Beitrag von Lydia Rüger

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Recruiting Rebellin 😈 Ich mache Personalgewinnung mit Herz für Menschen 👩❤️💋👩 und das seit über 10 Jahren | Diagonaldenkerin | Out of the Box 📦 | Diversity 🌈 | Frauen @work | New Recruiting | GernperDu

Wollen wir nicht alle einmal für die klatschen, die nicht auf LinkedIn sind? Manchmal, wenn ich auf LinkedIn scrolle, frage ich mich, ob der Algorithmus denkt, wir alle sind Coaches, Berater, IT-Genies oder Marketing-Gurus mit einem Faible für den perfekten Espresso aus der firmeneigenen Siebträgermaschine. Hier geht’s um Schreibtischstühle, ergonomische Tastaturen und die Frage: „Macht ein Laufband unter dem Tisch mich zu einem besseren Menschen?“ Dann denke ich an unsere Kolleginnen und Kollegen zum Beispiel im Gleisbau. Die, die sich niemals über einen „Zoom-Fatigue“-Artikel beklagen, weil sie nachts um drei Uhr damit beschäftigt sind, im Regen eine Weiche zu reparieren. Da ist die größte Sorge nicht, ob die Kamera im Videocall einen guten Winkel hat, sondern ob man seinen Kollegen sicher von den Schienen bekommt, bevor der nächste Zug durchrauscht. Denn während so mancher darüber nachdenkt, ob man im Homeoffice mehr Yoga machen sollte, gibt es Menschen, die bei Wind und Wetter – und das heißt auch mal Hagel, Schnee und 35 Grad in der prallen Sonne – im Gleisbett stehen. Schrauben anziehen, die doppelt so alt sind wie man selbst. Schwellen ausbessern, die nicht in der schönen Vorstellung einer PowerPoint-Präsentation existieren, sondern real, schwer und staubig sind. Im Team die Verantwortung tragen, dass alle wieder heil nach Hause kommen. Keine halben Sachen. Und ich rede hier von einer Arbeit, bei der „Stehen“ nicht bedeutet, dass man den Höhenverstellmechanismus seines Schreibtisches betätigt, sondern dass man sich auf unebenem Schotterboden mit schwerem Gerät in der Hand stabil halten muss. Während in den LinkedIn-Feeds über „agile Transformation“ und „cross-funktionale Zusammenarbeit“ diskutiert wird, stehen diese Frauen und Männer bis zu den Knien im Matsch und sorgen dafür, dass der Zugverkehr nicht stillsteht. Und ja, das bedeutet auch mal ein Wochenendeinsatz oder eine Nachtschicht, wenn andere gerade den dritten Anlauf für ihren Wochenend-Brunch starten. Vielleicht ist es an der Zeit, mal einen Moment innezuhalten und sich zu fragen: Wer sorgt eigentlich dafür, dass die Infrastruktur funktioniert, über die wir sonst nur dann nachdenken, wenn sie plötzlich ausfällt? Wer garantiert, dass wir sicher reisen und unsere Pläne nicht am Schienenstrang enden? Ein Hoch auf alle, die nicht darüber nachdenken, wie sie ihre To-do-Liste „wegpriorisieren“, sondern einfach machen. Danke für euren Einsatz. Und wenn ihr das nächste Mal im Zug sitzt und den Kaffee genießt, denkt an die Menschen, die dafür gesorgt haben, dass die Schienen unter euch halten – auch, wenn sie sich bei Minusgraden oder in brütender Hitze auf diese Arbeit eingelassen haben. Ihr seid echte Helden. Keine Laufbänder nötig. Und mehr Worte auch nicht.

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Francesco Cassano

Effiziente Bildungsverwaltung ist nicht alles. Aber ohne effiziente Bildungsverwaltung nutzt das beste Training nichts. Mitarbeiter Marketing bei SEMCO Software Engineering GmbH

2 Monate

Nun sehe ich zwar nicht mehr viel fern; aber schon vor Jahren hatte ich etwa beim "Fernsehfilm der Woche" das Gefühl, dass es nur noch Menschen zu geben schien, die in modernen und hochgeräumigen Einfamilienhäusern leben, Top-Jobs irgendwo zwischen Rechtsanwalt und "Irgendwas mit Medien" haben, und Arbeit und Familie vielleicht manchmal ein wenig chaotisch, aber am Ende doch erfolgreich managen. In solcher Umgebung ist wohl die größte Sorge, dass der Sekt zu warm oder das -als Ausdruck der Bodenständigkeit getrunkene- Bier zu kalt ist. Auch ich lebe auf einer Art Insel der Seligen – aber wenn ich die 500 Meter Luftlinie nach Chorweiler radele, wird mir immer wieder bewusst, dass meine heile Welt nur ein erschreckend kleiner Ausschnitt der Gesamtrealität ist. Eine Berufsgruppe, die ich in diesem Zusammenhang (neben den Gleisarbeiter:innen) einmal herausheben möchte, sind Mitarbeiter:innen in Baumschulen. Nach meinem Abitur habe ich in einer solchen einmal für einen Monat (im nasskalten November) gejobbt. Bis heute habe ich die Gruppe spanischer Kollegen, mit denen ich damals zusammengearbeitet habe, nicht vergessen können. Ihre Fröhlichkeit und die unglaubliche Leichtigkeit, mit der sie die ihre Schwerstarbeit taten...

"Kolleginnen und Kollegen"?? Super Beitrag, aber hier ist das Gendern doch wirklich absurd. Laut Statista arbeiten im Gleisbau lediglich 1,8% Frauen. Vor allem werden "Kolleginnen" noch zuerst erwähnt. Ich esse übrigens auch gerne Salz-Schokolade (In Schokolade sind ungefähr 1% Salz enthalten) und esse meinen Nelken-Ketchup (dasselbe Spiel).

Klatschen hat nix gebracht Lydia Rüger, haben wir während Corona bereits gemacht und doch nichts damit bewirkt. Oder haben sich da Arbeitsbedingungen geändert für die wirklich relevanten Berufe? Nö, viele wurden sogar abgeschafft, ich denke mal an die Supermarktkasse die heute aus Geräten besteht, wo ich mein Zeug selbst einscanne. Und wenn ich dem Weltgeschehen so zusehe, wird auch bald der Gleisbauer keine Gleise mehr bauen. Vielleicht finden sich bald auch diese Menschen hier auf LinkedIn. 🤷♀️

↳ Jörn Greven格瑞文元

Hello there, vik. - Gent, at your Textservice 🎩 | Verkaufen mit Empathie und Wertschätzung

2 Monate

DB freut sich immer über kostenlose Werbung. 🤭❤️🎩

Andreas Drumm

Senioringenieur Hydrogeologie / Wasserrecht bei DB Engineering & Consulting

2 Monate

👍 Ein sehr guter Beitrag Auch in der Arbeitswelt spiegelt sich die zunehmende Segregation in „soziale Blasen“ wieder. Wir fühlen uns heute nicht mehr alle gemeinsam als "Bahner". Ich sehe hierin übrigens nicht nur ein Problem der Wertschätzung für Diejenigen, die den Laden im operativen Geschäft am Laufen halten. Das hat auch wirtschaftliche Folgen: Es kann nicht gut sein, wenn man in den Führungsebenen oder Verwaltung eines Unternehmens gar keine Vorstellung davon hat, was die da "draußen" eigentlich so tun und mit welchen Problemen die sich rumschlagen müssen!

Daniel Pranczke

ICH - Interessen: #recruiting💏 #corporateinfluencing📣 #personalbranding🎨 #storytelling👄 #texting✒ #rationalthinking📊 #konzertgoing🎸#fotografing📸 #outoftheboxbeing🎁

2 Monate

Mennno "Wegpriorisieren" war mein Lieblingssport Lydia Rüger Geh mich jetzt im Fitnessstudio anmelden. Du Gleisarbeiter:in von LinkedIn!

Dirk Puehl

Moving People With Good Stories. Storytelling, Copywriting und KI-Assistenten, die das auch richtig gut können, gibt's hier!

2 Monate

Ich lass' das mal hier ⬇ P.S. BRAVO!

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Diana Weiß

Disponentin Entstörung in Ausbildung bei DB InfraGO mit Fokus auf effiziente Kommunikation

2 Monate

Genau so ist es! Die Männer und Frauen da draußen tun alle ihr Bestes um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Persönlich kenne ich leider keinen von ihnen, doch durch die tägliche Kommunikation, weiß ich mittlerweile was sie alles in Bewegung setzten… zu jeder Tages und Nachtstunde. Bei Wind und Wetter…. Mir persönlich ist es auch immer höchst unangenehm ,wenn ich einen von ihnen Nachts zur Bereitschaft aus dem Bett klingeln muss … 🙂↕️

Markus Thäter

Ride on! | Love&Peace&Interaction | 💚 #mitHumor #gernePerDu | #KnotenImKopf 🐇

2 Monate

Ich plädiere dafür, dass alle, die in produzierendem Gewerbe (da zähle ich die DB Konzernteile mal dazu) eine Woche mit rausgehen. Bzw. reingehen in die Produktion. Die, die können anpackend und die anderen zumindest zugucken. 'Die da draußen' sichern unsere Inrastruktur 💪🏾

Juliane Biegler

Starke Kommunikation für starke IT | Bahnbotschafterin

2 Monate

Interessant, wie sehr ich mich in deinem Post wiederfinde. Ja, es ist eine ganz andere Arbeitsrealität "da draußen" und ich glaube, ein Perspektivwechsel täte uns Bürofuzzies, die wir darüber bloggen, ob uns Laufbänder voranbringen, definitiv gut. Danke für den inspirierenden Post, der in meine arrogante Bürofuzzi-Blase piekst...🫣

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