Es ist schon 10 Tage her, aber ich brauchte etwas Zeit, um die ganzen Eindrücke vom #DemokratieCamp am 24.02. in Freiburg inmitten des Berufs- und Alltagsstress zu verarbeiten.
Ich hatte schon 2011 in Madrid Erfahrung mit basisdemokratischen Bewegungen gemacht und war gespannt gewesen, wie das nun in Freiburg sein würde. Würden wir auch in Diskussionsrunden auf der Straße sitzen? Nein, der SC Freiburg hatte seine Stadionlounge für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt; der Verein Freiburg_gestalten hatte eine organisatorische Meisterleistung vollbracht.
Diskussionsrunden gab es, aber das Barcamp-Format, das ich vorher nicht kannte, erinnerte mich an eine Art offene akademische Konferenz, wodurch die Teilnehmenden an nur einem Tag konkrete Ergebnisse erzielten. Nachdem die Veranstaltenden uns die Funktionsweise des Barcamps erklärt hatten, konnten alle Sessions zu Themen vorschlagen, die ihnen nahestanden oder wichtig waren. Wir präsentierten die Vorschläge, und bei Interesse kamen sie auf den Tagesplan. Ob sich große oder kleine Gruppen fanden, war weniger wichtig: Auch mit wenigen Leuten kann man viel erreichen.
In der SC-Lounge standen etwa 15 Sitzgruppen bereit und so fanden wir uns zu den Sessions unserer Wahl zusammen. Ich durfte schon in der ersten Runde einen Workshop halten und die Einrichtung und Funktionen des Google Unternehmensprofils erklären. Es war eine kleine, aber sehr zufriedene Gruppe und eine Teilnehmerin konnte im Anschluss direkt ihr Profil nutzen. Das Protokoll findet ihr auf https://shorturl.at/oOS28
Dass wir jede Session in Protokollen (https://shorturl.at/ijBC0) festhielten, fand ich sehr hilfreich. Das Organisationsteam hatte diese so vorstrukturiert, dass wir die Ergebnisse direkt im Lauf der Session dokumentierten. In offenen Diskussionsrunden war die Protokollstruktur auch ein guter Leitfaden, um die Unterhaltung zu lenken.
In der Session zu demokratischer Sprache fühlte ich mich sehr wohl. Wir redeten z.B. darüber, wie wir anderen Menschen respektvoll begegnen – auch in konfliktbehafteten Situationen. Der Umgang unter allen Teilnehmenden war den ganzen Tag sehr angenehm; unterschiedliche Ansichten waren kein Problem, man tauschte sich über verschiedenste Perspektiven aus.
Dank der Session zu Informationsfreiheit weiß ich jetzt, wie ich bei Frag den Staat recht unkompliziert eine Anfrage stellen kann. Außerdem war ich bei einer Session zu Demokratiearbeit auf dem Dorf. Ein aufregender, ereignis- und ergebnisreicher Tag mit vielen Eindrücken.
Ich hoffe, es findet in Freiburg wieder ein DemokratieCamp statt, und, dass sich das Konzept in anderen Städten durchsetzt. Wenn es in eurer Stadt eins gibt, geht hin – eine einmalige Erfahrung.
#DemokratieVereint
Notiz am Rande: Wenn ich anderen Teilnehmenden sagte, dass ich Vollzeit freiberuflich arbeite, war die Reaktion oft eine Mischung aus Bewunderung, Angst und Mitleid. Vielleicht biete ich ja das nächste Mal eine Session zu den Schwierigkeiten von Kleinunternehmen an.
Führen mit Leichtigkeit 💫 | Coach, Autorin & Trainerin | Liberating Structures Pionierin D-A-CH | Sparringspartnerin für Workshopdesign und nachhaltige Trainingskonzepte | 💬 LS Connect 💃 Salsatanzen & 🐾 Hündin Marie
3 WochenIch fand die Session von dir Anne und Marco total spannend. Eigentlich war es ja viel mehr als eine Session. Ihr habt Menschen eingeladen mit "Simple Ethnography" zu beobachten was auf der Metaebene der Veranstaltung passiert, ihnen dabei wertvolle Fragen an die Hand gegeben und damit gleichzeitig eine für euch neue Struktur ausprobiert. Ein supercooles Experiment bei dem auch noch Ideen für die LS Connect 2025 herausgekommen sind. Vielen lieben Dank dafür 🙏