Beitrag von Loopings

Länger Arbeiten, aber freiwillig. Ein Diskussionsbeitrag von Pro Senectute und Schweizerischer Arbeitgeberverband. U. a : - höherer Freibetrag (also auch weniger Einnahmen für AHV und IV) - höherer Rentenzuschlag (also Belohnung für Rentenaufschub) - Pläne für Spätpensionierungen in den Unternehmen #AHV #flexibilisierung https://lnkd.in/dBVKkUY8

Auch in der #bav findet sich in der Beratung junger Frauen immer wieder eine Zurückhaltung zur Vorsorge. Begründet wird dieses häufig mit der weiteren Lebensplanung und einkommensfreien Zeiten wie z.B. der Elternzeit. In den vergangenen Jahren gibt es insbesondere bei der #direktversicherung zahlreiche flexible Lösungen, die sowohl eine Anpassung der Beiträge als auch beitragsfreie Zeiten oder die Übernahme durch die Mitarbeitenden erlauben. Mein Apell kann daher nur lauten 👉 einfach einmal anfangen. Eine Aufschieberitis hilft hier definitiv nicht. Wertvolle Zeiten für den Zinseszins 💶 gehen verloren. #bav #rente #genderpensiongap

🎂Happy Birthday 🎂 GERMAN EQUAL PENSION SYMPOSIUM! Heute vor einem Jahr haben sich 7 Expertinnen in Sachen Altersvorsorge und Renten aus Teilzeit das erste Mal getroffen: Dr. Henriette Meissner , Dr. Heinke Conrads, Ute Thoma , Sandra Mekler , Ines Freiboth, Martina Pophal und ich. Das Thema war meiner Wahrnehmung nach in kaum einem Beraterkopf angekommen. Ich wollte drei Fragen beantwortet haben: 1. Was können meine Gäste über die Aufmerksamkeit zum GenderPensionGap aus ihren unterschiedlichen Wirkungsfelder berichten? 2. Welche Relevanz geben die Expertinnen dem Gender Pension Gap? 3. Wird es möglich sein, Botschaften mit hoher inhaltlicher Kongruenz zu formulieren? Eine weitere Frage stellte sich mir: Wen können wir erreichen? Interessiert sich außer uns auch jemand anderes dafür? Gelingt es, über unsere Branche hinaus, die Betroffenen (sensibilisieren und informieren von Mütter & Väter in Teilzeitjobs) und Unternehmen als wichtigen Kommunikator zu erreichen ? Gelesen hatte ich zwar von #womaninpension (seinerzeit überwiegend Anwältinnen) oder den von Utta Kuckertz-Wockel initiierten Treffen (Großunternehmen), auch die #EqualPension-Aktivitäten (Allianz). Auf der Webseite des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fand ich eine Ausarbeitung aus 2019. All das ging mir als KMU-Beraterin , die viele Arbeitnehmerberatungen macht, nicht weit genug in die Breite: BeraterInnen die sich um kleine und mittlere Unternehmen kümmern waren nicht zu sehen, Betroffene waren nicht zu hören und die drei Millionen Unternehmen, die nicht im Visier der großen Beratungshäuser standen/stehen, habe ich auch nicht wahrgenommen. In einem Zeitalter, in dem Frauen ihre Talente und Kompetenzen entdecken und Sichtbarkeit dafür schaffen, in dem (weibliche) Führung diskutiert und etabliert wird und zu mehr Teilzeitführung ermutigt wird - bleibt doch die eigene Altersvorsorge in der Rush-Hour des Lebens im toten Winkel. #Vereinbarkeit, #Familienfreundlichkeit & #Diversität als Booster von Unternehmensstrategien? Auch die demografisch bedingte Not am Arbeitsmarkt (#Fachkräftemangel) ermöglicht, eigefahrene Traditionen zu hinterfragen. In den vergangenen 365 Tagen seit dem ersten #GEPS habe ich viele (Einzel-)Aktionen - innerhalb der Branche - beobachtet. Einige Versicherungshäuser probieren, ob das Thema ankommt. Ute Thoma, Dr. Henriette Meissner und Hanne Borst nutzen in Ihren Wirkungsfeldern jede Gelegenheit, auf das GenderPensionGap einzugehen, BeraterInnen zu unterstützen, Unternehmen zu motivieren und in ausgezeichneten Presseartikel und Ausarbeitungen. Trotzdem ist es kein Selbstläufer! Ich bekomme Absagen von Versicherungen weil „wir doch nur mit Maklern (90 % Männer) zusammenarbeiten und wir wissen nicht, ob das Thema bei denen ankommt“. Oder „dieses Jahr lieber noch nicht“. Und „Das Budget für Frauenthemen haben wir aufgelöst und in ein anderes Thema gesteckt“. Kolleginnen werden von ihren Führungskräften ausgelacht. 2024.

Ist die Arbeit von Frauen nur die Hälfte wert? 🤔 Da scheint der Halbe-halbe-Gedanke gründlich missverstanden worden zu sein: Auch im Jahr 2024 beziehen Frauen nur rund die Hälfte der Pension der Männer. Auf diesen traurigen Fakt macht der Equal Pension Day am 6. August aufmerksam. An diesem Tag haben Österreicher so viel Pension kassiert wie Österreicherinnen zu Jahresende. Grundsätzlich gilt: je höher das monatliche Einkommen und je mehr geleistete Beitragsmonate, umso höher die spätere Pension. Frauen verdienen jedoch Zeit ihres Erwerbslebens in der Regel weniger als Männer und zahlen daher niedrigere Beiträge in die Pensionskasse ein. Frauen leisten zusätzlich jede Menge unbezahlte Care-Tätigkeiten, was die Vereinbarkeit von Job und Familie deutlich erschwert. Und es sind wiederum die Frauen, die sich für Unterbrechungen im Berufsleben entscheiden oder Teilzeit arbeiten, um das System am Laufen zu erhalten. Fakten, die sich sowohl auf ihr Gehalts- als auch auf ihr Pensionskonto massiv auswirken. Am Ende steht die Tatsache, dass Frauen von Altersarmut viel stärker betroffen sind als Männer. 🎓 Schlüsselfaktor Bildung Um Pensionen von Frauen und Männern in Zukunft anzugleichen, muss deshalb bereits im Erwerbsleben angesetzt werden. Eine Forderung, die sich österreichische Frauenvereinigungen wie der VAÖ – Verband der Akademikerinnen Österreichs schon viele Jahre auf die Fahnen geheftet haben. Bildung ist hier ein Schlüsselfaktor, denn je höher die Qualifizierung, desto größer die Chance auf ein höheres Einkommen und letztendlich auf eine höhere Pension. „Es zeigt sich wiederum, dass gute Ausbildung – und die damit verbundene Option, besser bezahlte Positionen mit entsprechender Entlohnung zu erhalten – zur finanziellen Absicherung in der Pension beiträgt“, betont VAÖ-Präsidentin Priv.-Doz.in DDr.in Reinhild Strauss. Der Verein begleitet seine Mitglieder kontinuierlich bei ihrer Karriereplanung und unterstützt mit finanziellen Beiträgen etwa bei einem Auslandsstudium oder für wissenschaftliche Arbeiten. Ein wichtiges Anliegen ist es zudem, Frauen für Ausbildungen zu gewinnen, die traditionell hauptsächlich von Männern in Anspruch genommen werden. „Auch wenn sich die Situation inzwischen gebessert hat und viele Frauen heute in technischen Berufen ausgebildet sind, bleiben Universitätsprofessorinnen, Firmenchefinnen und Vorständinnen in diesen Sparten noch immer klar in der Minderzahl“, zeigt Strauss auf. 🤝 Gemeinsamer Weg Es gibt noch viel zu tun! Der Dienstgeber ist angehalten, Frauen in ihren Karriereambitionen zu bestärken und gleichzeitig die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen. Und die Politik darf die weiblichen Lebensrealitäten nicht länger negieren. Denn solange es auf Vollzeitarbeit und Kinderbetreuung keinen Rechtsanspruch gibt, solange werden Frauen gezwungen sein, Teilzeit zu arbeiten. Und solange wird sich die Lohn- bzw. Pensionsschere nicht schließen. #EqualPensionDay #Gleichberechtigung #Altersarmut

Reform der Beruflichen Vorsorge BVG - Volksabstimmung im Herbst 2024 Am 22. September 2024 steht die Volksabstimmung zur Beruflichen Vorsorge BVG an. Ziele der Reform sind die Stärkung der Finanzierung der 2. Säule, der Erhalt des Leistungsniveaus trotz zunehmender Lebenserwartung und die Absicherung von Teilzeitbeschäftigten im Alter - und damit insbesondere auch von Frauen - zu verbessern. Bei der Annahme der Vorlage würde die Reform voraussichtlich per 1. Januar 2026 in Kraft treten. In einer Reihe von Beiträgen gehen wir auf die einzelnen Aspekte ein. Nach einer ersten Gesamtübersicht zum Start haben wir bereits über diese Reform-Massnahmen informiert: - Anpassung des Mindestumwandlungssatzes (https://shorturl.at/ZQ4oA) - Glättung der Altersgutschriften (https://shorturl.at/4pB19) In diesem Post gehen wir auf die Massnahme 3, die Reduktion der BVG-Eintrittsschwelle, ein. Eine obligatorische Versicherung für die berufliche Vorsorge BVG besteht heute erst ab einem Jahreslohn von mindestens CHF 22'050, auch als Eintrittsschwelle bezeichnet. Durch die BVG-Reform soll diese Schwelle um rund 10% auf CHF 19'845 gesenkt werden. Diese Senkung der Eintrittsschwelle soll es Teilzeitangestellten, Personen mit tiefen Einkommen oder auch Arbeitnehmenden mit mehreren Arbeitgebern ermöglichen, schneller in der Versicherung der beruflichen Vorsorge BVG aufgenommen zu werden und damit besser versichert zu sein. Mit dieser Massnahme werden rund 70'000 Arbeitnehmende neu obligatorisch versichert. Sie erhalten dadurch überhaupt die Möglichkeit auf eine Altersleistung aus der beruflichen Vorsorge BVG. Hier geht es zum Artikel des BFS: https://shorturl.at/zJ1mY In den nächsten Beiträgen schreiben wir über weitere Ausgleichsmassnahmen zum tieferen Umwandlungssatz und zur Erhöhung des zukünftigen Altersguthabens: 4. Der BVG-Koordinationsabzug wird neu prozentual dem AHV-Lohn angepasst, was zu höheren versicherten Lohnanteilen führt 5. Die Einführung von Rentenzuschlägen in Abhängigkeit des Vorsorgevermögens für eine Übergangsgeneration von 15 Jahrgängen Ihre Alvoso Pensionskasse Persönlich, individuell, flexibel und transparent #alvosopensionskasse #alvoso #pensionskasse #sammelstiftung #vorsorge #vorsorgeeinrichtung #vorsorgeplan #kmu #vorsorgelösungnachmass #kmuvorsorge #alvosowissen #bvgreform

Alle reden vom #Fachkräftemangel 💼 🛠️ 👩🏻💻 aber was hat das eigentlich mit Arbeiten im Rentenalter zu tun⏳? Morgen erfährst du mehr – hier auf diesem Kanal und in unserer neuen Studie 📊 #staytuned

𝐑𝐞𝐚𝐝𝐲 𝐭𝐨 𝐫𝐮𝐦𝐛𝐥𝐞 ⁉️ Eigentlich hat der Input zum Workshop "Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat zwei Seiten" vorher anders ausgesehen. Und dann dachte ich mir im Zug: 𝐍𝐞𝐢𝐧, 𝐢𝐜𝐡 𝐰𝐢𝐥𝐥 𝐣𝐞𝐭𝐳𝐭 𝐞𝐢𝐧𝐟𝐚𝐜𝐡 𝐦𝐚𝐥 𝐞𝐭𝐰𝐚𝐬 𝐬𝐜𝐡𝐨𝐜𝐤𝐢𝐞𝐫𝐞𝐧 😨 Einen Impuls setzen. Den Impuls, dass es so nicht mehr lange gehen kann. Die Zahlen und Datenlage der letzten Wochen war insofern günstig, als dass viele Themen, die die Vereinbarkeit betreffen, bei anderen Schnittmengen-Themen, z.B. dem Fachkräftemangel mit angeschnitten wurden. Dass z.B. der Rechnungshof das erste Mal - meines Wissens nach - Care-Arbeit als Ganzes erhoben und ausgeschildert hat, also Kinderbetreuung und Pflege im Angehörigenumfeld. Und so dachte ich mir: let´s shock. Wusstet ihr z.B., dass die Teilzeitquote bei Frauen in Österreich konsequent ansteigt, bis zum Pensionsalter? Und die der Männer konsequent abnimmt? Noch ein Schocker: Was wäre, wenn die Pensionen von Frauen höher wären? Genau, der Staat müsste noch mehr zum Pensionssystem zuschießen. Dann würden statt 30% des Staatshaushalts 45% ins Pensionssystem fließen. Dann könnten wir nicht mal mehr die Westbahnstrecke sanieren. Der Austausch mit den Teilnehmenden nach dem Impuls war spannend. Es beginnt mit der Enttabuisierung des Themas in den Unternehmen. Jeder/jede Arbeitgeberin weiß, welcher Mitarbeitende Kinder hat. Aber die wenigsten wissen, wer pflegende(r) Angehörige(r) ist. Und in der Firma darüber reden geht schon gar nicht. Logische Schritte also: Sensibilisierung der Arbeitgeber:innen mit dem Thema -> Enttabuisierung des Themas im öffentlichen und wirtschaftlichen Diskurs -> Bewusstseinsbildung der Mitarbeitenden und Angebote für Informationen -> konkrete Hilfe im Falle des Falles -> Prophylaxe -> Systemänderung

Heute ist "Equal Pension Day" in Österreich. 💰 Tatsache ist, dass Männer heute bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst bis zum Jahresende bekommen werden! (Quelle: https://lnkd.in/edj4GpEK) Warum ist dieser Tag wichtig? Die Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen zieht sich bis ins Alter. Gründe dafür sind unter anderem die oft längeren Karriereunterbrechungen durch Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen, sowie die höhere Teilzeitarbeit. Die Zahlen sprechen für sich 📉 … Frauenpensionen sind um 40 % niedriger als Männerpensionen. … 90 % der Alterspensionen unterhalb der Armutsgrenze beziehen Frauen. (Quelle: www.staedtebund.gv.at) Wir möchten hier ansetzen und Support bieten - und zwar mit der richtigen Vorsorge, abgestimmt auf deine Lebensumstände. 👉 📩 #SwissLifeSelectAT #FinanziellSelbstbestimmt #EqualPensionDay #Gleichberechtigung #Fairness #FinanzielleSicherheit

„Münster braucht Flexibilität für Arbeit im Alter“ MIT Münster unterstützt Bekenntnis zur Rente mit 67 Münster - Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Münster begrüßt das klare Bekenntnis vom CDU Kanzlerkandidaten Friedrich Merz zur Rente mit 67, das er beim Deutschland-Tag der Jungen Union abgegeben hat. Die MIT sieht dies als mutigen Schritt in die richtige Richtung und unterstützt Merz in seiner Forderung, die Rahmenbedingungen für ein flexibles Rentenalter anzupassen. „Unser Ziel ist es, den Standort Deutschland attraktiv und lebenswert zu gestalten – dies schließt auch längere Arbeitszeiten ein, gerade in nicht-handwerklichen Berufen. Die Unterstützung für Menschen, die länger arbeiten möchten, muss ebenso selbstverständlich sein wie gerechte Abschläge für jene, die früher aussteigen wollen“, betont Peter Börgel, der Vorsitzende der MIT Münster. Für Menschen, die aufgrund schwerer Tätigkeiten oder eines frühen Berufseinstiegs eine kürzere Arbeitszeit benötigen, ist es jedoch unverzichtbar, dass individuelle Faktoren berücksichtigt werden. Eine Flexibilisierung, die gerecht und an den tatsächlichen Belastungen orientiert ist, bietet eine zukunftsfähige Lösung.   Rentenlösung kann nur eine flexible sein „Die Stellungnahme von Friedrich Merz unterstützen wir, denn sie lenkt die Diskussion in die richtige Richtung. Das zeigt den Mut, eines der wichtigsten gesellschaftlichen und sozialpolitischen Themen beherzt und mit Mut anzupacken“, so Börgel. Die MIT unterstütze Merz, wenn er sagt, dass das Renteneintrittsalter mit 67 zurzeit nicht zu Debatte steht. „Gleichwohl: Wir werden um den Beschluss der MIT auf Bundesebene bereits aus dem Jahre 2021, die steigende Lebenserwartung bei der Rente stärker zu berücksichtigen, perspektivisch nicht herumkommen. Die Kopplung der Regelaltersgrenze an die Lebenserwartung ist essenziell, um die finanziellen Spielräume der Rentenversicherung zu wahren. Das ist einfachste Mathematik.“, meinte der Vorsitzende der MIT Münster. Die MIT fordert auf Bundesebene konkret eine Anpassung im Verhältnis 3:1 ab 2031 – steigt die Lebenserwartung um ein Jahr, soll die Regelaltersgrenze also um ein Dreivierteljahr erhöht werden. Dies schafft die Balance zwischen Rentenlaufzeit und Finanzierbarkeit.   Arbeiten im Alter auch kommunal denken Auch auf kommunaler Ebene fordert die MIT Münster konkrete Schritte, um die Attraktivität des Standorts zu sichern. Dazu gehört die Entwicklung von Konzepten, die altersgerechtes Arbeiten in Münster fördern und damit längeres Arbeiten für Berufstätige attraktiver machen. Es ist von zentraler Bedeutung, dass Münster als lebenswerte Stadt, die auch in Zukunft wirtschaftlich stark bleibt, längerem Arbeiten in geeigneten Bereichen förderlich gegenübersteht. Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) / Mittelstands- und Wirtschaftsunion MIT Münster CDU Deutschlands

Der Anteil an Menschen im Pensionsalter wächst. Das Ziel der neuen schweizerischen Charta «Bildung 65+» ist es, diese Bevölkerungsgruppe am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen. Dies sei sozial- und gesundheitspolitisch von grosser Bedeutung, betont Pius Knüsel im Interview mit #Psinfo. Er hat unter anderem mit Pro Senectute Schweiz die Charta ins Leben gerufen. ❓ Herr Knüsel, weshalb wurde die Charta «Bildung 65+» erstellt? 🗨 Pius Knüsel: Die Demografie ist der wichtigste Grund: Der Anteil der älteren Bevölkerung wächst weiterhin überproportional. Gleichzeitig redet die Bildungspolitik ständig vom lebenslangen Lernen, tut aber nichts für Menschen, die aus dem Arbeitsprozess ausscheiden. Dabei trägt Bildung auch im Alter zum Wohlbefinden, zur sozialen Integration, zum Erhalt der Autonomie bei. Sie macht es auch möglich, vom Erfahrungsschatz der älteren Semester zu profitieren. ❓ Eine Charta hat immer auch symbolischen Gehalt. Wie wollen Sie es mit den zahlreichen Partnern schaffen, dass die Inhalte der Charta gelebt werden? 🗨 Das ist die Herausforderung: auf den guten Willen auch gute Taten folgen zu lassen. Dafür sehen wir im Herbst einen Workshop für alle Unterzeichnenden der Charta vor, um gemeinsame Aktivitäten festzulegen. Unabhängig davon werden wir die Website ausbauen und zu einer Austausch- und Wissensplattform machen. Zudem sollen andragogische Modelle und Instrumente speziell für Menschen über 65 entwickelt werden, um deren Bedürfnissen besser entsprechen zu können. ❓ Sie konnten zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer gewinnen. Weshalb war das wichtig? 🗨 Die unterzeichnenden Organisationen, Behörden und Firmen sagen zuerst einfach: Wir wollen das Mögliche tun, um mehr Menschen über 65 Jahren zur Bildungsteilnahme zu motivieren, und gemeinsam arbeiten wir an einer Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Anbietenden. Je vielfältiger das Feld der Unterzeichnenden, umso besser. So fliessen die unterschiedlichsten Erfahrungen ein. Bildung hat gesundheitliche, soziale, ökonomische und politische Dimensionen. Allen gemeinsam ist: Je mehr ältere Menschen sich bilden, umso besser geht es ihnen. Und uns allen. ❓ Welche weiteren Meilensteine stehen rund um die Charta an? 🗨 Ab 2025 wird es regelmässige Tagungen geben für den Erfahrungsaustausch. Langfristig wollen wir, dass das Anliegen Berücksichtigung in der Bildungspolitik findet. Wir stellen uns auch einen Tag «Denken hält jung» vor. Ein konkretes Timing wird es erst ab November geben. «Bildung 65+» hält auch den Gedanken hoch, dass es in der Bildung zuerst um die Persönlichkeit geht, um Freiheit und Autonomie, und erst ganz zuletzt um das Bruttoinlandprodukt. Damit ist unsere Initiative auch eine Gegenbewegung zur umfassenden Ökonomisierung von Bildung. 🗞 Die Fachzeitschrift Psinfo können Sie gratis als Print und Newsletter abonnieren. Link in den Kommentaren ⬇