Beitrag von Nuklearia e. V.

Wirtschaftlich gesehen hat Deutschland in der Vergangenheit eine führende Rolle im Bau von Kernkraftwerken eingenommen. Doch die Landschaft hat sich geändert. Mit der Schließung der Kraftwerksunion (KWU) und dem Verkauf ihrer Kernsparte an Siemens, die später in Areva NP und schließlich Framatome aufging, verlor unsere heimische Industrie bereits vor mehr als 10 Jahren und sogar schon zuvor schrittweise die Kontrolle über die eigenen kerntechnischen Fähigkeiten. Dies führte zu einer Abhängigkeit von ausländischen Unternehmen und Technologien für den Bau und die Wartung von Kernkraftwerken. Die Zentrifugentechnologie zur Urananreicherung ist ebenfalls seit mehr als zehn Jahren nicht mehr in Deutschland vorhanden. Zudem wird das benötigte Uran größtenteils importiert, was zusätzliche Kosten und Abhängigkeiten schafft. Urenco Nederland ist bekannt für die Nutzung von Zentrifugentechnologie zur Anreicherung von Uran, die sie in ihrer Anlage in Gronau, Nordrhein-Westfalen, einsetzen. Dies ist die einzige derartige Einrichtung in Deutschland und spielt eine wichtige Rolle in der Versorgungskette für Kernbrennstoffe in Europa. Urenco ist ein Joint Venture, das von mehreren europäischen Regierungen sowie privaten Anteilseignern kontrolliert wird. Eine ausgewogene Sichtweise zu bewahren, die sowohl die Herausforderungen als auch die Chancen der verschiedenen Energiequellen erkennt und eine sachliche Debatte darüber fördert, wie Deutschland und andere Länder eine sichere und nachhaltige Energiezukunft gestalten können, wäre besser als diese einfachen Narrative, die einer einzelnen Partei wie z.B. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Alleinschuld zuweisen dass es mit der konventionellen Atomkraft in Deutschland vorbei ist. Hier die Schlüsselereignisse rund um die deutsche Kernenergiepolitik und die historische Entwicklung der relevanten Technologien: 1. 1955: Atoms for Peace - Deutschland beginnt im Rahmen des US-Programms mit der friedlichen Nutzung der Kernenergie. 2. 1960er: Gründung der Kraftwerksunion (KWU) - Zusammenschluss von Siemens und AEG zur Förderung des Kernkraftwerksbaus in Deutschland. 3. Übernahme der KWU durch Siemens: KWU geht in den 1980er Jahren in Siemens auf. 4. 2001: Konsensvereinbarung - Die deutsche Regierung beschließt unter Kanzler Schröder den schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie. 5. 2001: Übergang zu Areva: Siemens verkauft seine Kernsparte an Areva, wodurch die deutsche Kontrolle über den Bau von Kernkraftwerken abnimmt. 6. 2009: Ende der Siemens-Beteiligung an Areva NP: Siemens steigt aus dem Joint Venture mit Areva aus, was das Ende der deutschen Beteiligung am Kernreaktorbau markiert. 7. 2011: Fukushima-Katastrophe - Nach dem Unfall in Japan beschleunigt Kanzlerin Angela Merkel den deutschen Atomausstieg; der Beschluss wird parteiübergreifend unterstützt. Jedes der Stichworte lässt sich durch einfache Recherchen weiter vertiefen und belegen.

Und nochmal für alle Kernenergie-Gläubigen. Auch in Frankreich ist die Atomenergie auf dem absteigenden Ast. Die Kosten zwingen den Staat und den Konzern edf zu handeln. Weitere Atomkraftwerke müssen vom Netz, weil die Kosten explodieren.

Die britische Atomaufsicht hat die Standortgenehmigung für das geplante #Kernkraftwerk Sizewell C erteilt. Das ist keine Baugenehmigung für kerntechnische Anlagen, bedeutet aber, dass eine solche nun beantragt werden kann. Sizewell C ist eine EPR-Doppelblockanlage und ein Duplikat des Kernkraftwerks Hinkley Point C. Auf Basis der dort gewonnenen Erfahrungen soll der Bau schneller und dadurch billiger vonstatten gehen. Zudem kommt ein neues Finanzierungsmodell zum Einsatz, das die Stromkunden um einen zweistelligen Milliardenbetrag entlasten soll. Die Anlage soll rund 6 Millionen Haushalte mindestens 60 Jahre lang praktisch CO₂-frei mit Strom versorgen. Laut Projektgesellschaft Sizewell C Ltd. laufen bereits Erdarbeiten. Die Suche nach privaten Investoren komme weiterhin gut voran. Die endgültige Investitionsentscheidung soll in den kommenden Monaten fallen. https://lnkd.in/eQcaJEyA

Der nächste Atomeinstieg? Das Parlament Eslands hat eine Entschliessung verabschiedet, die den Weg für die Schaffung eines Gesetzes über #Kernenergie und Sicherheit frei macht. Mit dem Gesetz soll eine Regulierungsbehörde eingerichtet werden, die die sichere Umsetzung der #Kerntechnologie in dem baltischen Land überwacht. Die Klimastrategie Estlands umfasst Pläne für bis zu vier kleine modulare Reaktoren, von denen der erste um das Jahr 2035 in Betrieb gehen soll.

»Im April 2008 veröffentlichten die VAE unabhängig voneinander eine umfassende Politik zur #Kernenergie. Darin wurde ein steigender Bedarf an Stromkapazitäten von 15,5 GWe im Jahr 2008 auf über 40 GWe im Jahr 2020 prognostiziert. Importkohle wurde aufgrund der Auswirkungen auf die Umwelt und die Energiesicherheit als Option verworfen. Erneuerbare Energien würden bis 2020 nur 6-7 % des benötigten Stroms liefern können. Die Kernenergie "erwies sich als bewährte, ökologisch vielversprechende und kommerziell wettbewerbsfähige Option, die einen bedeutenden Beitrag zur Grundlastversorgung der VAE und zur künftigen Energiesicherheit leisten könnte". Dies führte zur Schaffung eines Rechtsrahmens und zur Auswahl eines Standorts zwischen Abu Dhabi-Stadt und Ruwais, in Barakah, 250 km westlich von Abu Dhabi-Stadt. Als weiterer möglicher Standort wurde damals Al Fujayrah an der Küste des Indischen Ozeans genannt.« https://lnkd.in/e8PD7B8M

Die US-Regierung stellte gestern auf der COP29 einen Handlungsrahmen für den Ausbau der Kernenergie in den Vereinigten Staaten vor: https://lnkd.in/dZyj6zKk Darin wird als Ziel die Errichtung von 200 Gigawatt neuer installierter Kapazität bis 2050, der rasche Neubau von 35 GW bis 2035 sowie die Erreichung einer jährliche Zubaukapazität von 15 GW ab 2040 durch die kerntechnische Lieferkette in den USA definiert. Darüber hinaus werden die Rahmenbedingungen für Sicherheit und Gesundheitsschutz, Umweltschutz, Einbeziehung von und Nutzen für Standortgemeinden und Stammesverbände sowie die nationale Sicherheit umrissen. Der Ausbau soll sich sowohl auf große Kernkraftwerkseinheiten erstrecken, für deren Finanzierung und Kostensenkung Wege und Instrumente aufgezeigt werden - u. a. Konzentration auf ein Design - als auch auf SMR, Mikroreaktoren und Reaktoren fortschrittlicher Technologie für die eigene Instrumentarien einschließlich internationaler Regulierungskooperation und Errichtung von Kapazitäten für HALEU-Brennstoff für solche Reaktortypen gehören. Neben dem Neubau werden in dem Dokument auch Leistungssteigerungen für bestehende Anlagen befürwortet sowie zur Kapazitätserhaltung Folgeanträge zur Genehmigungsverlängerung von 60 auf 80 Jahre sowie Untersuchungen zur Möglichkeit der Betriebsverlängerung auf bis zu 100 Jahre unterstützt. Obgleich der Handlungsrahmen von der nun scheidenden US-Regierung beschlossen wurde, hat der gewählte Präsident Trump in öffentlichen Äußerungen und besonders in der vergangenen Amtszeit Unterstützung für die Kernenergie bekundet, wobei aktuell offen bleibt, ob sich die robuste und breite Unterstützung des Sektors durch die Biden-Regierung so fortsetzen wird.

Estnisches Parlament beginnt mit den Vorbereitungen für das Kernenergieprogramm. Die Abgeordneten des estnischen Parlaments (Riigikogu) haben einen Entschließungsentwurf vorgelegt, mit dem die Vorbereitungen für die Einführung der Kernenergie in Estland und die Schaffung eines geeigneten Rechts- und Regulierungsrahmens eingeleitet werden sollen. #energydesign #kernenergie

𝗔𝘂𝗳𝗯𝗿𝘂𝗰𝗵 𝗶𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗞𝗲𝗿𝗻𝗲𝗻𝗲𝗿𝗴𝗶𝗲 Auf dem Nuclear Energy Summit haben mehr als 30 Staaten die Brüsseler Erklärung unterzeichnet, um bei der vollen Entfaltung der Möglichkeiten der #Kernenergie zusammen zu arbeiten. In der #EU formiert sich zugleich mit European Industrial Alliance on SMRs eine Innovationsallianz mit dem Ziel einer europäischen Technologieführerschaft in der Kernenergie. #thefutureisnuclear #energiewende #energieversorgung #atomkraft https://lnkd.in/eBXBWuDS

»Japan wird neue #Kernkraftwerke benötigen, um sein Netto-Null-Ziel für 2050 zu erreichen, so die wichtigsten Stromversorgungsunternehmen des Landes. Zumindest einige Reaktoren, die bis Mitte des Jahrhunderts aus dem Verkehr gezogen werden sollen, müssen durch neuere Anlagen ersetzt werden, sagte Toshiharu Sasaki, stellvertretender Vorsitzender der Federation of Electric Power Companies of Japan, die die großen Stromversorger vertritt, am Dienstag. "Es gibt jetzt einen Konsens darüber, dass die Kernkraft notwendig ist", sagte Sasaki auf der Jahreskonferenz des Japan Atomic Industrial Forum in Tokio. "Das Problem ist das Volumen - wenn #Rechenzentren und IT-Einrichtungen gebaut werden, verbrauchen sie mehr Strom." Neue Reaktoren seien notwendig, um die Abhängigkeit von teuren Importen fossiler Brennstoffe zu verringern und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu steigern, sagte er. Die Regierung sollte bei der Überarbeitung der Ziele für den Energiemix des Landes auch genauere Leitlinien für die Rolle der Kernenergie festlegen. Premierminister Fumio Kishida hat die Wiederinbetriebnahme der stillgelegten japanischen Reaktoren gefördert, aber noch keine Maßnahmen zur Förderung des Baus neuer Anlagen festgelegt. Japans derzeitiges Ziel ist es, den Anteil der Kernenergie am Energiemix bis 2030 von derzeit weniger als 10 % auf bis zu 22 % zu erhöhen.« Quelle: the japan times https://lnkd.in/ect8J_72

Auch in Frankreich geht der Rückzug der Atomkraft voran und der Umbau auf Erneuerbare Energien passiert jetzt. Und die CDU setzt hier einen Untersuchungsausschuss ein…. das zeigt, wie unfähig die CDU in Energiefragen ist…