3. Liga: Drei Aufsteiger unter den Top 5 - Zufall? 🤔
Momentan finden sich mit dem SSV Ulm 1846 Fußball, SC Preußen Münster und SpVgg Unterhaching gleich drei Neulinge unter den fünf stärksten Vereinen der dritten deutschen Spielklasse. Interessanterweise rangieren die drei Klubs in einem anderen Ranking unter den letzten fünf - dem Kadermarktwert (Quelle: Transfermarkt). 💸
Mich hat der Blick auf die Tabelle deshalb beeindruckt, weil bereits im letzten Jahr dem SV 07 Elversberg e.V. als Aufsteiger der Durchmarsch gelang. Wie ist es möglich, dass Vereine mit vergleichsweise überschaubaren Mitteln so starke Ergebnisse erzielen? Ein Blick auf die Gemeinsamkeiten dieser Clubs zeigt: eine klare Strategie und Investitionen in nachhaltige Strukturen.
Preußen Münster startete bereits 2019 in Begleitung von Ralf Lanwehr einen Restrukturierungsprozess, der über 60 Interviews innerhalb des Vereins beinhaltete. Die sportliche Führung ist seit 2020 mit Ex-Profi Peter Niemeyer kontinuierlich besetzt, was eine konsequente Umsetzung der Strategie ermöglicht. Die SpVgg Unterhaching ist seit Langem für ihre erfolgreiche Nachwuchsarbeit bekannt. Mit Konstantin Heide haben sie einen U17-Weltmeister, der bereits 3. Liga-Erfahrung sammeln durfte. Beim SSV Ulm durfte ich vor einigen Jahren selbst hospitieren. Damals noch in der Regionalliga, waren sie bereits kurz davor, als Leistungszentrum zertifiziert zu werden. Die hohen Anforderungen erfordern massive Investitionen in die Zukunft des Vereins, ohne unmittelbaren Profit. Ich fand es damals beeindruckend, wie akribisch die ausgearbeitete Nachwuchsstrategie des Vereins in allen Bereichen umgesetzt wurde. Man konnte spüren, dass hier etwas entsteht. 🚀
Im Gegensatz zur herkömmlichen Herangehensweise in der 3. Liga, wo oft jährlich der große Kaderumbruch stattfindet und versucht wird, mit kurzfristigen Investitionen in erfahrene Spieler schnell nach oben zu kommen, fahren diese Vereine einen nachhaltigen Ansatz und profitieren nun davon.
Aus meiner Sicht ist es unerheblich, ob es sich um Profi- oder Amateurklubs oder jede andere Organisation handelt. Es lohnt sich, Zeit, Geld und Energie in Systeme und Strukturen zu investieren. Das erfordert zwar Anstrengung, Geduld und klare Kommunikation mit den Stakeholdern, sichert aber eine vielversprechende Zukunft.
Leider beobachte ich im Amateurfußball oft, dass Vereinsvorstände sich zu wenig Zeit für strategische Planung nehmen. Sicher, in der ehrenamtlichen Arbeit ist Zeit kostbarer, aber was bringt es, wenn man im Alltagsgeschäft steckt, ohne zu wissen, wohin man eigentlich will? 🤷♂️
Wie sind eure Erfahrungen zu diesem Thema? Investiert ihr in eurer Vereinsarbeit in die langfristige Strategie und in nachhaltige Strukturen? ✅