❕ Ergänzendes Statement zur Entscheidung des Bundeskartellamts, den Zusammenschluss der Unikliniken Heidelberg und Mannheim zu untersagen:
Es greift zu kurz, den Verbund der Universitätsklinika rein nach den Regeln des Wettbewerbsrechts zu bewerten. Universitätsklinika sind viel mehr als ein Wirtschaftsbetrieb. Sie sind das Rückgrat der medizinischen Forschung und Patientenversorgung in Deutschland. Von den Forschungsergebnissen in Heidelberg profitieren Menschen auf der ganzen Welt. Der Verbund zielt darauf, dieses Rückgrat zu stärken. Davon profitieren alle – in erster Linie natürlich die Patienten aus nah und fern. Aber auch die umliegenden Krankenhäuser.
Das Uniklinikum Heidelberg ist ein Kraftzentrum. Etliche Krankenhäuser in der Metropolregion kooperieren seit Jahren höchst erfolgreich mit dem Uni-Klinikum. Sie konkurrieren nicht um Patienten, sie kümmern sich gemeinsam um sie. Das Uni-Klinikum Heidelberg ist mit seiner regionalen Vernetzung ein Vorbild für die Krankenhausreform, die der Bundesgesundheitsminister angekündigt hat.
Diese gesellschaftliche Dimension gilt es zu berücksichtigen. Genau dafür gibt es das Verfahren des Ministerentscheids. Alles andere als eine Erlaubnis durch den Bundeswirtschaftsminister wäre nicht nachvollziehbar. In seinem eigenen Bundesland Schleswig-Holstein haben sich die Universitätsklinika Kiel und Lübeck schon längst zu einem Klinikum mit weiterhin zwei Standorten zusammengeschlossen.
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Mit einem eindringlichen Appell und der Warnung „Krankenhäuser vor dem Kollaps“ haben sich am Freitag die Landesverbände von Städten, Kreisen und Krankenhäusern an die Landesregierung gewandt, denn die finanzielle Lage der Krankenhäuser ist dramatisch.
Die Kosten sind in den vergangenen Jahren explodiert, gleichzeitig haben Bund und Länder ihre Finanzierungsrahmen auf dem früheren Niveau belassen. Gefordert wir nun ein Nothilfeprogramm von mindestens 300 Millionen Euro und eine künftig kostendeckende Finanzierung durch Bund und Land.
Die Krankenhäuser haben selbst das größte Interesse an einer Reform der Krankenhaus-Finanzierung. Der Bundesgesundheitsminister muss jetzt endlich Nägeln mit Köpfen machen – die Einrichtungen hängen bei der Refinanzierung ihrer laufenden Kosten völlig in der Luft. Gleichzeitig brauchen sie mehr Investitionsmittel. Dafür ist jedes Bundesland zuständig.
Baden-Württemberg hat bereits eine der niedrigsten Bettenquoten bundesweit. Mir ist bewusst, dass auch die Finanzlage des Landes schwierig ist. Dennoch setze ich darauf, dass das Land in seinem kommenden Doppelhaushalt ein klares Zeichen für die Gesundheitsversorgung setzt und die Investitionsmittel für Krankenhäuser erhöht, um eine gute Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung sicherzustellen.
Wirtschaftsjuristin, Dozentin, Immobilienliebhaberin. MAT-Award Winner 2024 - Top 30 unter 30 in der Immobilienbranche
2 MonateIch freue mich sehr auf den Tag bei euch und hoffe, dass ich mit meinem Vortrag spannende Einblicke geben kann!