Beitrag von Simon Ruppert

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Partner+Managing Director @Bollinger+Grohmann

"Was ist eigentlich an Deinem Job interessant?" Diese Frage kommt regelmäßig und lässt sich leicht beantworten. Beim letzten Male war ich kurz zuvor zum Treffen mit meinen norwegischen Kolleg:innen in Oslo und konnte daher folgendes plakatives Motiv verwenden. Die Ergebnisse unserer Arbeit bzw. unserer Beiträge zum Gesamtergebnis eines Planungsteams lassen sich erleben und anfassen. Es ist also möglich frühmorgens an einen zauberhaften Platz zu spazieren und beim Kaffee auf einer Parkbank sitzend, das spektakuläre Setting von Osloer Oper, Munch Museum und Deichmann Bibliothek in dem Wissen zu genießen, welcher Input unseres Teams im Museumsbau (Fassade) sowie der Bibliothek (Tragwerk+Fassade) steckt. Ähnliches gilt auch um´s Eck beim Bauvorhaben Aker Brygge für dessen wunderschöne Fassade wir die Planung übernehmen durften. Besonders in Erinnerung wird mir jedoch das gegenüber Aker Brygge gelegene, oftmals in der Architekturwelt kritisch besprochene Nationalmuseum von Kleihues+Schuwerk bleiben. Dessen monumentaler Charakter bei Tageslicht, löst sich nach meinem Eindruck aus der Fußgängerperspektive bei Dunkelheit auf. Hierdurch betont es das ehemalige bestehende Bahnhofsgebäude, welches tagsüber fast untergeht. Es hat also, ähnlich wie das Munch Museum, mindestens zwei Gesichter, was ich persönlich sehr spannend finde. Bauingenieur:innen wirken also an "Stadtmöbeln" mit, welche weitreichenden Einfluss auf Menschen nehmen, die eben diese Stadt beleben/benutzen/bewohnen. Aus diesem Kontext resultiert für Bauingenieur:innen sowohl große Verantwortung, unseren Lebensraum nicht mit unnützen, untauglichen oder unbrauchbaren "Möbeln" (um im Bild zu bleiben) vollzustellen, als auch das Vergnügen diesen Lebensraum, als aktiv Planende hinter den Kulissen mitzugestalten. Und eben dies ist "das eigentlich Interessante an meinem Job". https://lnkd.in/db6QtuwW https://lnkd.in/d-7y4U7b https://lnkd.in/d3ftEJ8F https://lnkd.in/dd6j3tmw AtelierOslo; Lundhagem; estudio Herreros; Ghilardi+Hellsten Arkitekter; Kleihues + Kleihues Gesellschaft von Architekten mbH; KLEIHUES + SCHUWERK GESELLSCHAFT VON ARCHITEKTEN MBH; Snøhetta; Bollinger+Grohmann #oslo; #structuralengineering; #facadeengineering

The National Museum

The National Museum

nasjonalmuseet.no

Alexander Stahr

Hochschullehrer/Professor bei HTWK Leipzig

3 Monate

Dank Dir für diesen reflektierenden Post, Simon Ruppert! Ich denke (auch), dass es überaus wichtig ist, dass (Bau-)Ingenieurinnen und -Ingenieure den gestalterischen Impact sehen, den Sie mit Ihrer Arbeit ausüben. Viel zu häufig höre ich, dass für die Gestaltung ja "die Architekten" verantwortlich seien ... obgleich spätestens bei der Wahl des "Primärbaustoffs" und dem >> Entwurf des zugehörigen Konstruktionskonzepts ganz viel >> Ingenieurverantwortung mit im Spiel ist! ... und ... These: Dieser Impact wird eher zu- denn abnehmen, je mehr wir über die strategische Verknüpfung von (hochgradig) digitaler Planung und (perspektivisch) mehrheitlich NC-gesteuerter, automatisierter Vorfertigung nachdenken und reden! In meinen Augen ist es vollkommen unstrittig, dass wir die >> Art des Bauens zwingend ändern müssen, wenn wir die vor uns liegenden Herausforderungen meistern wollen! Da zeichnen sich unglaublich spannende Aufgaben für Ingenierinnnen und Ingenieure ab! Lass uns gern gemeinsam überlegen, wie wir uns in die Debatte einbringen können? Du aus der Sicht der Praxis. Ich aus der Sicht der Wissenschaft. 😊

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