Beitrag von Kristin Buller

In Natürliche Ausrede .205 spreche ich mit Maximilian Bertamini über das Wesen des Rechts, nicht den Zustand des Seins, sondern den des Sollens zu beschreiben, über Utopien und die Freiheit von Staaten zu tun, was ihnen nicht verboten ist, über die Abwesenheit einer Exekutive im Völkerrecht, die Anerkennung Palästinas als Staat und warum die Idee einer Gemeinschaft im Weltraum auch eine Projektionsfläche für ein idealeres Bild unseres gesellschaftlichen Selbst sein kann.

Mein heutiger Gast ist Steffen Mau. Steffen ist Soziologe, Autor und Professor für Makrosoziologie am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Außerdem ist er Teil des Sachverständigenrats für Integration und Migration. Ich wollte von ihm wissen, wie es aus seiner Sicht - vor allem im Hinblick auf die aktuellen Landtagswahlen - um unsere Demokratie steht und was ihm heute noch Hoffnung gibt. Wir sprechen über seinen Blick auf den Osten Deutschlands, sein Aufwachsen dort und seine soziologische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Grabenkämpfen zwischen Ost und West. Es geht um Ostalgie und Nostalgie, um verklärte Blickweisen, Osterklärungsmüdigkeit und um die AfD als Klassensprecher des Ostens.

Gabor Steingart und ich haben heute im ThePioneer-Podcast über die Nachkriegsgeschichte gesprochen - die in diesem Jahr mit Grundgesetz und Staatsgründung ganz groß gefeiert wird. Weil Deutschland aber nicht nur einen, sondern zwei gültige Nachkriegsgeschichten hat, habe ich das Buch "Das doppelte Deutschland" geschrieben. https://lnkd.in/eTTRygcM

Heute am 3. Oktober ist der Tag der Deutschen Einheit. 🇩🇪 Deutschland gedenkt eines der bedeutendsten Ereignisse der jüngeren Geschichte. Der Tag der Deutschen Einheit symbolisiert die Überwindung der Teilung unseres Landes und den Triumph von #Freiheit und #Demokratie. Die friedliche Revolution in der DDR und der Mauerfall 1989 legten den Grundstein für den 3. Oktober 1990, an dem die Bundesrepublik und die DDR vereint wurden. Dieser Tag erinnert an den Mut und den Einsatz der Menschen, die den Wandel erkämpft haben – Menschen, die sich gegen die Unterdrückung stellten. Und er erinnert daran, dass Helmut Kohl und die CDU das Ziel der Überwindung der Teilung Deutschlands nie aus den Augen verloren und schließlich die Chance zur Realisierung der Deutschen Einheit nutzten. Trotz dieses historischen Erfolgs bleibt der 3. Oktober auch ein Auftrag. Wirtschaftliche und soziale Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland sind auch nach mehr als drei Jahrzehnten sichtbar. Der Aufbau Ost war und ist eine Herausforderung, die Zeit und Engagement erfordert. Auch wenn erhebliche Fortschritte erzielt wurden, zeigen sich in einigen Bereichen noch immer strukturelle Ungleichgewichte. Es bleibt eine gemeinsame Aufgabe, diese weiter abzubauen. 🤝 Neben der Erinnerung an die Vergangenheit richtet sich am Tag der Deutschen Einheit der Blick aber auch in die Zukunft. Deutschland ist heute ein gefestigtes, wirtschaftlich starkes und international geachtetes Land. Wir sehen im 3. Oktober einen Tag des Erinnerns, des Gedenkens und der Ermutigung. Die Einheit Deutschlands war und ist ein Projekt, das stetig weiterentwickelt werden muss. Heute, wie auch vor 34 Jahren, sind die Werte von Freiheit, Solidarität und Demokratie unser Kompass für die #Zukunft. Weitere Informationen und Hintergründe zum historischen Prozess der deutschen Einheit finden Sie hier: https://lnkd.in/ecH262J8.

34 Jahre Deutsche Einheit – ein Tag, der für Freiheit, Demokratie und Frieden steht. Am 3. Oktober feiern wir die historische Leistung der Wiedervereinigung. Sie war mehr als politischer Akt – sie war der Beginn eines neuen Kapitels für Millionen von Menschen in Ost und West. Die Wiedervereinigung erinnert uns immer wieder daran, wie wichtig die Werte Freiheit, Demokratie und Frieden sind. Und dass wir für diese Werte eintreten müssen. Wir denken auch an die Bürgerinnen und Bürger, die über Jahrzehnte hinweg Zivilcourage zeigten und Widerstand in und gegen die Diktatur in der DDR wagten. Am Ende brachten sie die Mauer zum Einbruch. Dieser Tag ist auch untrennbar mit Helmut Kohl verbunden, der als „Kanzler der Einheit“ die Vision eines gemeinsamen Deutschlands verwirklicht hat. Sein politischer Mut und sein unermüdlicher Einsatz haben den Grundstein dafür gelegt, dass wir heute in einem vereinten Deutschland leben dürfen, das fest in einem sicheren und zukunftsorientierten Europa verwurzelt ist. 🇪🇺🤝

Meine Besprechung des tollen neuen Buches über die afroamerikanische Geschichte der USA von Michael Harriot gibt es bei der Tageszeitung Neues Deutschland zu lesen

Der Tod des großen Europäers Alfred Grosser erinnert uns daran, wie zentral bedeutend die deutsch-französische Freundschaft und der Interessenausgleich zwischen diesen beiden großen Nationen für die europäische Einigung und den Frieden auf unserem Kontinent waren, sind und sein werden. Paris muss neben Brüssel die wichtigste Adresse für die deutsche Politik in Europa bleiben. Das gilt in Zeiten der fundamentalen Bedrohung des Friedens in Europa durch den Aggressor Putin sowie der drohenden Unsicherheit im transatlantischen Verhältnis mehr denn je. Konkret heißt das, dass Deutschland und Frankreich in allen zentralen Politikbereichen noch enger zusammenarbeiten müssen. Das gilt auch und gerade in Bereichen, in denen beide Länder traditionell unterschiedlichen Philosophien folgen, so zum Beispiel in der Energie-, Finanz- und Verteidigungspolitik. Beide Länder müssen ihre Ressoucen poolen, damit Europa resilient bleibt und unabhängiger wird. Die Zeiten erlauben es nicht anders.

Keine Rolle rückwärts DDR! Etwas, was wir aus unserer deutschen Geschichte lernen dürfen 35 Jahre ist es her, da sich mutige Menschen in der DDR aufmachten, um sich in einer friedlichen Revolution aus einer jahrzehntelangen Diktatur zu befreien. Was haben wir im wiedervereinigten Deutschland hieraus gelernt, wenn heutzutage Freiheit und Demokratie in Gefahr geraten? Katja Adler geht diesen Fragestellungen in ihrem Buch "Rolle rückwärts DDR?" auf den Grund. Geboren und aufgewachsen in der DDR und heute als Abgeordnete der FDP Freie Demokraten im Bundestag vertreten, erinnert die Autorin an ihre Kindheit und Jugend im Sozialismus und die Ereignisse der Wiedervereinigung. Dazu analysiert sie anhand unzähliger Beispiele die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in unserem Land und mithin ein "tendenziell längst mit einem neuen Sozialismus flirtenden System." Katja Adler und mich verbinden unsere Wurzeln in der DDR wie auch unsere liberale Lebenseinstellung. Beim Lesen ihres Buches habe ich daher innerlich immer wieder zustimmend genickt. Auch ihr Fazit kann ich nur teilen. "So, wie das westdeutsche Wirtschaftswunder Teil der deutschen Geschichte ist, ist es auch die ostdeutsche Planwirtschaft. So wie Kapitalismus Teil der gesamtdeutschen Geschichte ist, ist es auch Sozialismus. Und so wie Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie Teil der gesamtdeutschen Geschichte sind, sind es genauso auch Unterdrückung, Kontrolle und Autokratie. ... Würden wir aus dieser Geschichte lernen, würde uns wieder bewusst, welche Macht der Ruf nach Freiheit und Demokratie in der Endzeit der DDR entfaltet hat und welchen Eigenwert diese Prinzipien haben, als sie mit ihrer Realisierung für Wachstum und Wohlstand sorgten. ... Es braucht mehr Demokratie und nicht weniger und auch sicher keine Rolle rückwärts DDR!" ISBN 978-3-95972-806-5 #wiederaufkurs

Der Rechtsruck im EU-Parlament könnte nur ein Wimpernschlag der Geschichte gewesen sein, die neue Weltordnung aus fünf Mächten das derzeitige Institutionengefüge der Welt ablösen, die abnehmende Fähigkeit zum Lesen dicker Bücher zu einer echten Gefahr für die Demokratien werden und und und… Was für ein Genuss, mit dem Welterklärer Herfried Münkler sprechen zu können. Hier die Langfassung des Interviews im aktuellen trend. https://lnkd.in/d3ikeu4p

Der russische Aktivist Alexej Nawalny (1976-2024) ist am Sonntag posthum mit dem Friedenspreis Dresden geehrt worden, wie Medien berichten. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung nahm die Witwe des im Februar gestorbenen Nawalny im Dresdner Schauspielhaus entgegen. Damit sei Nawalnys Einsatz „für Freiheit, Demokratie und Frieden“ gewürdigt worden. Aber: Nawalny war ein rechtsradikaler Provokateur... Laut Staatsschauspiel Dresden steht Alexej Nawalny „stellvertretend für den Widerstand gegen die menschenverachtende Politik der russischen Regierung“, weitere Begründungen für die Preisverleihung werden hier formuliert. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem Michael Gorbatschow, Daniel Barenboim oder Daniel Ellsberg – Nawalny in eine Reihe mit diesen Persönlichkeiten zu stellen, finde ich einfach nur absurd. Der Friedenspreis Dresden wird laut ZDF seit 2010 an Menschen verliehen, „die sich in besonderem Maße um Frieden und Völkerverständigung verdient gemacht haben“. Nawalny und „Völkerverständigung“? Kennen die Preisverleiher denn nicht die rassistischen Äußerungen des Ultranationalisten Nawalny? Der Eu-Abgeordnete Martin Sonneborn hatte bereits anlässlich der Ehrung Nawalnys mit dem Sacharow-Preis einige seiner radikalen Äußerungen in diesem Tweet präsentiert. Dort findet sich unter anderem dieser Spruch von Nawalny: „Tiflis, Hauptstadt der Nagetiere, gehört mit Marschflugkörpern zertört.“ Haben sich die Preisverleiher eigentlich gefragt, was wohl die Georgier dazu sagen, dass ein solcher Rassist in Deutschland nun posthum einen „Friedenspreis“ erhält? Was nicht ins politische Konzept passt, fällt unter den Tisch Dass das deutsche Publikum von solchen Widersprüchen irritiert sein könnte, droht nicht: Denn in den meisten großen Medien erfährt es nichts über Nawalnys radikale Seite. Auch das ZDF erwähnt sie aktuell in dem genutzten Agenturbeitrag mit keinen Wort. Damit wird der Vorgang zu einer weiteren Illustration eines dreisten Umgangs mit der Vergangenheit: Was nicht ins aktuelle politische Konzept passt, wird einfach nicht weiter erwähnt. In die gleiche Richtung (nur noch weit darüber hinaus) geht die weitgehende Tilgung des Erinnerns an den Sieg der Sowjetunion über Nazideutschland und die Befreiung unter anderem durch Russland. Als große Ausnahme in der deutschen Presselandschaft, die Nawalny überwiegend abschirmt, hat die Hamburger Morgenpost bereits vor einigen Jahren in diesem Artikel die „dunkle Seite des ‚Kremlkritikers‘“ thematisiert. Dass Nawalny mit seinem persönlichen Mut auch mich hatte beeindrucken können, habe ich kürzlich im Artikel „Gedanken zum Tod von Alexej Nawalny“ geschrieben. Dort heißt es aber auch, dass bei aller Pietät gesagt werden muss: Nawalny war ein rechtsradikaler Provokateur.