Beitrag von Maximilian Hohl

Papier-Pläne auf der Baustelle - die alltäglichen Situation. Heutzutage werden Ausführungspläne ausschließlich in digitaler Form erarbeitet. Ob es sich nun um einen klassischen Plan im DWG-Format handelt, oder bereits ein richtiges Modell im ifc-Format. Leider sind viele Gewerke noch alles andere als digital unterwegs. Maße werde vor Ort mit Zollstock und Messband übertragen. Änderungen und Anpassungen werden nur unzureichend dokumentiert, einfach weil das nötige Equipment fehlt. Digitale Messtechnik ist die Grundlage für eine effektive Arbeit mit BIM. Man spart Zeit, sichert sich bzgl. Genauigkeit ab, und die Dokumentation ist perfekt. Nimmt man den Baufirmen die Angst vor der Messtechnik und zeigt Ihnen die vielen Vorteile, setzt sich BIM auch im Tiefbau sehr schnell durch.

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Technische Leitung, BIM Koordinator, Mitglied im Bundesverband Aufmaßtechnik e.V.

BIM setzt sich nicht durch, jedenfalls nicht im Tiefbau! Diese Aussage hörte ich vor gut einem Jahr und war mehr als überrascht. Da ich ein Verfechter der digitalen Baustelle bin und die Vorteile der Digitalisierung auf der Hand liegen, habe ich lange dieser Aussage widersprochen. Bis heute! Was hat meine Meinung geändert? Beispiel: Auftragsvergabe einer größeren Baumaßnahme durch den Auftraggeber. Involviert, ein renommiertes Planungsbüro. Anhand der Ausschreibungsunterlagen konnte man auf eine digitale Planung schließen. Aufgrund der detaillierten Ausschreibungsunterlagen, der straffen Bauzeit und mehreren Gewerken, wurde geplant, das Projekt als „geschlossenes“ also AN internes BIM Projekt auszuführen. Zur Auftragsvergabe wurden die Ausführungsunterlagen übermittelt. Im Gegensatz zur Erwartung, Unterlagen in digitaler Form zu erhalten, wurde die Ausführung als PDF übergeben. Als Grundlage für die Modellierung leider nur bedingt nutzbar. Somit wird die Modellierung und damit die Umsetzung als BIM Projekt verzögert. Wie kann es sein, dass Bauunternehmen 2024 noch immer mit PDFs arbeiten müssen? Planungsbüros und Auftraggeber investieren Zeit und Geld, um hochpräzise digitale Daten zu erstellen, doch am Ende wird alles auf das Niveau statischer PDF-Dateien heruntergebrochen. Das ist nicht nur ein Rückschritt für die Bauwirtschaft, sondern auch ein Symbol dafür, warum Deutschland in der Digitalisierung hinterherhinkt. Es ist an der Zeit, dass die Auftraggeber und die gesamte Branche endlich den Schritt ins digitale Zeitalter wagen! Bis dahin möchte ich die Eingangsaussage dahingehend ändern, dass sich BIM in Deutschland nicht durchsetzen wird. Dafür leben, denken und arbeiten wir zu sehr in den 50ern. Frage an mein Netzwerk: Woran scheitert die konsequente Nutzung digitaler Planungsdaten in Deutschland? #BIM #Digitalisierung #Innovation #Tiefbau

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Christoph Brandau

🚧 The Leica Icon Guy at Allsat 🚧

3 Wochen

Am Ende des Tages kostet BIM den Unternehmen Geld das wollen viele nicht ausgeben bzw. man hört den Spruch das ging auch 40 Jahre ohne Digitalisierung oder wir sind bla bla bla

Da kann ich dir nur zustimmen 👍🏻 lieber Max, aber auch hier wird die Zeit, die Wende mit sich bringen.

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