Ist der Mensch wirklich zum Arbeiten gemacht? Ein Gedanke aus dem Jahr 2017, der sowohl herausfordernd als auch inspirierend ist. Im Zuge der rasanten Entwicklung künstlicher Intelligenz stehen wir an der Schwelle einer neuen Ära, in der die Definition von "Arbeit" neu geschrieben wird. Bevor Missverständnisse aufkommen, möchte ich klarstellen: Es geht nicht darum, den Arbeitsbegriff komplett zu eliminieren. Vielmehr rückt die Vision einer Gesellschaft in den Vordergrund, in der monotone und repetitive Aufgaben durch fortschrittliche KI-Systeme übernommen werden. Diese Technologiebefähigung eröffnet uns den Freiraum, uns auf Tätigkeiten zu konzentrieren, die nicht nur wirtschaftlichen, sondern auch persönlichen Fortschritt ermöglichen. Die Quintessenz ist, dass wir durch die Entlastung von routinemäßigen Arbeiten die Chance erhalten, unsere menschlichen Potenziale voll auszuschöpfen - in Bereichen, die uns wirklich am Herzen liegen und in denen wir wachsen können. Die Vorstellung einer arbeitsfreien Zukunft für den Menschen mag utopisch klingen, doch mit den richtigen Anpassungen und einem offenen Dialog über die Gestaltung unserer Sozialsysteme, kann diese Vision zu einer realisierbaren Zukunft werden. 👉Meine Frage für einen offenen Dialog: Ist eine solche Zukunft wünschenswert und realisierbar, oder stehen wir vor unüberwindbaren Herausforderungen?
Karl-Heinz Land ein Impuls den ich teile. Yuval Harari hat (glaube im 3. Buch oder im 2. Homo Deus) über die Herausforderung gesprochen, was mit dem Teil der Gesellschaft passiert, der aus (Produktivitätssicht) irrelevant wird (durch Automation, KI, Wegfall von ganzen Industriezweigen, Erschaffung von neuen Zweigen) . Umschulung wird hier nicht (für alle) greifen. Es gilt : Den Sinn der Gesellschaft selbst neu zu definieren. Was ist wenn der Sinn nicht im Geld verdienen (für den Lebensunterhalt) besteht? Was machen, mit sich selbst? Eine tiefe, philosophische Frage, die mit Materialismus nicht beantwortet werden kann. Eine Schwelle an der wir (technokratisch geprägten Gesellschaften) stehen. Mir hat Yoga und Natur geholfen den Nebel etwas zu entfernen..
Ich glaube, jeder braucht Aufgaben. Das kann auch eine klassische Arbeit sein um sein Leben zu finanzieren. Manche lieben monotone Arbeit mit wiederkehrenden Arbeitsabläufen, weil sie sich dabei sicher fühlen. Anderen ist so erwas ein Graus. Ihnen fehlt die Herausforderung. Manche wollen Verantwortung für ihr Tun übernehmen, einige möchten dies nicht. Oft weil sie es nicht gelernt haben. Wenn wir eine lernende Gesellschaft werden, ich glaube das müssen wir viel mehr, dann wird auch die Monotonie mehr und mehr aus der Arbeitswelt verschwinden.
Lieber Karl-Heinz, wünschenswert auf jeden Fall. Bei der Realisierbarkeit fehlt mir noch etwas die Fantasie, wenn ich mir anschaue, wie mühsam heute kleinste notwendige gesetzliche (und tarifliche) Voraussetzungen für marginale Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt zu Stande kommen. Auf der anderen Seite stehen aber in der Tat noch absolut ungeahnte Möglichkeiten, die KI mit sich bringen wird. Bleibt auf jeden Fall spannend 😉
Karl-Heinz Land 3 Fragen: 1. Inwiefern ist der persönlichen Fortschritt (nicht) an den wirtschaftlichen gekoppelt? 2. Liegt uns Arbeit nicht „wirklich am Herzen“? 3. Welche Kauslität besteht zwischen Arbeit, Steuern und Sozialsystemen und welchen Beitrag leistet genAI auf welcher Stufe? Happy to discuss!
P.S.: Ihr solltet Euch u.A. vielleicht auch einmal zu diesem Thema austauschen, Michael & Karl-Heinz 🤗
In der Tätigkeit liegen die guten Gefühle. Mein Vater und seine Verwandtschaft haben mit Ende 40 aufgehört zu arbeiten. Dies war eine notwendige Entscheidung, da die mittelständischen Firmen nicht mehr zeitgemäß waren. Eine Fabrik hatte den sagenhaften Gewinn von 2000 DM im letzten Geschäftsjahr. Was passiert? Kleinigkeiten werden plötzlich wichtig. Der TV-Konsum steigt. Es stellt sich eine gewisse Langweile und Unzufriedenheit ein. So konnte meine Mutter mir 30mal hintereinander erzählen, daß ein Mieter seine Miete nicht bezahlt hat... Zuckerberg sieht die Beschäftigung des Homo Obsolet darin den Tag mit Netflix, im Metaverse und Instagram zu verbringen. Freizeitgestaltung der Masse muß preiswert sein. Dazu noch 12 Kilo Kartoffelchips im Monat und die Tage sind gerettet. Zurück ins römische Reich mit Brot und Spielen ist seine Vision. Er ist ein großer Verehrer von Kaiser Augustus. Ich hoffe uns Europäern fällt etwas besseres ein. Achja und Gehirnwäsche trage ich ungern! Nicht jeder Mensch schreibt Bücher oder hält Vorträge, achja neudeutsch Keynotes im Ruhestand.
Managing Director at Aareon | ERP+ESG Software for Commercial Real Estate | PhD, MBA
8 MonateAus einer humanistischen Sicht sicher wünschenswert, bei der Frage nach der (kurzfristigen) Realisierbarkeit bin ich eher skeptisch. Wenn wir uns die letzten technologischen Revolutionen ansehen, ist das Muster immer ähnlich: kurz- und mittelfristig führt es zu gesellschaftlichen Veränderungsprozessen inkl. sozialen Spaltungen bis hin zu Weltkriegen. Dann passen sich Politik und Gesellschaft iterativ an, bis ein neuer Gleichgewichtszustand erreicht ist. Natürlich sind die Herausforderungen gestaltbar, aber im Moment sieht es in Deutschland zumindest eher nach einem hinterherstolpern aus, bei dem wir uns Mühe geben müssen, das Gleichgewicht nicht zu verlieren. - Für den Menschen als Art ist so gut wie keine Herausforderung unüberwindbar, wir sind sehr anpassungsfähig und die Zukunft kommt ohnehin. Ob wir sie aktiv gestalten und welche Gesellschaft, Politik, Werte in der neuen Welt tonangebend sein werden, da sollten wir langsam ins Handeln kommen, denn sonst werden uns die Dinge passieren (passiv) und wir uns später ganz verwundert die Augen reiben, wie das alles passieren konnte.