘀𝗶𝗲𝗿𝗲𝗻 𝗮𝗺𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵 𝗯𝗲𝘄𝗶𝗹𝗹𝗶𝗴𝘁𝗲 𝗠𝗶𝗹𝗹𝗶𝗼𝗻𝗲𝗻𝗴𝗲𝘄𝗶𝗻𝗻𝗲 In der aktuellen Diskussion über die Netzgebühren in der Schweiz wird der Preisüberwacher Stefan Meierhans deutlich: Schweizer Stromverbraucher zahlen jährlich 400 Millionen Franken zu viel. Laut den Berechnungen, die in der NZZ am Sonntag veröffentlicht wurden, wurde diese Summe während der Tiefzinsphase seit den 1980er Jahren kumuliert. Dies betrifft nicht nur Privathaushalte, sondern auch Grosskunden wie das Stahlwerk Gerlafingen, das allein in diesem Jahr 17 Millionen Franken an Stromkosten zu tragen hatte. Elektrizitätswerke wie eine CKW argumentieren, dass eine Reduzierung der Gewinne notwendige Investitionen ins Verteilnetz gefährden könnte. Diese Gewinne beliefen sich laut GGS-Geschäftsführer Roger Ambort 2024 auf insgesamt 900 Millionen Franken. Doch der Preisüberwacher fordert eine „massive Entlastung“ der Kunden, während der Bundesrat plant, die Formel zur Berechnung der zulässigen Gewinne anzupassen und so die Stromkunden um 127 Millionen Franken zu entlasten. Es bleibt abzuwarten, ob diese geplanten Massnahmen ausreichen, um die Schweizer Stromkunden merklich zu entlasten, oder ob die nötigen Investitionen in die Infrastruktur der Branche wirklich in Gefahr sind. Quelle: NZZ am Sonntag, die Strombarone kassieren amtlich bewilligte Millionengewinne: https://lnkd.in/dAtpFsB8
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Das System der Netzentgelt-Wälzung zwischen Netzebenen gehört zu den obskursten Winkel der deutschen Energiewirtschaft. Kaum jemand in Politik oder Öffentlichkeit hat je davon gehört, obwohl viele Milliarden Euro jährlich darüber umverteilt werden. Wolfgang Fritz und Andreas Jahn haben gestern nochmal daran erinnert: https://lnkd.in/eME6DsgM Aus meiner Sicht der offensichtlichste Mangel: die Tatsache, dass Netzentgelte nur "nach unten" gewälzt werden. Wenn Strom von einer höheren Netzebene auf eine niedrigere fließt, werden dafür Netzentgelte fällig. Umgekehrt nicht. Das macht einfach keinen Sinn.
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Bis spätestens Ende August müssen die Schweizer Verteilnetzbetreiber (VNB) ihre Stromtarife für das Jahr 2025 festlegen und gegenüber ihren KundInnen kommunizieren. ➡️ Der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE rät den VNB davon ab, begleitend dazu eine fixe Strom-Abnahmevergütung für das ganze kommende Jahr zu publizieren. Grund dafür ist das neue Stromgesetz, das per 1. Januar 2025 in Kraft treten soll. Laut dem neuen Stromgesetz richtet sich die Rückliefervergütung künftig schweizweit nach dem vierteljährlich gemittelten Marktpreis. ➡️ Zudem gilt bei tiefen Marktpreisen eine Minimalvergütung. Bisher richtete sich die Rückliefervergütung nach den Beschaffungskosten der einzelnen Netzbetreiber. Dies führte dazu, dass schweizweit sehr unterschiedliche Preise für rückgespiesenen Strom bezahlt wurden. 📌 https://lnkd.in/gzxJkwSi (€) #netze #schweiz #stromtarife #tarif #strom #stromgesetz
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Heute hat der Nationalrat den ersten Schritt in der Ablösung des so genannten "#Rettungsschirm" für systemrelevante #Stromunternehmen gemacht. Mit der einstimmigen Annahme des Bundesgesetzes über die Aufsicht und Transparenz in den #Energiegrosshandelsmärkten sollen die volkswirtschaftlichen Risiken systemkritischer Schweizer Stromunternehmen eingrenzt und die Transparenz erhöht werden. swisscleantech begrüsst diesen Entscheid, weil damit ein "Swiss Finish" verhindert wird und die aus der Not entstandene, befristete Rettungsschirm-Vorlage verstetigt werden kann. Es ist aber klar, dass es dafür weitere Massnahmen wie ein Business Continuity Management benötigt, die den Weiterbetrieb der Stromproduktionsanlagen in der Schweiz auch im Falle eines unkontrollierten Ausfalls eines Stromversorgungsunternehmens sicherstellt. 👇 Mehr zum Entscheid von heute Vormittag
Nationalrat will Strommarkt strenger kontrollieren
watson.ch
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Europäische Versorger – Defensiver Sektor mit guten Aussichten Der defensive Versorgungssektor bietet angesichts der begrenzten Risikodifferenzierung und unserer Erwartung einer höheren Volatilität interessante Anlagemöglichkeiten. Ein Treiber für unsere konstruktive Sicht liegt bei der Stromnachfrage in Europa, die 2024 einen Wendepunkt erreichen könnte. Nach jahrelangem Rückgang zeigt sich ein Wachstum – trotz Wirtschaftsflaute in den Kernmärkten (DEU, FRA) sowie milden Temperaturen. Begründet wird dies mit der fortschreitenden Elektrifizierung sowie dem rapiden Ausbau von Datenzentren. Mittelfristig könnte die Stromnachfrage in Europa gar jährlich um bis zu 5% steigen. Für weitere Einschätzungen sowie unsere Empfehlungen auf Einzelinstrumenten senden Sie uns eine Nachricht an: Christian Fischer oder Marco Köpfli #icv #ratings #kreditresearch #versorger #utilities
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(Fast) vor der eigenen Haustür sieht man einmal mehr, wie wenig uns die #Kernenergie wirklich kostet (*Ironie*). Sobald wir Folge- bzw. alle Kosten im gesamten #Produktlebenszyklus dieser Form der Energiewandlung betrachten, sehen wir leicht, dass es die mit Abstand teuerste und für nächste Generationen unfairste Art der Bereitsstellung elektrischen Stroms ist. https://lnkd.in/eEVNs8zt
Mona Neubaur: Kosten für Abriss von AKW Hamm-Uentrop soll der Bund übernehmen
spiegel.de
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„Ich sehe das Stromgesetz als Beitrag zur Versorgungssicherheit der Schweiz“: Im Interview mit #Bund und #BZ nimmt Robert Itschner, CEO der BKW AG, Stellung zum #Stromgesetz. Und das sind seine wichtigsten Aussagen👇 ✅ Zum Vorwurf der Milliardengewinne der Stromkonzerne: „Es geht bei der Vorlage nicht um die grossen Stromkonzerne, sondern darum, die Energiewende endlich voranzubringen.“ ✅ Zur Rendite der geplanten Wasserkraftwerke Trift und Grimsel: „Ich sehe das Stromgesetz als Beitrag zur Versorgungssicherheit der Schweiz. Die Profitabilität steht nicht im Vordergrund.“ ✅ Zur Verantwortung der BKW für die Versorgungssicherheit: „Wir haben gegenüber unseren Kundinnen und Kunden Lieferverpflichtungen und müssen einen Beitrag an die Versorgungssicherheit leisten. Mit Projekten wie Trift und Grimsel erbringen wir den Tatbeweis, dass wir unsere Verantwortung wahrnehmen.“ ✅ Zur Frage steigender Strompreise: „Der Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion ist die beste Medizin für nachhaltig akzeptable Strompreise.“ #StromgesetzJa
BKW-Chef zum Stromgesetz – «Der Ausbau ist die beste Medizin für akzeptable Strompreise»
derbund.ch
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Das Strommarktdesign in Deutschland ist suboptimal. Es setzt falsche betriebswirtschaftliche Anreize und produziert vermeidbare volkswirtschaftliche Kosten in Milliardenhöhe. Notwendig ist eine grundlegende Reform, wie zum Beispiel die Schaffung mehrerer Strompreiszonen. Eine dauerhafte Subventionierung des gegenwärtigen Systems auf Kosten der Steuerzahler, wie sie jetzt von einigen ins Spiel gebracht wird, wäre der falsche Weg.
Stromversorgung: Wie neue Gaskraftwerke an die richtigen Orte kommen könnten
spiegel.de
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