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Sportdirektor bei Rugby Deutschland

Rugby Deutschland gegen den Trend Im Dezember 2016 wurde in Magdeburg eine umfassende Reform des Deutschen Spitzensports von den Spitzensportverbänden und Landessportbünden beschlossen. Ein Ziel war eine einheitliche Ausrichtung unter der „Richtlinienkompetenz“ der Spitzensportverbände. Leider zeigte sich schon früh, dass diese Bestrebungen durch zahlreiche Partikularinteressen verwässert wurden. Am Ende blieb von dieser Reform nur die hochumstrittene Potenzialanalyse PotAS übrig, die sich erwartungsgemäß im Spielsport als wenig wirksam erwies. Ein anschauliches Beispiel dafür ist der Deutsche Basketball-Bund (DBB), der im PotAS mit dem geringsten Erfolgspotenzial bewertet wurde, aber dennoch mit der WM-Titel der Männer und der Goldmedaille der 3x3-Basketballerinnen eindrucksvoll das Gegenteil beweisen konnte. Für den bevorstehenden Zyklus sollte die Spitzensport GmbH als „Reform der Reform“ die gescheiterten Bemühungen retten und die Struktur des Spitzensports weiter verbessern. Doch auch dieses Vorhaben, scheint nun aufgrund des Ampel-Aus nicht mehr realisiert zu werden. Für uns bei Rugby Deutschland war PotAS weniger ein Maßstab für Erfolgspotenziale, sondern vielmehr ein Leitfaden zur Weiterentwicklung unserer Strukturen. Als noch junge olympische Disziplin mussten wir neue, kreative Wege finden, um Rugby in Deutschland nachhaltig zu fördern. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, Konzepte zu entwickeln, die langfristig Wirkung entfalten, anstatt uns auf kurzfristige Rankings zu konzentrieren, die uns möglicherweise ein besseres PotAS-Ergebnis verschafft hätten, aber keine realen Auswirkungen auf die Entwicklung des Sports gehabt hätten. Diese Herangehensweise hat sich ausgezahlt: Dank der Unterstützung unserer Partner im BMI und DOSB und einer klaren Überzeugungsarbeit konnte Rugby Deutschland im Vergleich zum allgemeinen Trend einen deutlichen Aufwuchs an Fördermitteln für den neuen Olympiazyklus 2025-2028 erzielen. Besonders bemerkenswert ist, dass dieser Aufwuchs insbesondere in einer deutlich verbesserten Förderung des Frauenrugbys sichtbar wird. Möglich geworden sind diese Erfolge durch enge Kooperation im Präsidium und unter den Mitarbeitenden. Hier möchte ich besonders den ex-Präsidenten Harald Hees, den aktuellen Präsidenten Michael Schnellbach, den ehemaligen Vize-Präsident Mathias Entenmann, DRM-Geschäftsführer Juergen Zeiger, meine damaligen Vorstandskollegen Florian Hartmann und Jens Poff sowie meine großartigen Kollegen Colin Grzanna und Daniel Booth hervorheben. Nur dank ihres Engagements und der engen Zusammenarbeit konnten wir diesen Erfolg realisieren. Ich hoffe, dass meine Nachfolgerin oder mein Nachfolger in einem ähnlich unterstützenden Umfeld arbeiten wird, um die Erfolgsgeschichte des Deutschen Rugbys nicht nur fortzuschreiben, sondern mit weiteren internationalen Erfolgen zu krönen.

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