𝗦𝘁𝗶𝗹𝗹 𝘂𝗻𝗱 𝗵𝗲𝗶𝗺𝗹𝗶𝗰𝗵 𝘄𝗶𝗿𝗱 𝗴𝗲𝘀𝗽𝗮𝗿𝘁 Fördermittel sind ein wichtiger Bestandteil der Finanzierungslandschaft für Start-ups, junge Unternehmen und KMU. Während auf der einen Seite Förderprogramme beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz oder Bundesministerium für Bildung und Forschung gestoppt werden, wird auf der anderen Seite still und heimlich am Rest gespart. Bisher war die pauschalierte Abrechnung eine Win-Win-Situation für Projektträger und Antragsteller. Der Nachweis der Gemeinkosten erfolgte dabei durch einen pauschalierten Zuschlag von i.d.R. 100%, so dass lediglich die Stunden- und Gehaltsnachweise einzureichen waren. Hinzukommen projektspezifische Ausgaben. Neuerdings ist diese Form der Abrechnung gestrichen und die Selbstkosten sind detailliert zu ermitteln. Das heißt für kleine Unternehmen und Start-ups: 📊 Eine detaillierte Kosten- und Leistungsrechnung in der alle Kostenarten entsprechend zugewiesen werden können. Gerade kleine Unternehmen Schlüssel nicht alle Kosten so detailliert auf. ⏱️ Eine Ermittlung der sich veränderten Gemeinkosten über die gesamte Projektlaufzeit, so dass ich für eine Fünfjahresprojekt einen detaillierten Plan brauche. Start-ups planen meist zwei Jahre im Voraus detailliert. Danach wird es eng. Kleine Unternehmen planen hier meist sogar noch weniger. 📉 Eine deutlich geringere Gemeinkostenquote als bisher und damit weniger absolute Förderung. Diese sinkt von 100% auf 30-50%. Unterm Strich stehen Start-ups damit nicht nur vor einem teils nicht zu bewältigen Dokumentationsaufwand, sondern kommen auch mit weniger absoluter Förderung weg. Gleichzeitig steigt auch der Prüfungsaufwand auf Seiten der Projektträger beim Projektträger Jülich (PtJ) oder DLR Projektträger. So wurde aus der Win-Win- eher eine Lose-Lose-Situation durch die Hintertür. Auch wenn es bisher keine Erhebungen zu den Auswirkungen gibt, tut die Änderung der Abrechnung nicht nur den Start-ups und kleinen Unternehmen besonders weh, sondern hemmt auch die Innovationslandschaft. Gerade heute schreibt des Handelsblatt über die Bedeutung der Standortvorteile im internationalen Vergleich. Dieser Punkt trögt sicherlich zur Attraktivität bei.
Finde ich echt traurig! Zum einen entsteht mehr Bürokratie und zum anderen haben viele Start-ups keine bestehende KLR, was die Umsetzung zusätzlich erschwert...
Jan-Philipp Mai danke für die Aufklärung!
Dr.-Ing. | Thermal Systems | Simulation | Software
9 MonateDie nicht-pauschalierte Abrechnung ist tatsächlich nervige Bürokratie, aber anscheinend wegen des EU-Rechts notwendig. Bald wird es vermutlich wieder pauschaliert gehen, aber nur mit 20% Gemeinkosten. Das ist also auch keine wirkliche Lösung.