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'Wirksam führen' lernen! Coaching und Trainings für Healthcare-Leaders

Drei Tage mit der für die Zukunft wichtigsten Rolle im Krankenhaus ….?! Diese Woche hatte ich das Vergnügen, drei Tage mit den Praxisanleiter*innen (PA) des AlexianerKH Hedwigshöhe zusammenzuarbeiten. Das Motto: ‚Starke PA für eine starke Ausbildung‘ 💪 Der Fachkräftemangel ist DAS zentrale Problem so gut wie aller Kliniken, insbesondere in der Pflege. Ob es Kliniken gelingt, ausreichen Nachwuchs zu rekrutieren UND nachhaltig zu binden, liegt zu großen Teilen an dem Ruf, den sich die einzelnen Teams bei Schüler*innen erarbeiten – etwas, was sich nur bedingt durch Employer-Branding-Strategien steuern lässt. Hier beginnt aus meiner Sicht die anspruchsvolle Aufgabe der Praxisanleiter*innen, die im Alltag immer wieder die Erfordernisse der Ausbildung mit den Bedürfnissen der Teams und den mitunter harten Realitäten des Alltags in Einklang bringen müssen. Eine Aufgabe, für die es neben solidem Know-How auch jeder Menge kommunikativen Geschicks bedarf. Hier ein paar Insights aus dem Workshop: ✅️ Da ich als PA nie alle Interessen und Ansprüche, die an mich gerichtet werden, gleichermaßen erfüllen kann, ist die erste und wichtigste Aufgabe, mich selbst gut zu positionieren: ·        Wie priorisiere ich die verschiedenen Interessen? ·        Wo setze ich Grenzen und wie begründe ich diese? ·        Wo muss ich verhandeln und gut argumentieren? Erst wenn ich selber einen klaren Standpunkt für mich gewonnen habe, kann ich in einen konstruktiven Dialog treten. ✅️ Gute Ausbildung braucht zeitliche Freiräume, nicht nur zur Betreuung und Anleitung, sondern auch zur Vor- und Nachbereitung und um sich selber als PA auf den neuesten Stand zu bringen. Solange PA-Tage beim ersten Krankheitsausfall anderer Kräfte unter die Räder geraten, sind die PA auf einer 'mission impossible' unterwegs. ✅️ Gute Ausbildung braucht gute Unterstützungsstrukturen. So ist in größeren Einrichtungen die Funktion von freigestellten zentralen PA ein echter Game-Changer. ✅️ Eine der größten Herausforderungen für PA im Verbund mit ihren Leitungen ist es, die Teams für eine gute Ausbildungskultur zu sensibilisieren und zu gewinnen. Dazu gehört als erstes, den Teams zu verdeutlichen, dass es in ihrem ureigensten Interesse liegt, Schüler*innen gut zu begleiten und zu integrieren! Stationen mit schlechten Ruf werden es zukünftig immer schwerer haben, fertig ausgebildete Kräfte zu bekommen. ✅️ Dazu gehört es auch, im Dialog die ‚ungeschriebenen Regeln‘ eines Stationsteams auf den Prüfstand zu stellen: - Wer muss als erstes zur Klingel gehen? - Wer macht wann und mit wem Pause? - Wer muss ‚unliebsame‘ Hilfsarbeiten übernehmen? - Wer muss sich bei wem zuerst vorstellen? An diesen Themen manifestieren sich oft noch steile Hierarchien und anachronistische Haltungen. Ich war sehr beeindruckt, mit welchem Engagement sich die PA in Hewigshöhe trotz aller Alltagshüden den Herausforderungen Ihrer Rolle stellen! Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Thema Praxisanleitung gemacht?

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