🌟 Spannende Einblicke vom Historiker Valentin Groebner: Traditionelle Festlichkeiten neu denken 🌟 In einem anregenden Artikel fordert Historiker Valentin Groebner unsere Wahrnehmung traditioneller Feste heraus, insbesondere das renommierte Sechseläuten in Zürich. Er taucht tief in die Ursprünge solcher Feierlichkeiten ein und betont, wie sie oft als Nachinszenierungen idealisierter Vergangenheiten dienen, die in den turbulenten Zeiten des 19. Jahrhunderts geschaffen wurden, um jüngste Konflikte und gesellschaftliche Veränderungen zu verschleiern. Kernpunkte: 1️⃣ **Traditionen überdenken**: Groebner fordert uns auf, die Authentizität von Veranstaltungen wie dem Sechseläuten zu hinterfragen und deutet an, dass sie eher Konstrukte des 19. Jahrhunderts sind als wahre Repräsentationen historischer Epochen. 2️⃣ **Historischer Kontext ist wichtig**: Indem er das Aufkommen dieser Feste in Zeiten gesellschaftlicher Umwälzungen einordnet, unterstreicht Groebner ihre Rolle bei der Formung von Identitäten und politischen Zugehörigkeiten. 3️⃣ **Innovation begrüßen**: Mit der Forderung nach der Abschaffung des Sechseläutens und ähnlicher Veranstaltungen schlägt Groebner die Schaffung neuer Traditionen vor, die auf Ereignissen des 19., 20. und 21. Jahrhunderts basieren. Dies, so argumentiert er, würde frische Perspektiven fördern und uns von nostalgischen Konstrukten befreien. Welche neuen Geschichten möchten Sie gerne erzählen? #Geschichte #Tradition #Innovation #KulturelleNarrative #GesellschaftlicherFortschritt #Sechseläuten #Zürich https://lnkd.in/dpjvH3bW
Beitrag von Mattias Brand
Relevantere Beiträge
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Bei #gelb sieht #grün #rot. Dieser Satz (Bernhard Ludwig - vielen Dank dafür), der allen unverständlich bleibt, die sich bisher noch nicht mit dem u.a. von #KenWilber inspirierten Konzept #SpiralDynamics befasst haben, bringt m.E. etwas auf den Punkt, was wir derzeit hinsichtlich der dialektischen #Gesellschaftsbewegungen erleben und sehr klar beobachten können. Spiral Dynamics steht für die Stufen der #Kulturentwicklung, die sich sowohl individuell als auch gesellschaftlich zeigen und in diesem Konzept mit Farben visualisiert werden. So steht „rot“ für eine Kulturstufe, in der hierarchische und machtvolle Beziehungen, also Über- und Unterordnungsverhältnisse dominant sind. „Grün“ steht für die eindeutige Präferenz für Gemeinschaft, Kooperation und Konsens. Und "gelb" steht als eine erste integrale Kulturstufe für #Perspektivenvielfalt, #Ambiguitätstoleranz und #Widerspruchsakzeptanz. Wenn nun die grüne, also auf Konsens ausgerichtete Perspektive auf eine gelbe, also auf eine widerspruchsakzeptierende trifft, dann wird die grüne Perspektive wieder rot; sie reagiert mit dem Versuch, die Akzeptanz der Widersprüche – wegen der Konsens-Präferenz – zu unterdrücken, sie geht in eine autoritäre Position der Ausgrenzung von Ambiguität über, sollten sich die Widersprüche nicht konsensorientiert integrieren oder auflösen lassen. Aber – z.B. mit Adorno (1966) #NegativeDialektik – lassen sich tatsächliche Widersprüche nicht auflösen, sie suchen eher Akzeptanz: „Utopie wäre über der Identität und über den Widerspruch, ein #MiteinanderDesVerschiedenen“ (ebd., S. 153). Obwohl die Farben von Spiral Dynamics keine politische Kennung sind, so können wir doch politische Haltungen hier wiederfinden, wie Ken Wilber (2008) das beispielsweise in seinem Roman #Boomeritis, als Abgesang auf den grünen #Postmodernismus macht. Die fatale „Dialektik des Grünen“ könnte dann darin bestehen, dass durch die Ausgrenzung des Widersprüchlichen bzw. die sehnsuchtsvolle Suche nach Konsens, die Hierarchisierung der Gesellschaft genährt wird, dass ein neuer #Autoritarismus in dialektischer Weise aus der grünen Kulturentwicklung entspringt. Was denkt ihr zu dieser möglichen Dialektik des Zeitgeistes?
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Am Maria-Theresien-Platz in Wien stehen sich das Kunsthistorische und das Naturhistorische Museum gegenüber, zwillingshaft gleich und doch ins genaue Gegenteil gespiegelt. Kunst und Natur als einander ergänzende Gegensätze bilden sich in dieser Architektur ab. Zwei Ebenen entstehen hier - eine grundlegende Ebene der Natur, aus der alles kommt, und eine darüber gelagerte Ebene der Kultur, die sich aus der ersteren herausformt und damit den ästhetischen, aber auch den praktischen Bedürfnissen des Menschen dienlich ist. Auf dieser Ebene ist unser Gemeinwesen organisiert: Regeln, Manieren, Kunst, Debatten, Zivilisation. Kultur - das ist in erster Linie Maß, Proportion und Gleichgewicht, eine bewußte Gestaltung des Seins in apollinischer Schönheit. Und genau diese Ebene unseres Seins erodiert. Die Diskurse verrohen, die Manieren verlieren an Bedeutung (was von manchen sogar als große Befreiung von gesellschaftlichen Zwängen gefeiert wird), Anstand wird zur Interpretationssache, und die soziale Ordnung ächzt unter ihren immer extremeren Rändern. Das Ideal der starken, unerbittlichen Führung erlebt eine gruselige Wiedergeburt. Aber warum? Ich frage jedoch mich zuweilen, ob wir nicht einfach kulturmüde sind. Denn Kultur ist immer auch Selbstzwang. Und das mag man heute nicht mehr so. Diese schleichende Dekultivierung, die stufenweise Verrohung in allem und der befreiende Rausch, mit dem man die eigene Weltanschauung herausbrüllt - all das wirkt auf mich viehisch. Der Mensch reanimalisiert sich, streift seine Kultur ab und löst Konflikte nach dem Recht des Stärkeren, Lauteren, Brutaleren. So wie es die Natur macht. Eben jenes Überleben des Stärkeren ist indes das Wesen des Faschismus. Die brutale Ausgrenzung alles Artfremden, die Abwertung des Schwachen, die bedingungslose Führung und das verantwortungslose Mitlaufen in einem ausschließlich auf Selbsterhaltung und Durchsetzung bedachten Gefüge - all das sind faschistische Prinzipien und haben mit apollinischer Balance nichts mehr zu tun. Wenn bartlose Männchen von der Wiederentdeckung der Männlichkeit faseln, dann meinen sie damit genau diese Selbstbehauptung, die auf Rücksichtslosigkeit, Kampf und Sieg beruht. Der Faschismus, so möchte man sagen, ist der Versuch, die menschliche Gesellschaft zu renaturalisieren, oder im Umkehrschluß: das Wesen der Natur, zumindest der menschlichen, ist im Grunde eine faschistische Ordnung. Eine These, die angst macht. Denn in ihr schwingt etwas Unausweichliches. So als ob jede Phase kultureller Eindämmung der natürlichen Triebe irgendwann wieder enden muß, weil Instinkt eben doch wirkmächtiger ist als Vernunft, und der Trieb tiefer wurzelt als alle Erkenntnis. Und so schaue ich hin und her zwischen den Zwillingsbauten und frage mich, warum uns der Ausgleich zwischen Natur und Kultur nicht gelingen will. Warum die apollinische Balance nicht im Gleichgewicht bleibt und uns zu befriedigen oder gar glücklich zu machen vermag. Frag's mich und habe keine Antwort.
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Von der Wiederholung zur Erneuerung Warum sollten wir uns mit der ständigen Wiederholung des Altbekannten zufriedengeben, wenn das Potenzial für wahre Originalität und tiefgreifenden Wandel in unserer Reichweite liegt? Dieser Artikel stellt die These auf, dass nur durch das Durchbrechen des Zyklus von Wiederholung und Imitation eine echte kulturelle Blütezeit möglich ist. Ich argumentiere, dass eine Kultur, die sich von redundanten Mustern befreit, nicht nur frisch und relevant, sondern auch eine Quelle der Inspiration und Innovation wird. Es ist an der Zeit, den kreativen Stillstand zu überwinden und eine Kultur der Einzigartigkeit zu fördern. Diskutieren Sie mit uns, wie wir durch die Eliminierung des Überflüssigen eine neue Ära der Kulturinnovation einläuten können. Wie können wir sicherstellen, dass unsere kulturellen Ausdrucksformen nicht nur neu, sondern auch bedeutungsvoll und transformierend sind? Lesen Sie den vollständigen Artikel hier und teilen Sie Ihre Einsichten, wie wir gemeinsam eine Kultur erschaffen können, die echtes Neudenken fördert und die Grenzen des Möglichen erweitert. #KulturInnovation #RadikaleRenaissance #KreativeErneuerung #Innovationskultur
Kultur ohne Redundanz: radikale Renaissance
meer.com
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Habt ihr schon einmal von Rosalind Franklin oder Elisabeth Hauptmann gehört? Beide Frauen haben wichtige Beiträge zu Wissenschaft und Kultur geleistet. Und beide sind ziemlich unbekannt. Woran liegt das? Die Werke dieser Frauen werden jeweils einem Mann zugeordnet. Entweder war es ein aktiver, bewusster Diebstahl des jeweiligen Werkes oder es war eine Zuschreibung der Leistung an einen Mann durch die Gesellschaft oder durch Historike:innen. So oder so: Es gibt diverse Frauen, die grosse Leistungen vollbracht haben, ohne die Anerkennung dafür zu erhalten. Warum ist das so verehrend? Viele der Frauen, deren Werke geklaut wurden, sind heute unbekannt.Indem die Leistung einem Mann zugeschrieben wird, werden mögliche weibliche Vorbilder gänzlich aus unseren Vorstellungen gestrichen. Die Eingangsfrage habe ich natürlich noch nicht beantwortet: Rosalind Franklin ist eine Wissenschaftlerin, genauer eine Biochemikerin, die den Nobelpreis nicht bekommen hat, weil zwei Männer sich ihre Arbeit zugeschrieben haben. Das hat einer der Nobelpreisträger selbst dokumentiert, leider erst nach Franklins Tod. Elisabeth Hauptmann hat einen grossen Teil der Dreigroschenoper geschrieben. Literaturkennerinnen und Theaterexperten unter euch sind jetzt sicher irritiert, da diese eindeutig als ein Werk Brechts bekannt ist. Der Name der zweiten Autorin, der von Theaterhistorikern ca. 80% des Werkes zugeschrieben werden, ist dabei wohl untergegangen. Diese und weitere Geschichten erzählt Historikerin und Autorin Leonie Schöler in ihrem Buch «Beklaute Frauen». Sie zeigt auf, welche historisch relevante Werke von Frauen geschaffen wurden. Damit schafft sie neue (oder eher alte?) Vorbilder und trägt dazu bei, dass wir unsere alten Vorstellungen überdenken. Eine Leseempfehlung von mir (Melanie Widmer) für alle, die sich für Geschichte interessieren oder sie sogar in irgendeiner Form vermitteln - für einen etwas anderen Blick. Der Link zu einer noch etwas längeren Rezension ist in den Kommentaren. #WomensHistoryMonth #vorbilderschaffen #sichtbarmachen #HelvetiaSpricht
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#PoliticalCorectness ist oft gut gemeint, kann letzten Endes aber genau zum Gegenteil dessen führen, was ursprünglich erreicht werden sollte. Wenn umstrittene Denkmäler und belastete Strassennamen aus dem öffentlichen Raum verschwinden, verschwinden auch die Zeitzeugen, die an koloniales Unrecht und Unterdrückung erinnern. Indem man die Vergangenheit löscht, geht man das Risiko ein, dass zukünftige Generationen diese vergessen. Die Geschichte zeigt, dass der Bildersturm-Ansatz kontraproduktiv ist. Es ist wichtig, Denkmäler, historische Begriffe und Symbole in ihrem Kontext zu betrachten und ihre Bedeutungen kritisch zu reflektieren, anstatt sie einfach zu verbannen oder zu verurteilen. Nur so können wir unsere eigene Geschichte besser verstehen – und aus dieser lernen. (Die Kolumne erschien ursprünglich am Montag, 27. März 2023 im Bündner Tagblatt) #PoliticalCorectness #KollektivesBewustsein #Erinnerungskultur #Aufarbeitung #Kolumne
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Das ist es, worum es geht. Sätze von Peter Prange, die es sich zu lesen lohnt: „Europa ist der attraktivste Lebensraum der Welt, und Freizügigkeit ist seine Seele. Diese ist kein Luxus, den wir uns leisten können, weil es uns gut geht – vielmehr geht es uns gut, weil Freizügigkeit unser Zusammenleben bestimmt: politisch, gesellschaftlich, wirtschaftlich. Diesen Lebensraum gilt es zu bewahren und fortzuentwickeln. Nicht, indem wir unsere Werte preisgeben, sondern indem wir sie ernst nehmen. Werte sind innere Nötigung und äußere Orientierung zugleich. Sie beschreiben nicht nur unsere Herkunft, sondern auch unsere Zukunft: Sind Verträge und Institutionen die Bausteine des europäischen Hauses, sind unsere Werte der geistig-emotionale Mörtel, der es zusammenhält. Denn Freizügigkeit, wie wir sie meinen, bedeutet keineswegs Beliebigkeit – im Gegenteil. Toleranz und Prinzipientreue, Idealismus und Realismus, Freiheit und Verantwortung, Mensch und Recht, Glaube und Vernunft: Im Spannungsfeld solcher Gegensätze hat Europa seine Identität bewahrt, indem es sich immer wieder neu erfunden hat, nach Maßgabe sich wandelnder Anforderungen, seit über zweitausend Jahren.“ #PeterPrange #Werte #Europa
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Bücher, die mich 2024 zum Mitdenken, Schmunzeln und Innehalten gebracht haben ... und die es zweifelsohne wert sind, gelesen und verschenkt zu werden: 1) Prof. Dr. Stefan Waller 王斯梵 : Marke und Mythos - Eine kulturphilosophische Betrachtung Seit 30 Jahren lese ich gute und schlechte Bücher über Marken. Dieses Buch ist sehr gut: Es beschreibt, aus der Sicht eines Philosophen, warum Marken im Dasein und in der Interaktion der Menschen, eine transkulturelle und transhistorische Rolle einnehmen. Sprachlich und stilistisch ein Genuss: "Im Kosmos der Marken sind wir wieder umgeben von Wesen auf Augenhöhe, die uns überdies dem unmittelbaren Augenschein ihrer schönen Form nach wohlgesonnen sind." 2) Patrick J. Deneen: Warum der Liberalismus gescheitert ist Der amerikanische Politikwissenschaftler hat mit seinen Überlegungen Barack Obama, aber auch J. D. Vance beeinflusst. Er verdeutlicht (s)einen Standpunkt, nach dem die westlichen Demokratien einen Kulturkampf "der Wenigen" gegen "die Vielen" erleben. Als bekennender (katholisch geprägter) Konservativer zitiert er Aristoteles und Tocqueville sowie Karl Marx und Edmund Burke und verdeutlicht, dass grenzen- und bindungslose "individuelle Freiheit" immer weitere staatliche Sanktionen und Eingriffe erfordern würde und damit paradoxerweise den Liberalismus zerstöre: "Nur wenigen scheint aufzufallen, dass die Formulierung der Alternativlosigkeit im fortgeschrittenen Liberalismus, also in dem System, das eigentlich eine endlos freie Wahl gewährleisten sollte, immer häufiger zu hören ist." P.S. Patrick Deneen wird 2025 "auf diesem Kanal" noch eine besondere Wichtigkeit haben ... 3) Javier Marias: Schwarzer Rücken der Zeit 2022 starb der spanische Schriftsteller mit 70 Jahren. Seine Literatur charakterisiert ein komplexer Schreibstil: Seine Bücher sind ausschließlich in absoluter Stille lesbar. Nach gut 20 Jahren habe ich seinen Roman erneut lesen dürfen ... und noch tieferen Respekt bei diesem Gedankenflug empfunden. Der Roman kreist um die Frage, was von Bedeutung ist, wenn doch alles irgendwann vergessen sein wird: "Zwei Jahre sind viel, und sie dauern, und doch verschwinden sie zuweilen, als hätten wir sie nie durchlebt, niemand kennt sie oder erinnert sich an uns in ihnen, niemand sucht uns aus jener Zeit oder jenem Ort oder vermißt uns [...]." 4) Karl-Theodor (KT) zu Guttenberg und Gregor Gysi: Gespräche über die Zeit, in der wir leben Bekennender Podcast-Hörer und (ehemaliger) Wähler ... einer der Beiden ... pflegen KT und GG die Kunst des Dialogs und des gutmütigen Austausches in Zeiten von verbreiteter Sprachlosigkeit zwischen den Weltanschauungen. Ich bin dankbar für die zum Teil sehr persönliche Offenheit in der von Politik über Familie bis hin zu Alltagsgewohnheiten debattiert wird ... und die Herren meine Kochversuche oder Autofahrten begleiten. (Buch=das Ding mit vielen Blättern aus Papier)
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Wie viele verschiedene Begriffe von „Heimat“ gibt es wohl? Was ist „Heimat“? Und wem gehört eigentlich Deutschland? Fragen, die das Netzwerk „Heimaten“ stellt. Und die jetzt auch bei den „Universen“ am Schauspiel Hannover verhandelt werden. Das Netzwerk, angesiedelt am Haus der Kulturen der Welt in Berlin, setzt sich mit einer Neudeutung des Heimatbegriffs auseinander – und zwar im Sinne einer pluralen Zusammensetzung der Bevölkerung. Es handelt sich um ein auf vier Jahre angelegtes Programm in Deutschland, Österreich und der Schweiz, das einen Schulterschluss zwischen Kunst und Zivilgesellschaft versucht: mit Festivals, Ausstellungen, Gesprächsreihen und Publikationen. Immer geht es darum, die vielfältige Zivilgesellschaft in den Mittelpunkt zu rücken – und die Arbeit von Einzelpersonen und Initiativen zu zeigen, die sich genau dafür einsetzen. „Teil dieses informellen Netzwerks zu sein, bedeutet auch, dass die „Universen“ bundesweite Sichtbarkeit erlangen“, freut sich Katharina Wisotzki. Einerseits. Andererseits: „Der Begriff "Heimat“ ist für mich sehr ambivalent. Der Begriff ist politisch stark rechts besetzt. Ich finde es aber gut, genau das aufbrechen zu wollen. Denn das Netzwerk will deutlich machen, dass es unsere gesellschaftliche Realität ist, dass es mehr als einen einzigen Begriff von „Heimat“ und „Zugehörigkeit“ gibt.“ Diese Ambivalenz des Begriffs sei von den Kurator:innen des Netzwerks bewusst gesetzt worden. Trotzdem oder gerade deshalb werden sich nicht alle Veranstaltungen an einem Heimat-Begriff im engeren Sinne abarbeiten, schickt Katharina Wisotzki voraus. Vielmehr gehe es darum, in einem Diskurs den Begriff neu zu besetzen, und darum, „den Kampf um Worte nicht aufzugeben und zur Auseinandersetzung damit anzuregen. Es gibt eben unterschiedliche Bezüge zu dem Begriff, besonders bei Menschen, deren erste Sprache nicht Deutsch ist. Ich bin sehr gespannt, was die verschiedenen Akteur:innen daraus machen“. Im Netzwerk haben sich ganz unterschiedliche Initiativen zusammengefunden: von A wie "ADEFRA e. V. – Schwarze Frauen in Deutschland" bis W wie die "Initiative WERTansich(t)", die sich für eine werteorientierte Persönlichkeitsentwicklung einsetzt. Was sie vereint: „Alle suchen nach Verbindungen, wie sie einer vielfältigen Gesellschaft gerecht werden können“, erklärt Katharina Wisotzki. Wie sich die „Universen“ künstlerisch in das Netzwerk einbringen, darüber wird Katharina Wisotzki in den kommenden Wochen nachdenken. Fest steht auf jeden Fall eine Teilnahme an einem dezentralen Festival im September kommenden Jahres.
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In einer in vielerlei Hinsicht schwankenden Zeit, in welcher vielerorts Fundamente bröckeln und für viele der Boden wankt, erscheint es mir passend sich auf die Basis unserer westlich-demokratischen Kulturen und Demokratien zurückzubesinnen, die in ihren Werten, Grundgedanken und sich daran anschließenden Einzelüberlegungen, zum Großteil in der Epoche der Aufklärung formuliert wurden, auch in der Weimarer Klassik. Und viele Kernwerte und vieles im Menschverständnis und im Gesetzwesen basiert tatsächlich auch direkt auf Aussagen der Bibel - auch wenn diese Zuordnungen vielen von uns nicht mehr bekannt oder präsent sind, sondern uns oft gute, sinnvolle Gedanken und Werte Grundkonstanten geworden sind, die wir nicht mehr ihrem Ursprung zuordnen, weil er mitunter historisch ist und sich nicht mehr zwängsläufig als sichtbar und präsent erweist, auch wenn wir die Gedanken selber als natürliche, selbstverständliche, wahre und Gute Grundlagen empfinden. Daher sehe ich es zur Zeit als sinnvoll an, Aspekte und Überlegungen - Ausschnitte aus diesen unseren Fundamenten -, die in vergangenen Zeiten den Weg für unsere Freiheit und unsere Rechte gebahnt hatten, wiederzugeben - möge der einzelne sehen, ob sich für ihn daraus eine praktische Anwendung ergibt. Heute lasse ich erneut einen Aufklärer allererster Wichtigkeit - Chistoph Martin Wieland (1733-1813) - sprechen, zunächst mit einem Auszug aus seiner Schrift "Was ist Aufklärung?": "Das Licht des Geistes, wovon hier die Rede ist, ist die Erkenntnis des Wahren und Falschen, des Guten und Bösen. Hoffentlich wird jedermann zugeben, daß es ohne diese Erkenntniß eben so unmöglich ist die Geschäfte des Geistes recht zu treiben, als es ohne materielles Licht möglich ist, materielle Geschäfte recht zu thun. Die Aufklärung, d. i. so viel Erkenntnis als nöthig ist, um das Wahre und Falsche immer und überall unterscheiden zu können, muss sich also über alle Gegenstände ohne Ausnahme ausbreiten, worüber sie sich ausbreiten kann, d. i. über alles dem äussern und innern Auge sichtbare. - Aber es giebt Leute, die in ihrem Werke gestört werden, sobald Licht kommt; es giebt Leute, die ihr Werk unmöglich anders als im Finstern, oder wenigstens in der Dämmerung, treiben können; z. B. wer uns schwarz für weiß geben, oder mit falscher Münze bezahlen [...] will [...]. Der kann das natürlicherweise bey hellem Sonnenschein nicht so gut bewerkstelligen als bey Nacht, oder Mondschein, oder einem von ihm selbst zweckmäßig veranstalteten Helldunkel. Alle diese wackern Leute sind also natürliche Gegner der Aufklärung." (Wieland in: Was ist Aufklärung?; Kap. 2 - Rechtschreibung des Originals beibehalten) Eine weitere Aussage von Wieland möchte ich noch hinzufügen: "Es ist mein Ernst. Weiße Raben sind kaum seltner als ein Theolog, oder ein Professor, oder ein Autor eines Systems, wär´s auch nur ein Schul-Compendium, dem es nicht um´s Rechthaben, sondern um Wahrheit zu thun ist." (Aus: Unterredungen zwischen W** und dem Pfarrer zu ***)
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Die Taube symbolisiert Pfingsten, das christliche Fest, das 50 Tage nach Ostern gefeiert wird, symbolisiert nicht nur die Ausgießung des Heiligen Geistes und den Geburtstag der Kirche, sondern bietet auch wertvolle Anregungen für die moderne Wirtschaft und Unternehmensführung. Besonders relevant sind die Themen Zusammenarbeit, Einheit und gemeinschaftliches Handeln – Prinzipien, die auch im Kontext meiner Keynote: „Silo Projekte auflösen und Prozesse harmonisieren“ von zentraler Bedeutung sind. In der Apostelgeschichte wird beschrieben, wie der Heilige Geist auf die Jünger herabkam und sie befähigte, in verschiedenen Sprachen zu sprechen und so Menschen aus verschiedenen Kulturen zu erreichen. Diese Ereignisse führten zu einer neuen Form der Gemeinschaft und Zusammenarbeit. Hieraus lassen sich wertvolle Parallelen zu den aktuellen Herausforderungen in der Wirtschaft ziehen: Ähnlich wie die Jünger zu Pfingsten ihre individuellen Grenzen überwanden und eine einheitliche, kraftvolle Botschaft verbreiteten, müssen Unternehmen heute interne Barrieren durchbrechen und eine kohärente, abgestimmte Vorgehensweise bei der Digitalisierung Ihrer Prozesse entwickeln. Dies erfordert eine Kultur der offenen Kommunikation und Zusammenarbeit, bei der alle Beteiligten gemeinsam auf ein übergeordnetes Ziel hinarbeiten. Meine Keynote bietet hierbei wertvolle Einblicke und praktische Ansätze, wie dies konkret umgesetzt werden kann. Dieser Ansatz fördert nicht nur die Effizienz, sondern stärkt auch das Gefühl der gemeinsamen Verantwortung und Zugehörigkeit innerhalb des Unternehmens: https://lnkd.in/daB72qhJ #digitalisierung #industrie40 #DigitaleTransformation #SmartProduction
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