Prioritäten? Was wirklich zählt! Im Krieg hängen Tote in den Ästen, während in den Klassenzimmern die Tablets von den Tischen fallen. Diese Bilder sind keine bloßen Symbole mehr, sondern Zeugen einer drastischen Verschiebung unserer Prioritäten. Das eine Bild spricht von Zerstörung und Verlust, das andere symbolisiert die kalten, klinischen Insignien des technologischen Fortschritts. Die Prioritäten verschieben sich. Nehmen wir die Diskussion um Handyverbote. Sie verschlingt nicht nur Energie, sondern spült auch viel Geld in die Kassen derjenigen, die intellektuell und anspruchsvoll in ihren Büchern zum Thema schreiben, dabei jedoch von der realen Welt und ihren praktischen Problemen losgelöst bleiben. Solche theoretischen Debatten bieten keine wirklichen Lösungen und tragen wenig zur Verbesserung der Bildung bei. Ein Handyverbot gleicht einem antiaufklärerischen Dekret. Es entzieht den Schülern ein Werkzeug, das nicht nur zur Kommunikation, sondern auch zur Informationsbeschaffung und zum Lernen genutzt werden kann. Statt den kritischen Umgang mit Technologien zu fördern und die Schüler zu befähigen, ihre Geräte sinnvoll und reflektiert einzusetzen, werden sie durch Verbote entmündigt. Kein Verbot hat je zum Verweilen eingeladen: Nehmen wir das Rauchen und bemühen Johann Wolfgang Goethe: „Das Rauchen macht dumm. Es macht unfähig zum Denken und Dichten.“ Die Realität bleibt unverändert, wenn wir uns in eindimensionalen Interpretationen und Verboten verlieren. In der Praxis zeigt sich, dass ein Verbot die Schüler nicht darauf vorbereitet, verantwortungsbewusst und kritisch mit digitalen Medien umzugehen. Stattdessen verhindert es, dass sie die notwendigen digitalen Kompetenzen entwickeln, die in unserer modernen Welt unverzichtbar sind. Diese Regelungen entmündigen die jungen Menschen und hindern sie daran, Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen. Das Handyverbot ist ein Symptom für eine bildungspolitische Ausrichtung, die mehr Wert auf Kontrolle und Regulierung legt als auf die Förderung von Eigenverantwortung und kritischem Denken. Eine solche Herangehensweise ist rückschrittlich und untergräbt die Prinzipien der Aufklärung, die auf Vernunft, Wissenschaft und individuelle Freiheit setzen. Es ist an der Zeit, dass wir uns von diesen veralteten Methoden lösen und eine #Bildungspolitik entwickeln, die Schüler auf die Herausforderungen der modernen Welt vorbereitet. Indem wir ihnen die notwendigen digitalen Kompetenzen vermitteln und ihre Fähigkeit zur kritischen Reflexion stärken, fördern wir nicht nur ihre individuelle Entwicklung, sondern auch die Zukunft unserer Gesellschaft.
Beitrag von Rachida Dahman M.A.
Relevantere Beiträge
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Liebe Rachida, Dein Beitrag macht mich fertig. Im schlimmsten UND im besten Sinne. Kinder und Medien (mit Geräten aller Art), das war eine Herzensangelegenheit, seit meine kleine Tochter das erste Mal mit ihrer Kinderdigitalkamera ins Bad geeiert kam. Es wurde ein Schmerzensthema, als ich die Mutter ihrer besten Grundschulfreundin anrief, die mit Unterstützung einer größeren Cousine Zugang zu einer vermeintlichen Kinder-Chat-Plattform hatte. Es ist eine Herzensangelegenheit geblieben, wird es bleiben, da unser Jüngster nächstes Jahr in die Schule kommt. Ich vermeide besser zu erwähnen, mit welchen Geräten er bereits in Kontakt ist. Wir begleiten und umsorgen es, so gut wir eben können. 2013 habe ich meine Abschlussarbeit (Industriedesign) zum Thema "Medienkompetenz im Grundschulalter" geschrieben und das Konzept einer Wissensplattform von Kindern für Kinder entwickelt. Mein Leitmotiv etwas plakativ: "Gemüse wächst nicht im Supermarkt und Wissen stammt nicht aus den Medien." Das Prinzip ist denkbar einfach und es braucht nicht viel: - Ein Aufnahmegerät (Dazu durften auch Kinderkameras als Leihgerät zählen, heute ist das gar keine Frage mehr.) - Einen PC (In unserer Grundschule standen bereits welche in der Antolin-Bibliothek zur Verfügung.) - Eine geeignete Plattform, die intuitiv bedienbar und sicher ist (Auch das aus technischer Sicht inzwischen fast schon albern.) Die Kernidee: - Intrinsische Motivation, Kreativität und Forscherdrang fördern mit selbst bestimmten Projekt-Arbeiten - Durch Beobachten in der realen Welt. - An wissenschaftliches Arbeiten heranführen durch die Dokumentation dieser Entdeckungen, mithilfe der Medientechnik. - Antizipationskompetenz und kritisches Hinterfragen fördern durch kollaboratives Arbeiten und Austauschen der so gesammelten Erkenntnisse. Medienkompetenz und Reflexionsfähigkeiten entwickeln sich meiner Ansicht nach automatisch mit, wenn sie klug begleitet werden. Ideen und Initiativen wie diese gibt es seit Jahren! Getragen von Leuchtturmprojekten in einzelnen Schulen, von Elterninitiativen, von Zusammenschlüssen aller Art. Allein, ich bleibe zurück mit einer so einfachen Frage, dass sie mir schon beinahe peinlich ist: Warum? Was, verdammt nochmal, hindert uns so vehement an der Umsetzung - und wenn die Einzelprojekte es in die Umsetzung schaffen - Warum machen sie nicht Schule? (Im wahrsten Sinne?) Mit verzweifelten Grüßen...
Prioritäten? Was wirklich zählt! Im Krieg hängen Tote in den Ästen, während in den Klassenzimmern die Tablets von den Tischen fallen. Diese Bilder sind keine bloßen Symbole mehr, sondern Zeugen einer drastischen Verschiebung unserer Prioritäten. Das eine Bild spricht von Zerstörung und Verlust, das andere symbolisiert die kalten, klinischen Insignien des technologischen Fortschritts. Die Prioritäten verschieben sich. Nehmen wir die Diskussion um Handyverbote. Sie verschlingt nicht nur Energie, sondern spült auch viel Geld in die Kassen derjenigen, die intellektuell und anspruchsvoll in ihren Büchern zum Thema schreiben, dabei jedoch von der realen Welt und ihren praktischen Problemen losgelöst bleiben. Solche theoretischen Debatten bieten keine wirklichen Lösungen und tragen wenig zur Verbesserung der Bildung bei. Ein Handyverbot gleicht einem antiaufklärerischen Dekret. Es entzieht den Schülern ein Werkzeug, das nicht nur zur Kommunikation, sondern auch zur Informationsbeschaffung und zum Lernen genutzt werden kann. Statt den kritischen Umgang mit Technologien zu fördern und die Schüler zu befähigen, ihre Geräte sinnvoll und reflektiert einzusetzen, werden sie durch Verbote entmündigt. Kein Verbot hat je zum Verweilen eingeladen: Nehmen wir das Rauchen und bemühen Johann Wolfgang Goethe: „Das Rauchen macht dumm. Es macht unfähig zum Denken und Dichten.“ Die Realität bleibt unverändert, wenn wir uns in eindimensionalen Interpretationen und Verboten verlieren. In der Praxis zeigt sich, dass ein Verbot die Schüler nicht darauf vorbereitet, verantwortungsbewusst und kritisch mit digitalen Medien umzugehen. Stattdessen verhindert es, dass sie die notwendigen digitalen Kompetenzen entwickeln, die in unserer modernen Welt unverzichtbar sind. Diese Regelungen entmündigen die jungen Menschen und hindern sie daran, Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen. Das Handyverbot ist ein Symptom für eine bildungspolitische Ausrichtung, die mehr Wert auf Kontrolle und Regulierung legt als auf die Förderung von Eigenverantwortung und kritischem Denken. Eine solche Herangehensweise ist rückschrittlich und untergräbt die Prinzipien der Aufklärung, die auf Vernunft, Wissenschaft und individuelle Freiheit setzen. Es ist an der Zeit, dass wir uns von diesen veralteten Methoden lösen und eine #Bildungspolitik entwickeln, die Schüler auf die Herausforderungen der modernen Welt vorbereitet. Indem wir ihnen die notwendigen digitalen Kompetenzen vermitteln und ihre Fähigkeit zur kritischen Reflexion stärken, fördern wir nicht nur ihre individuelle Entwicklung, sondern auch die Zukunft unserer Gesellschaft.
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Freie Rede, freies Wissen @Adlershof Vorhin im Seminar Psych × Tech @HU Berlin am Campus #Adlershof Fragestellung: Was verschiebt sich in der Gesellschaft durch Technologie? Neben der Diskussion von Argumenten aus Philosophie und Psychologie kamen wir erstaunlicherweise sehr schnell zu einer äußerst kritischen Debatte rund um Demokratie und Wissen - und das System Wissenschaft an sich. Wissenschaftsverlage haben nicht nur wirtschaftliche Macht (man zahlt als Uni oder Einzelperson oft enorme Beträge, um Zugang zu Journals und Papers zu erhalten). Das können sich viele nicht leisten - ganz besonders im globalen Süden. Was einer der Studierenden absolut richtig bemerkte: Verlage und Journals haben zusätzlich auch die Macht der Meinungsbildung. Was gut klickt, erblickt auch eher das Licht der akademischen Welt. Insbesondere bei stärker werdender Konkurrenz der Journals und Verlage. #OpenAccess als möglicher Weg zur Demokratisierung des Wissens wurde intensiv diskutiert. Und: Die Verteilung von Wissen auf viele, um es vor Hackerangriffen zu schützen. Liegen bspw. Daten als Vorstufe zum Wissen auf #ResearchGate und nicht nur auf der Festplatte, schafft das Sicherheit; unabhängig vom Zugang. Die Kette an Hackings deutscher Hochschulen, die mir spontan eingefallen sind, hat Schrecken in die Blicke der meisten gezaubert. Ich war überrascht, wie kritisch und wie nah am Wissenschaftssystem diskutiert wurde. Überrascht und hoch erfreut! Wirklich tolle Atmosphäre, Diskussion lief von allein und musste runter geregelt werden, weil schlicht die Zeit vorüber war. Ob jemals jemand aus diesem Psychologie-Seminar hinter einer pay wall publizieren wird, wage ich nach der heutigen Session zu bezweifeln. Sehr hohe Sensibilität für das hohe Gut der Freiheit. Richtig so! 🦾 Die Diskussion hatte Flügel, an einem Freitagmorgen in #Adlershof 🦅 Freue mich schon auf die kommende Woche! #epsych
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🎉🍾 🥂 Einen Anlass zum Feiern ist da! 🎉🍾 🥂 Ich freue mich sehr, verkünden zu können, dass ich meine Diplomarbeit an der HFSZ erfolgreich abgeschlossen habe. Es fällt mir schwer zu glauben, dass dieser Moment wirklich eingetreten ist. Für diejenigen, die sich mit dem Thema «Cookieless Future» beschäftigt haben, ist die Tragweite dieses Themas offensichtlich. Es ist wirklich überwältigend zu sehen, wie positiv meine Arbeit aufgenommen wird und erfüllt mich mit Dankbarkeit. Besonders wenn man bedenkt, dass ich nur einen kleinen Teil des Themas untersucht und Lösungsansätze entwickelt habe. Es ist faszinierend zu beobachten, wie die Technologie versucht, diese Problematik zu umgehen. Die Frage nach der ethischen Korrektheit dieser Lösungen ist jedoch von entscheidender Bedeutung und verdient eingehende Diskussionen. Es ist wichtig, dass wir nicht nur die technologischen Aspekte betrachten, sondern auch die potenziellen Auswirkungen auf die Privatsphäre und die Gesellschaft insgesamt berücksichtigen. Es ist eine komplexe Fragestellung, die eine sorgfältige Abwägung erfordert, um sicherzustellen, dass wir in eine Richtung voranschreiten, die sowohl technologischen Fortschritt als auch ethische Standards berücksichtigt. Wichtig ist, dass wir uns stets bewusst sind, welche Auswirkungen unsere technologischen Entwicklungen auf die Gesellschaft haben können und dass wir uns aktiv und stetig mit den neuen Implikationen auseinandersetzen. #HFSZ #Diplomarbeit #CookielessFuture #Technologie #Erfolg #Zukunftsgestaltung
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In unserer Welt erleben wir eine bedenkliche Verarmung des eigenständigen Denkens. Menschen werden zu passiven Konsumenten von Informationen und Meinungen, während die Fähigkeit zur kritischen Reflexion und individuellen Entscheidungsfindung verkümmert. Dieser Trend ist alarmierend und wirft ein grelles Licht auf die Schwächen unserer Gesellschaft. Soziale Medien haben einen Großteil der Verantwortung für diese Entwicklung. Plattformen wie Facebook und Twitter haben uns in Filterblasen eingesperrt, in denen wir nur das sehen, was unsere bestehenden Überzeugungen bestätigt. Studien zeigen, dass Menschen dazu neigen, Nachrichtenquellen auszuwählen, die ihren eigenen Ansichten entsprechen, und alternative Standpunkte ignorieren. Diese Echokammern des Denkens erzeugen eine zunehmende Polarisierung und schädigen den öffentlichen Diskurs. Das Bildungssystem trägt ebenfalls zu dieser Krise des eigenständigen Denkens bei. Statt kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten zu fördern, werden Schülerinnen und Schüler oft darauf trainiert, Informationen auswendig zu lernen und wiederzugeben. Eine OECD-Studie ergab, dass Schüler in vielen Ländern Schwierigkeiten haben, komplexe Probleme zu lösen und ihre Gedanken klar zu artikulieren. Dies legt nahe, dass das Bildungssystem nicht ausreicht, um die Herausforderungen der modernen Welt anzugehen. Konformität und Gruppendruck spielen ebenfalls eine Rolle bei der Verarmung des eigenständigen Denkens. In einer Gesellschaft, die Individualität oft als Bedrohung betrachtet, werden Menschen dazu gedrängt, sich anzupassen und den Status quo aufrechtzuerhalten. Dies führt dazu, dass viele ihre eigenen Überzeugungen und Ideale unterdrücken, um nicht aus der Reihe zu tanzen. Die Informationsflut, mit der wir täglich konfrontiert sind, macht es zusätzlich schwer, eigenständig zu denken. In einer Welt, in der wir ständig von Nachrichten, Social-Media-Updates und Werbung bombardiert werden, fällt es vielen schwer, relevante Informationen von irrelevanten zu unterscheiden. Dies führt dazu, dass wir uns auf oberflächliche oder voreingenommene Quellen verlassen und uns nicht die Zeit nehmen, tiefgründig zu reflektieren. Wir müssen die Auswirkungen der sozialen Medien auf den öffentlichen Diskurs ernsthaft untersuchen und Lösungen finden, um die Filterblasen zu durchbrechen. Das Bildungssystem muss dringend reformiert werden, um kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten zu fördern. Wir müssen auch die Werte der Individualität und Selbstbestimmung wieder in den Vordergrund rücken und den Gruppendruck bekämpfen, der uns daran hindert, unsere eigenen Stimmen zu finden. #selbständigkeit #denken #organisiert #handeln
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Gedanken zum Wochenstart
In unserer Welt erleben wir eine bedenkliche Verarmung des eigenständigen Denkens. Menschen werden zu passiven Konsumenten von Informationen und Meinungen, während die Fähigkeit zur kritischen Reflexion und individuellen Entscheidungsfindung verkümmert. Dieser Trend ist alarmierend und wirft ein grelles Licht auf die Schwächen unserer Gesellschaft. Soziale Medien haben einen Großteil der Verantwortung für diese Entwicklung. Plattformen wie Facebook und Twitter haben uns in Filterblasen eingesperrt, in denen wir nur das sehen, was unsere bestehenden Überzeugungen bestätigt. Studien zeigen, dass Menschen dazu neigen, Nachrichtenquellen auszuwählen, die ihren eigenen Ansichten entsprechen, und alternative Standpunkte ignorieren. Diese Echokammern des Denkens erzeugen eine zunehmende Polarisierung und schädigen den öffentlichen Diskurs. Das Bildungssystem trägt ebenfalls zu dieser Krise des eigenständigen Denkens bei. Statt kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten zu fördern, werden Schülerinnen und Schüler oft darauf trainiert, Informationen auswendig zu lernen und wiederzugeben. Eine OECD-Studie ergab, dass Schüler in vielen Ländern Schwierigkeiten haben, komplexe Probleme zu lösen und ihre Gedanken klar zu artikulieren. Dies legt nahe, dass das Bildungssystem nicht ausreicht, um die Herausforderungen der modernen Welt anzugehen. Konformität und Gruppendruck spielen ebenfalls eine Rolle bei der Verarmung des eigenständigen Denkens. In einer Gesellschaft, die Individualität oft als Bedrohung betrachtet, werden Menschen dazu gedrängt, sich anzupassen und den Status quo aufrechtzuerhalten. Dies führt dazu, dass viele ihre eigenen Überzeugungen und Ideale unterdrücken, um nicht aus der Reihe zu tanzen. Die Informationsflut, mit der wir täglich konfrontiert sind, macht es zusätzlich schwer, eigenständig zu denken. In einer Welt, in der wir ständig von Nachrichten, Social-Media-Updates und Werbung bombardiert werden, fällt es vielen schwer, relevante Informationen von irrelevanten zu unterscheiden. Dies führt dazu, dass wir uns auf oberflächliche oder voreingenommene Quellen verlassen und uns nicht die Zeit nehmen, tiefgründig zu reflektieren. Wir müssen die Auswirkungen der sozialen Medien auf den öffentlichen Diskurs ernsthaft untersuchen und Lösungen finden, um die Filterblasen zu durchbrechen. Das Bildungssystem muss dringend reformiert werden, um kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten zu fördern. Wir müssen auch die Werte der Individualität und Selbstbestimmung wieder in den Vordergrund rücken und den Gruppendruck bekämpfen, der uns daran hindert, unsere eigenen Stimmen zu finden. #selbständigkeit #denken #organisiert #handeln
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Danke Lean Prinzip für diesen Beitrag. Eine wesentliche Frage, die den Kern des Problems trifft: Was kann der Einzelne tun in einer Welt, die scheinbar Oberflächlichkeit belohnt und kritisches, tiefgründiges Denken oft übergeht? Die Wahl zwischen dem Mitmachen im Trend und dem Beibehalten eines kritischen Standards, auch auf die Gefahr hin, ignoriert oder marginalisiert zu werden, ist komplex und verlangt von jedem Einzelnen, seine Werte und Prioritäten zu überdenken. Einerseits könnte das Mitmachen im Trend und das Verbleiben an der Oberfläche als einfacher Weg erscheinen, da es soziale Anerkennung und Zugehörigkeit verspricht. In einer schnelllebigen, informationsüberfluteten Welt kann es verlockend sein, sich den vorherrschenden Trends anzupassen, um wahrgenommen zu werden und 'dazuzugehören'. Diese Anpassung kann jedoch auf lange Sicht kostspielig sein, da sie die Entwicklung eines fundierten, unabhängigen Urteilsvermögens und die Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen, untergräbt. Andererseits erfordert das Festhalten an einem kritischen Standard Mut und Selbstvertrauen, insbesondere in einer Umgebung, die diesen Ansatz möglicherweise nicht immer wertschätzt. Dieser Weg kann zu Isolation führen, bietet jedoch die Möglichkeit, Authentizität und Integrität zu bewahren. Indem man sich für Tiefgründigkeit und kritisches Hinterfragen entscheidet, trägt man nicht nur zur persönlichen Entwicklung bei, sondern setzt auch ein wichtiges Zeichen für andere, die ähnliche Werte teilen. Für den Einzelnen gibt es konkrete Schritte, um diesen kritischen Weg zu beschreiten, ohne dabei völlig isoliert zu werden: Bildung und Selbstbildung: Aktiv nach Wissen suchen, das über den Mainstream hinausgeht. Kritische Mediennutzung: Bewusst entscheiden, welche Medien konsumiert werden, und dabei Vielfalt und Qualität vor Quantität und Popularität stellen. Gemeinschaften suchen: Sich mit Gleichgesinnten verbinden, die ebenfalls Wert auf Tiefe und kritisches Denken legen. Öffentliches Engagement: Eigene Meinungen und Erkenntnisse durch Blogs, Vorträge oder Diskussionsforen teilen. Auch wenn nicht immer breite Zustimmung zu erwarten ist, kann dies zur Bildung einer kritischen Öffentlichkeit beitragen. Bewusste Reflexion: Sich Zeit nehmen, um über eigene Werte und Überzeugungen nachzudenken und wie diese durch die tägliche Informationsflut beeinflusst werden. Bildung fördern: In Gesprächen und Diskussionen die Bedeutung von Bildung, kritischem Denken und der Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen, betonen. Die Entscheidung für einen kritischen Standard in einer Welt, die oft das Gegenteil zu fördern scheint, ist sicherlich nicht einfach. Doch es ist eine Wahl, die nicht nur den individuellen Charakter stärkt, sondern auch das Potenzial hat, schrittweise die Gesellschaft zu verändern. Mit besten Grüßen Sven Kellner
In unserer Welt erleben wir eine bedenkliche Verarmung des eigenständigen Denkens. Menschen werden zu passiven Konsumenten von Informationen und Meinungen, während die Fähigkeit zur kritischen Reflexion und individuellen Entscheidungsfindung verkümmert. Dieser Trend ist alarmierend und wirft ein grelles Licht auf die Schwächen unserer Gesellschaft. Soziale Medien haben einen Großteil der Verantwortung für diese Entwicklung. Plattformen wie Facebook und Twitter haben uns in Filterblasen eingesperrt, in denen wir nur das sehen, was unsere bestehenden Überzeugungen bestätigt. Studien zeigen, dass Menschen dazu neigen, Nachrichtenquellen auszuwählen, die ihren eigenen Ansichten entsprechen, und alternative Standpunkte ignorieren. Diese Echokammern des Denkens erzeugen eine zunehmende Polarisierung und schädigen den öffentlichen Diskurs. Das Bildungssystem trägt ebenfalls zu dieser Krise des eigenständigen Denkens bei. Statt kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten zu fördern, werden Schülerinnen und Schüler oft darauf trainiert, Informationen auswendig zu lernen und wiederzugeben. Eine OECD-Studie ergab, dass Schüler in vielen Ländern Schwierigkeiten haben, komplexe Probleme zu lösen und ihre Gedanken klar zu artikulieren. Dies legt nahe, dass das Bildungssystem nicht ausreicht, um die Herausforderungen der modernen Welt anzugehen. Konformität und Gruppendruck spielen ebenfalls eine Rolle bei der Verarmung des eigenständigen Denkens. In einer Gesellschaft, die Individualität oft als Bedrohung betrachtet, werden Menschen dazu gedrängt, sich anzupassen und den Status quo aufrechtzuerhalten. Dies führt dazu, dass viele ihre eigenen Überzeugungen und Ideale unterdrücken, um nicht aus der Reihe zu tanzen. Die Informationsflut, mit der wir täglich konfrontiert sind, macht es zusätzlich schwer, eigenständig zu denken. In einer Welt, in der wir ständig von Nachrichten, Social-Media-Updates und Werbung bombardiert werden, fällt es vielen schwer, relevante Informationen von irrelevanten zu unterscheiden. Dies führt dazu, dass wir uns auf oberflächliche oder voreingenommene Quellen verlassen und uns nicht die Zeit nehmen, tiefgründig zu reflektieren. Wir müssen die Auswirkungen der sozialen Medien auf den öffentlichen Diskurs ernsthaft untersuchen und Lösungen finden, um die Filterblasen zu durchbrechen. Das Bildungssystem muss dringend reformiert werden, um kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten zu fördern. Wir müssen auch die Werte der Individualität und Selbstbestimmung wieder in den Vordergrund rücken und den Gruppendruck bekämpfen, der uns daran hindert, unsere eigenen Stimmen zu finden. #selbständigkeit #denken #organisiert #handeln
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𝗞𝗜-𝗥𝗲𝘃𝗼𝗹𝘂𝘁𝗶𝗼𝗻 𝗶𝗻 𝗱𝗲𝗻 𝗦𝗰𝗵𝘂𝗹𝗲𝗻 𝗶𝗻 𝗕𝗮𝗱𝗲𝗻-𝗪ü𝗿𝘁𝘁𝗲𝗺𝗯𝗲𝗿𝗴? ... und dann noch von den Grünen? Das überrascht positiv. Ich gebe ehrlich zu, dass ich das rot/grüne Spektrum in der Politik eher als - sagen wir mal höflich - überwiegend skeptisch einschätze. Mit David Fischer stehe ich im unregelmäßigen lockeren Austausch, durch ihn bin ich auf die Initiative aufmerksam geworden. Schauen wir uns die bislang bekannten Pläne des Grünen Fraktionschefs Andreas Schwarz an: - Jeder Schüler soll einen KI-Tutor erhalten, der individuell bei Lernlücken unterstützt. - Der KI-Tutor soll mittels Smartphone Kamera die Aufgabe "sehen" und im Gespräch Hilfestellung geben - KI soll Schule gerechter machen, denn nun erhält jeder Hilfe - unabhängig vom Bildungsgrad der Eltern. Auf den ersten Blick top. Aber ich habe Fragen. 𝗥𝗲𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗱𝗮𝘀 𝗮𝘂𝘀? 𝗗𝗲𝗻𝗸𝘁 𝗱𝗲𝗿 𝗔𝗻𝘀𝗮𝘁𝘇 𝘄𝗲𝗶𝘁 𝗴𝗲𝗻𝘂𝗴? Auf den zweiten Blick kommen Zweifel hoch. Nämlich dann, wenn der Datenschutzbeauftragte davon spricht, "technische Systeme zwischenzuschalten". Das, was Andreas Schwarz hier vorschlägt, können Schüler jetzt schon umsetzen. Genau in dieser Sekunde, in der Ihr diesen Text lest. Sie könnten nicht nur, sie machen auch. Die Entwicklungsgeschwindigkeit von Generativer KI ist rasant. Schaut Euch an, wo wir vor einem Jahr standen im Vergleich zu heute. Bis Institutionen Anwendungen gebaut und "zwischengeschaltet" haben, hat sich das Rad schon weitergedreht. 𝗗𝗲𝗿 𝗻𝗲𝘂𝗲 𝗭𝗮𝘂𝗯𝗲𝗿 𝗱𝗲𝘀 𝗟𝗲𝗿𝗻𝗲𝗻𝘀 𝗹𝗶𝗲𝗴𝘁 𝘄𝗼𝗮𝗻𝗱𝗲𝗿𝘀 Die genannten Beispiele zeigen Schule, wie wir sie seit 100 Jahren kennen. Wir dürfen Schule aber neu denken. Wissen ohne Silos. Konkret: Mein KI Tutor erklärt mir nicht nur den Satz des Thales, sondern kann mit mir in die Welt des antiken Griechenland abtauchen. In die Zeit, in der Thales gelebt hat. Was für ein Abenteuer!! 𝗗𝗶𝗲 𝗦𝘂𝗽𝗲𝗿𝗸𝗿𝗮𝗳𝘁: 𝗗𝗶𝗲 𝗙𝗿𝗮𝗴𝗲 𝗻𝗮𝗰𝗵 𝗱𝗲𝗺 "𝗪𝗼𝘇𝘂?" Bei allem, was ich mache, kann ich den Tutor zudem fragen: Wozu soll ich das lernen? Und in einen Dialog gehen über meine Lebenspläne. Vielleicht möchte ich ja Psychologie studieren und erkenne, dass ich ohne Statistik verloren bin. Also lieber ran an die Mathe-Aufgabe. 𝗪𝗶𝗿 𝗺ü𝘀𝘀𝗲𝗻 𝗱𝗶𝗲 𝗪𝗲𝗹𝘁 𝘃𝗼𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗭𝘂𝗸𝘂𝗻𝗳𝘁 𝗮𝘂𝘀 𝗯𝗲𝘁𝗿𝗮𝗰𝗵𝘁𝗲𝗻 Auch wenn ihr es vielleicht nicht mehr hören könnt: Exponentieller Wandel bedeutet, wie müssen die Welt von der Zukunft aus betrachten. Neue Technologien in alte Strukturen einzubauen, bringt uns nicht weiter. Trotz meiner Kritikpunkte wünsche ich Andreas Schwarz viel Erfolg!
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Was bedeutet das für die Allgemeinbildung? Die zunehmende allgegenwärtige Verfügbarkeit von "mach mir aus X Y"-Generatoren verändert, was künftig durch Menschen erledigt und was automatisiert werden wird. Es ist somit zentral, dass wir im Bildungsbereich nicht primär drauf achten, wie GMLS gegenwärtige Bildungsziele und -prozesse fördern kann, sondern uns als erstes fragen, wie solche Systeme die Ziele der Allgemeinbildung verändern werden. That’s it! https://lnkd.in/gkPsk4U2
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Was ist Wettbewerb? Eine Beleidigung. Wir mögen sie nicht! Vielleicht hassen wir sie sogar – Menschen, die uns die schlechten Nachrichten überbringen. Zerstören sie doch unsere vermeintliche Idylle des „Lebe Deinen Traum“. Und wenn es jemand wagt, uns eine schlechte Nachricht zu überbringen, wird er geköpft. So berichtet es die Bibel im zweiten Buch Samuel über König David. Ebenso wird dies über den Aztekenherrscher Montezuma erzählt. Als ihm der spanische Eroberer Cortez angekündigt wurde, ließ er den Boten hinrichten. So löste man früher Probleme, die man nicht akzeptieren wollte. Nur früher, heute nicht mehr? Wenn die Präsidentin einer Universität ihren Job verliert, weil sie ein Sparprogramm realisieren muss, das seinen Ursprung in der sinkenden Zahl von Studierenden hat, scheinen wir die alten Rituale doch noch zu praktizieren („Wegen Spar-Vorwurf: Uni-Präsidentin in Vechta droht Rauswurf“, ndr.de 16.10.2024). Wenn eine Hochschule von einst 5.500 auf aktuell 4.000 Studierende schrumpft, dann müssen sich die „Bediensteten“ dieser Einrichtung automatisch auch auf geringere Budgets einstellen. Ab dem Moment beginnt eine unangenehme Diskussion. Wer spart wo wieviel ein? Verhandelt wird oft nach dem Sankt-Florian-Prinzip „Verschon´ mein Haus, zünd´ and´re an!“. Natürlich ist man für Sparmaßnahmen, aber eben nicht bei einem selbst – eine sehr durchsichtige Argumentation! Gerade Hochschulen außerhalb von attraktiven Metropolen und erst recht die auf dem „platten Land“ haben mit besonderen Herausforderungen zu kämpfen. Sie müssen sich mit einem exzellenten Angebot begehrenswert exponieren. Wer das nicht kann oder will, fällt früher oder später hinten runter … Es ist keine neue Nachricht, dass sich Universitäten und Fachhochschulen auf Wettbewerb einlassen müssen. Aber offenbar geht die Reaktion oft über Lippenbekenntnisse nicht hinaus. Strukturell scheint man im Wissenschaftsbetrieb noch immer zu denken, dass die pure Existenz als Legitimation völlig ausreichend ist. Rückläufige Studierendenzahlen mit der mangelnden Qualität oder Attraktivität des Lehrangebots in Verbindung zu bringen, wird als Affront empfunden. Wie träge systemrelevante Verhaltensänderungen in Gang kommen, kann man im Hochschul-Blog von Jan-Martin Wiarda nachlesen („Der Wettbewerb, dem sich die Hochschulen jetzt stellen müssen“, 28. Oktober 2022). Auch meine eigenen Erfahrungen zu Bemühungen um Wettbewerbsfähigkeit an Hochschulen sind desillusionierend. Wenn ich im Kollegenkreis diese Herausforderung ansprach, gab es drei stereotypische Reaktionen: 1. „Das machen wir doch schon alles!“; 2. „Dafür hat doch das Präsidium eine halbe PR-Stelle eingerichtet.“; 3. „Wir müssen das demnächst in einem neuen Arbeitskreis besprechen.“ Oft war in den Gesichtern so etwas wie Majestätsbeleidigung zu sehen. Heute werden die Überbringer schlechter Nachrichten nicht mehr geköpft, aber durch geschickte Rhetorikfassaden kaltgestellt …
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Die Nutzung von Medien beeinflussen unseren Alltag in jeglichen Lebenssituationen und sind gleichzeitig auch ein wichtiger Bestandteil für das gesellschaftliche Miteinander. Dies ist auch zunehmend in der Kindheit zu spüren. Der Medienpädagogische Forschungsbund Südwest repräsentiert im Jahr 2020 die Ergebnisse einer Erhebung die belegt, dass Kinder einen leichteren Zugang zu digitalen Medien haben, da in 99% der Haushalte ein Smartphone, Computer oder Laptop frei zu verfügen steht (MPFS, 2020). Dies ist kritisch zu betrachten, denn der freie Zugang in die Internetwelt kann zweifellos gefährlich sein. Umso wichtiger ist die sorgfältige Begleitung im Umgang mit Medien durch Erwachsene. Die Eltern spielen hier eine elementare Rolle, denn wenn sie vorbildlich mit Sozialen Medien umgehen und ein Gleichgewicht zwischen digitalen und nicht-digitalen Aktivitäten vorleben, kann die Nutzung von Medien durchaus entwicklungsfördernd sein, da Kinder nachweislich in der frühen Kindheit auch durch Nachahmung und Beobachtung lernen (vgl. Modelllernen nach Bandura). Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass Medien keinesfalls die wertvollen Bestandteile der Kindheit wie Bücher, Naturmaterialien, Spiele oder ähnliches ersetzen sollen. Das gleiche gilt hier auch für Betreuungs- und Bildungsinstitution. Das Verantwortungsbewusstsein für die Medienkompetenz soll gestärkt und begleitet werden sowie gleichermaßen Schutz vor negativen Einflüssen bieten. Zusammenfassend lässt sich die Medienwelt unter beschränkten und geschützten Inhalten als Berreicherung für die Phantasiewelt und Kreativität der Kinder betrachten. Jedoch sind Freizeitaktivitäten, institutionelle Lerninpulse und soziale Kontakte unerlässlich für die Entfaltung des Kindes. Bildquelle: Die Bilder wurden von yo_runner auf Instagram entnommen, der inspiriende und ausdrucksstarke Karikaturen veröffentlicht.
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