Miss Germany 2024 - Hatespeech oder Markenfail?
𝗥𝗮𝗻𝗱𝗼𝗺 𝗙𝗿𝗶𝗱𝗮𝘆 𝗧𝗵𝗼𝘂𝗴𝗵𝘁𝘀
Dieses Jahr wurde Dipl.-Ing. Apameh Schönauer zur Miss Germany 2024 gekürt. Danach hagelte es Kommentare negativer Art, von Kritik bis Hate. Wer Medien konsumiert, ist an dieser Geschichte nicht vorbeigekommen.
Was ich dazu beitragen kann, sind Gedanken zum Thema Marke.
Miss Germany ist eine verhältnismäßig alte Marke. Seit 1927 werden unter ihr Titel vergeben. Das sind fast 100 Jahre. Den Nazis galt der Schönheitswettbewerb als dekadent, so dass es eine längere Pause zwischen 1933 und 1949 gab.
Außerdem waren lange Zeit die Rechte nicht geklärt. Es gab parallele Wettbewerbe, Gerichtsurteile und viel Verwirrung. Übrig blieben dann die Miss Germany Studios.
Der wesentliche Kern dieser Marke war 76 Jahre lang der Schönheitswettbewerb. Schon in den 60ern geriet der als "Fleischbeschau" stark in unter Kritik. Das hielt aber die Markeninhaber nicht davon ab, Frauen aufzufordern, ihre Körper zu präsentieren und diese zu bewerten. Diese Markenstory wurde auch mittels der Massenmedien ins kollektive Gedächtnis geprägt.
2020 hat Miss Germany den Versuch gestartet, eine Kehrtwende zu vollziehen und daraus eine „Auszeichnung für Frauen, die Verantwortung übernehmen“ zu machen.
Schaut man sich die Masse der Kritik an der Wahl 2024 an, dann macht diese deutlich, dass ein Großteil des Marktes diese Verwandlung nicht mitbekommen hat.
Wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, dass die Miss-Wahlen mit der Kernbotschaft "Schönheitswettbewerb" Element der Popkultur wurden. Die Kursänderung allerdings ist bisher hauptsächlich in informierten und interessierten Kreisen angekommen.
Technisch gesehen handelt es sich um ein Rebranding. Es werden auf eine etablierte Marke neue Werte projiziert. Das erfordert sehr viel Budget, sehr viel mediale Präsenz und sehr viel Zeit. Ein vergleichbares Beispiel ist die Marke Opel, die seit Jahrzehnten versucht, zeitgemäßer zu werden.
Ganz vereinfacht gesprochen werden Kandidatinnen für ihre "Verantwortung" gekürt aber in einen Markt geworfen, der "Schönheit" erwartet.
Jetzt kann man natürlich dieser Gesellschaft vorwerfen, wie ewig gestrig sie sei. Aber die Verantwortung dafür, mit welchen Werten die Marke Miss Germany in dieser Gesellschaft belegt ist, tragen ganz alleine die Markeninhaber selber.
Man könnte im Gegenzug die Frage stellen, ob es verantwortungsvoll ist, Kandidatinnen unter einem derart geprägten Brand in einen völlig anderen Wettbewerb zu schicken, ohne diesen vorher mit vergleichbarem Aufwand neu ausgerichtet zu haben.
Natürlich trägt auch der entflammte Diskurs dazu bei, dass sich die neue Markenbotschaft schneller verbreitet. Ich wünsche der aktuellen Miss Germany, dass sie dieses große Gewicht, dass damit jetzt auf ihr liegt, erfolgreich und mit Unterstützung der Markeninhaber trägt.
Creative mind | Adventures | Human Brands | Human AI
1 Woche„Haben wir es aufgegeben, uns für das panische Jahresend-Budget auch mal anzustrengen? Ein Blick in den Bestand sagt: Ja, haben wir.“ Oha … „Denn was wir da sehen, ist weit entfernt von dem Anspruch, den wir alle haben sollten. Was wir da sehen, ist nicht Purpose, sondern schlicht peinlich.“ Peinlich! Wer ist FLORIAN SEVERIN? Musste ich und WRKSPC direkt mal googeln. War wirklich gespannt, was da so produziert wird. Weil irgendwo muss ja dieses Selbstvertrauen herkommen, so ein Ding abzufeuern. Aber gab nur E-Mail Adresse. Meine Meinung: bevor man solche Beiträge raushaut, wäre man gut beraten, mal selbst ein emotionales Klickmonster für Weihnachten zu produzieren. Und in den Timelines der Republik für Aufsehen sorgen. Dein Anspruch in allen ehren. Aber von Kreativem zu „Creative Entrepreneur“: Finde deinen Gastbeitrag echt schwierig. Schreit für mich nach nem schlechten Schrei nach Aufmerksamkeit. Lass lieber Arbeiten sprechen … oder von mir aus schreien. Aber das? Ist von oben herab und Besserwissertum ohne Bessermachen. Als Creative Entrepreneur – oder besser – Kreativ-Unternehmer sollte man besser was unternehmen, statt über andere schreiben. Mein Gastbeitrag.