Beitrag von Prof. Dr. Harro Heilmann

Profil von Prof. Dr. Harro Heilmann anzeigen, Grafik

Professor & Chair, Process Engineering and Management - Corporate Development, Finance & Governance - Pro Love | Pro Fun

Wirtschaftswende - aber ganz ohne parteipolitische Hilfe? Im Januar hatte Patrick Welter in der Frankfurter Allgemeine Zeitung geschrieben „Die Krise ist hausgemacht“ und „... Daraus lässt sich lernen, was in Deutschland alles schiefläuft“. Die Warnzeichen in den Statistiken seien nicht zu übersehen. Er bezog sich damit u.a. auf die aktuellen #Wachstumsraten der Wirtschaft und ich fragte mit den selben Daten ausgestattet „Say Wot?“: https://lnkd.in/gphvgi5H Dem Bild unten fehlte aber seinerzeit noch der letzte kleine Balken, der für 2023. Ich habe die neueste Fassung deswegen heute nochmal bei Statistisches Bundesamt (Destatis) abgerufen. Was zeigt das Bild: Wir haben in 2023 eine besonders #milde #Rezession erlebt, das ist bereits Fakt. Und das ist vor dem Hintergrund der epochalen Herausforderungen (Corona, Ukraine-Überfall) beeindruckend. So hatte auch der International Monetary Fund, wie ich an anderer Stelle schrieb, auf die beachtliche Robustheit der Deutschen Wirtschaft hingewiesen. Am Wochenende hat die FDP Freie Demokraten nun auf ihrem Parteitag eine medial eifrig vorbereitete #Wirtschaftswende ausgerufen. Sie will die medial völlig überhöhte #Wirtschaftskrisenwelle noch „surfen“ und dabei v.a. schneller als die Konkurrenz sein; „time-to-market“. Eine Binswenweisheit ist es, dass Politik wenig Einfluß auf die Konjunktur hat, zumal, wenn sie sich seit 15 Jahren fast jedem fiskalpolitischem Impuls verweigert. Einfluß auf die #Wirtschaftsentwicklung hat v.a. die #Zentralbank, und das hat sie uns seit „Whatever it takes“ auch eindrucksvoll gezeigt. Dazu pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Die #Frühindikatoren von DZ bis Ifo zeigen bereits eine wirtschaftliche Aufhellung in Deutschland bei gedämpften Inflationserwartungen und sehr moderatem Zinsniveau an; bei historisch recht niedrigen 2,56% rentierte die 10-jährige Bundesanleihe am Freitag. Dazu kommt, dass nach der Stimmungsmisere jetzt noch keiner, allemal in der Politik, voranpreschen und die Möglichkeit noch positiverer Erwartungen verkünden will; ist ja klar - alles ist noch Moll. Ebensowenig will die Europäische Zentralbank die Zinsen zu früh senken, sie ist nach 2022 ein gebranntes Kind. Meines Erachtens aber ein Cocktail für positive #Überraschungen im Laufe des Jahres. Und wer da in der Endphase der mildesten Rezession seit den 1960‘ern laut nach einer Wirtschaftswende geschrien hat, wird sich den ganz normalen zyklischen Aufschwung, der sich schon ankündigt, bestimmt stolz auf die Fahnen schreiben; der Zeitpunkt wird verdächtig nah am nächsten #Bundestagswahlkampf liegen. Food4Thought & #KeepInMind2025 Destatis 29042024

  • Kein Alt-Text für dieses Bild vorhanden

Danke für diese differenzierte Analyse - fernab vom Mediengetöse

Klaus Nadler

Captain bei S/Y Saphir

8 Monate

Einfach erfrischend sind Deine Posts. Und für manche, weil strikt auf Tatsachen gegründet, eine Offenbarung. Weiter so!

Katja Paar

✭ Zukunft wird im Team gemacht ✭ | Workshops | Trainings | Organizational Experience | Visualization | • Facilitator • Speaker • Author •

8 Monate

Danke für die klaren Worte und die Quellen.

U. Knuppel

Forschung und Kommunikation bei Institut Nachhaltiger Wohlstand

6 Monate

Rutschpartie nach unten - Dekade für Dekade

Weitere Kommentare anzeigen

Zum Anzeigen oder Hinzufügen von Kommentaren einloggen

Themen ansehen