Was ich bei der Bundeswehr über Führung gelernt habe
Vor etwa 25 Jahren, direkt nach meinem Abitur, wollte ich als Offizier zum fliegerischen Dienst. Die Anmeldung bei der Bundeswehr verlief schnell, und als mein „Marschbefehl“ kam, war ich mehr als erfreut: 3. Kompanie, 3. Zug, Luftwaffenausbildungsregiment in Budel (NL).
Meine Aufgabe? Objektsicherungssoldat. Kurz gesagt: Ich sollte sicherstellen, dass niemand den Flughafen stiehlt.
Nach zwei Monaten Grundausbildung erhielt ich ein unerwartetes Angebot: Ich durfte für den Rest meiner Dienstzeit Rekruten ausbilden – eine Ehre, die nur einem pro Zug zuteil wurde. Ich zögerte keine Sekunde und nahm die Herausforderung an. Nach meiner Vollausbildung zum ABC-Schutzsoldaten kehrte ich in meine Einheit zurück und wurde direkt als Stationsausbilder und stellvertretender Gruppenführer eingesetzt. Meine Aufgabe: das Team zu unterrichten – von Waffentechnik über Tarnen & Täuschen bis hin zu Geländeübungen. Es ging darum, die Einheit so effektiv wie möglich zu machen.
Warum ist das heute noch wichtig?
In dieser Zeit habe ich so viel über Führung gelernt – viel mehr, als ich damals realisiert habe. Oft wird die Bundeswehr als ein Ort dargestellt, an dem ständig geschrien und Druck aufgebaut wird. Aber ich hatte Offiziere, die eine ganz andere Herangehensweise wählten. Sie führten durch Vorbild. Sie verlangten nie etwas von uns, was sie selbst nicht bereit waren zu tun. Sie waren immer an unserer Seite, selbst wenn es hart wurde, und sie froren mit uns draußen im Gelände.
Das war jedoch nur der Anfang meiner Lektionen in Führung.
Die größte Erkenntnis kam später:
Bei der Bundeswehr lag der Fokus immer auf dem Team. Wenn jemand schneller war, half er dem Langsameren. Wer mehr Kraft hatte, trug für andere mit. Und wer Schwierigkeiten hatte, bestimmte Abläufe zu verstehen, mit dem wurde so lange geübt, bis er es konnte. Jeder war für den anderen da – immer. Keine Ausnahmen. Keine Missgunst. Kein Neid. Unser Ziel war es, uns gegenseitig zu vertrauen und uns aufeinander verlassen zu können. Das war die eigentliche Stärke unserer Führung.
Ein Gedanke, der vielleicht kontrovers ist:
In der heutigen Arbeitswelt sehen wir oft das Gegenteil: Einzelkämpfermentalität, Ellbogen raus, bloß niemanden vorlassen. Aber was, wenn wir das umdrehen? Was, wenn Führung nicht bedeutet, vorne wegzurennen, sondern dafür zu sorgen, dass alle gemeinsam ans Ziel kommen? Das habe ich damals gelernt – und es prägt mich bis heute.
Jetzt meine Frage an dich:
Wie erlebst du Führung in deinem Umfeld? Siehst du eher Einzelkämpfer oder echtes Teamwork? Teile deine Erfahrungen und lass uns darüber austauschen!
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Angestellter bei Brunel
6 TageFrohe Weihnachten und ein tolles neues Kapitel bei Rheinmetall! Vielen Dank für die guten Wünsche. Ich bin schon einige Zeit als external Projektingenieur bei Rheinmetall.Es ist großartig dass bei Rheinmetall Raum für Entfaltung und neue Ideen geboten wird – genau das, was ein modernes Unternehmen braucht, um erfolgreich zu bleiben. Natürlich ist die Herausforderung nicht zu unterschätzen: Ein Konzern, der sich nach einer Phase der Trägheit auf einen industriellen Standard umstellen muss, steht vor großen Aufgaben. Aber genau darin liegt auch die Chance, etwas zu bewegen und aktiv zu einer zukunftsfähigen Ausrichtung beizutragen. Ich freue mich darauf, weiter Teil dieser Transformation zu sein und mit meinen Erfahrungen und Ideen einen Beitrag zu leisten. Gemeinsam können wir viel erreichen – jetzt ist die Zeit, Prozesse zu modernisieren, Innovationen voranzutreiben und Rheinmetall auf die nächste Stufe zu heben. Vielen Dank an alle, die mir diesen Weg ermöglicht haben! Auf ein spannendes neues Jahr voller Chancen und Herausforderungen. Ich wünsche allen noch schöne erholsame Tage und ein guten Eutsch ins neue Jahr. Beste Grüße Stefan