Vom Mut zur kleinen Karte
„Rosins Restaurants“ hieß eine Serie, die vor einigen Jahren im Fernsehen lief und in Dauerschleife ausgestrahlt wurde. Für mich war das damals die perfekte Abendentspannung, aber zugleich immer auch eine kleine Fortbildung.
Denn Restaurants und Gemeindekirchen haben ja viel gemeinsam: Es geht um Gastfreundschaft, um Gemeinschaft, um Feste und Feiern und um Räume, wo Menschen sich außerhalb ihrer eigenen vier Wände niederschwellig treffen und es sich gut gehen lassen können.
Aber Kirchen und Restaurants teilen auch die Sorge, dass sie für immer weniger Menschen attraktiv sind.
Hier kommt Rosin ins Spiel. Er coacht
als Sternekoch „ehrlich wie ne Currywurst“ Wirt:innen, deren Laden nicht mehr läuft und wo im Gastraum nur noch gähnende und staubige Leere herrscht. Mal muss die Küche neu organisiert oder ein anderes Mal die komplette Einrichtung im Restaurant erneuert werden.
Aber in jeder Folge ging es darum, zuerst einmal rausfinden, was die Menschen vor Ort vom Restaurant erwarten. Was sie nährt. Was ihnen schmeckt.
Dazu schickte Rosin die Wirt:innen regelmäßig auf die Strasse, um Menschen aus der Nachbarschaft zum Testessen einzuladen und sich ihr Feedback zu holen. Ich habe da jedesmal mitgelitten, weil ich mir vorstellen kann, wie viel Überwindung es kostet, Fremde einfach so anzusprechen.
Am Ende jeder Folge gab es dann überall eine neue Speisekarte. Klein aber passend.
Man kann trefflich über Rosins Beratungsansatz streiten. Das will ich hier nicht tun!
Ich möchte erzählen, was mir für meine eigene Gemeinde-Arbeit damals Mut gemacht hat und was ich auch heute super hilfreich finde, wenn ich Kirchenvorstände und Kolleg:innen berate.
Denn ein Standardrat von Rosin war in jeder Folge der 29 Staffeln, die Speisekarte „aufzuräumen“ und sich auf ein paar ausgewählte Speisen zu konzentrieren.
Der Rat lautet: Habt den Mut zur kleinen Karte! Mit Gerichten, die die Köch:innen gut und gern kochen, und die den Menschen in der Nachbarschaft bzw. den potenziellen Gästen schmeckt, weil es das ist, was sie hier und jetzt nährt. Die Trucker:innen im Industriegebiet mögen und brauchen was anderes als die Rentner:innen in der Kleingartenanlage oder die Flaneur:innen in der Fußgängerzone. Eigentlich eine Binsenweisheit. Sofort einleuchtend. Und trotzdem gibt es immer noch überall und viel zu viele Restaurants und auch Kirchen, die buchstäblich auf Biegen und Brechen wahnsinnig viel Ressourcen vorhalten, um die 36 seitige Speisekarte weiterhin anbieten zu können.
Ich wünsche uns den Mut zur kleinen Karte. Den Mut, nachzufragen, auszuprobieren, zu schmecken, wofür unser Herz brennt, was wir jeweils gut und gern kochen, und was die Menschen dort, wo wir Gemeinde sind, geistlich und leiblich nährt. Und das dann mit Freude und Leidenschaft zu tun. Wir müssen nicht überall die ganz große Karte vorhalten!
CEO NetCologne IT Services | IT-Lösungen mit Herz | Leadership | Systematischer Business Coach | Think big - Start small
3 WochenVielen Dank für das unvergessliche Fest, liebes FGM Annika und Inga! Ich möchte allen Mitarbeitern herzlich danken, die sich mit so viel Engagement für unsere Kunden und unser Unternehmen einsetzen. Es macht mich besonders stolz, zu diesem Team zu gehören. Constantin: Die Bilder sind fantastisch geworden! Das KI-Fotoshooting mit den Hunden war ein besonderes Highlight! 😀