https://lnkd.in/erm5KfGs Jürgen Kaube räumt in der FAZ mit einem weiteren Mythos auf, der speziell von jenen aufrecht erhalten wird, die sich von den ÖR instrumentalisieren lassen: Dass nämlich jegliche Veränderung des Status quo einem Angriff auf die Demokratie gleichkomme - ein Gedanke, der, sobald man etwas darüber nachdenkt, an Absurdität kaum zu überbieten ist: "Etwa sieben Prozent der 14- bis 49-Jährigen erreichen ARD und ZDF. Lag die durchschnittliche Reichweite des ZDF 1992 noch bei mehr als sieben Millionen Zuschauern, liegt sie heute bei unter vier Millionen. Gewiss, die Zugriffe auf ihre Mediatheken kommen hinzu. Aber auch dort sind Sendungen Spitzenreiter, die zwei Millionen Mal angeklickt werden. Der Anspruch, alle zu erreichen, weil alle zahlen, wird nicht im Mindesten erfüllt. Dennoch verlangen die Sender regelmäßig eine Gebührenerhöhung." "Im Kampf um die von ihnen als notwendig empfundenen Gebührenerhöhungen stellen sich die Rundfunk- und Fernsehanstalten als die Garanten der Demokratie dar. Wer an ihnen spare, spare an der Demokratie. Weniger tagesschau.de komme nur den politischen Extremen zugute. Das geht mit dem Argument einher, privatwirtschaftliche Medien trügen zu wenig zu Demokratie und Aufklärung bei. Im Blick auf reine Unterhaltungsmedien, Popradios und Fußballsender mag das zutreffen. Es unterschlägt aber nicht nur, dass es auch Zeitungen und Zeitschriften gibt, die sich nicht vorzugsweise am Tralala der Spaßgesellschaft beteiligen. Es unterschlägt auch das Ausmaß, in dem sich öffentlich-rechtliche Anstalten diesem Tralala hingeben. Für Kultur und Wissenschaft haben sie eigene Kanäle wie 3sat gegründet, denen dann vorgehalten wird, nicht genug Quote zu machen. In ihren Vollprogrammen dominieren Krimis, Quizshows, Sportübertragungen, Kabarett und Heimatkunde. Die Talkshows, die sie der „Information“ zuschlagen, sind Polittheater und könnten, wenn es nicht die Selbsttäuschung der Politiker gäbe, informativ zu sein, genauso gut als schlechte Unterhaltung verbucht werden." "Es fehlt an Anreizen, etwas Überraschendes zu machen. Mehr vom selben lautet die Maxime: Es gibt neun „Sokos“ im ZDF und neun „Politik-Talks“ in der ARD. Heute bringt sie „Rote Rosen“, „Sturm der Liebe“, „Brisant“, „Wer weiß denn so was?“, das „Großstadtrevier“ und um 20 Uhr 15 eine „Tierdoku“. Wir sind gespannt auf den Brückenschlag zur Demokratie."
Demokratie? Nein. Ideologie. Durch das Weglassen und/oder das Ignorieren relevanter Informationen und Nachrichten. Bespaßung und Unterhaltung? Nein, auch nix. In aller Regel schwachsinnige Belanglosigkeiten, welche nur die an Demenz erkrankten Mitmenschen ertragen, weil sie nichts mehr davon wahrnehmen oder verstehen. Zahlen müssen sie übrigens trotzdem. Auch wenn sie zB nur RTL empfangen können.
Wie gesagt: Einfach ausschalten. Ich genieße seit 30 Jahren abends meine Ruhe und kannte Lanz bis vor kurzen nur von Bildern
Der "Brückenschlag" findet mittlerweile subtil statt. Überall versteckte Botschaften für mehr Vielfalt, gegen Rechts, für den Klimaschutz, u.s.w. . Der Ball liegt bei den Autoren und Drehbuchschreiber und die liefern wie bestellt 😀
Ein wirklich treffender Artikel, der viele kritische Punkte rund um die Öffentlich-Rechtlichen anspricht! Kaube legt den Finger auf die Wunde: Der Anspruch, alle zu erreichen, wird nicht wirklich erfüllt, und dennoch fordern die Sender höhere Gebühren. Es scheint, als müsste die Rolle der ÖR in unserer modernen Medienlandschaft überdacht werden – vielleicht mit einem stärkeren Fokus auf Vielfalt und echter Information. Spannende Perspektive, die zur Diskussion einlädt!
Es geht nur und ausschließlich um die Verteidigung der eigenen, super komfortablen und gut bezahlten Arbeitsplätze, und nicht um die Demokratie.
Das der Auftrag, die Demokratie zu schützen, krachend verfehlt wurde, zeigen die letzten Wahlen und aktuelle Umfragen.
Einfach nicht mehr zahlen und zwar alle, dann erledigt sich das Problem von selbst!
Schwester Betty wurde auch schon ausgetauscht . Wann gibt es neue Folgen vom Bergdoktor, oder wussten die alle zu viel?😜
If the world were perfect, it wouldn't be.
1 MonatMarkus Ahorner Und, möchte man Kaube ergänzen, dieser „Angriff auf die Demokratie“ durch Unterlassen ist - wenn überhaupt - ein Angriff auf eine Demokratie nach ihrem ganz eigenen Verständnis. Nämlich diejenige Demokratie, die postuliert, der interventionistische, paternalistische und distributive Staat, in dem wir inzwischen leben, müsse „seine“ Bürger behüten, umsorgen, erziehen und ihren Unterhalt garantieren, damit die gute alte Zweidrittelgesellschaft (und mit ihr die Existenzgrundlage des ÖR) nicht vollends den Bach runter geht. Daraus folgt auch - und durchaus konsistent - dass er Halb- und Unwahrheiten über eine angeblich geschlechtergerechte Sprache verbreiten und ihre halbstaatlich-medial betriebene Durchsetzung im öffentlichen Sprachgebrauch legitimieren muss. Denn das gemeine Volk ist schließlich eine mental träge Masse (sprachlicher) Laien, der eine aufgeklärte Medien-Elite den Weg in die (verbale) Gerechtigkeit weisen muss.