Beitrag von Simon Sumbert

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Projektentwicklung für Erneuerbare Energien. Stadtrat und Fraktionsvorsitzender in Freiburg. B.A. Politikwissenschaft/VWL.

Farbe bekennen - Für unsere Demokratie! ✊ Ich liebe es in Freiburg ehrenamtlich Politik machen zu können und ganz besonders liebe ich eigentlich die Zeiten des Wahlkampfs. Man kommt ins Gespräch mit ganz verschiedenen Menschen aus unserer Stadt und überzeugt dabei nicht nur möglichst viele von den eigenen Ideen, sondern nimmt auch andere Perspektiven auf, die man bisher nicht so sehr im Blick hatte. Ein Wettbewerb um die besten Ideen, der die Wähler*innen informiert, Politik verbessert und Entscheidungsträger*innen erdet. So habe ich mir das bisher immer gedacht. In den letzen Wochen ist diese Vorstellung mehr und mehr ins Wanken geraten. Die tätlichen Angriffen auf Matthias Ecke, auf Kai Gehring und auf Rolf Fliß zeigen, wie gefährlich Politik sein kann. Natürlich ist die Situation in Freiburg überhaupt nicht vergleichbar mit Regionen, in denen rechtsextreme Kräfte am stärksten sind. Aber auch hier spüren wir, dass sich das Klima verschärft. Egal ob beim Plakatierstart in Freiburg, bei dem ich nur wenige Plakate weit kam, bis ich das erste Mal von einem betrunkenen Rechten bedrängt und bedroht wurde oder online in rechten Chatgruppen, wo weibliche Kolleg*innen schon verhetzt und verunglimpft wurden. Egal ob es anonyme Drohungen sind oder hämische Kommentare auf der Straße. Das Ziel hinter solchen Attacken ist immer gleich: Angst machen. Am besten so sehr, dass sich nur noch die Hartgesottensten trauen, überhaupt Politik zu machen. Und am Ende garkeiner mehr. Besonders häufig treffen diese Attacken Frauen, Menschen mit Migrationsgeschichte, Menschen mit Behinderung und queere Menschen. Menschen, die in der Politik schon heute zu wenig Vertretung und Gehör finden und von Rechtsextremen verachtet werden, sollen so ganz zum Schweigen gebracht werden. Besonders häufig sind auch Mitglieder meiner Partei von solchen Attacken betroffen. All das geht glaube ich an niemandem spurlos vorbei. Für uns ist natürlich klar, dass wir uns dieser Entwicklung mit allen Kräften entgegenstellen wollen. Wir organisieren Mentoringprogramme um Menschen mit Vielfaltsmerkmalen zu empowern, sich einzubringen und vereinbaren Maßnahmen, die unsere Aktiven im Wahlkampf und im Netz schützen. Wir machen uns gegenseitig Mut, versuchen positive Botschaften zu senden und viel unterwegs im Team zu sein. Aber zur Wahrheit gehört, auch dass wir alle Demokrat*innen brauchen, um dieses Klima wieder zu drehen. Um wieder zurückzukommen, zum Fest der Demokratie und zum fairen Wettbewerb um die besten Ideen. Und gerade deshalb ist es mir so wichtig, immer wieder zu sagen: Der beste Zeitpunkt, um sich für die Demokratie einzubringen, egal ob in einer demokratischen Partei, oder einer zivilgesellschaftlichen Initiative, ist jetzt. Und jede*r Einzelne zählt. 💚.

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Vincent Welzel

Referent beim Verkehrsministerium BW - Msc. Public Sector Innovation and eGovernance

8 Monate

Die Situationen, die du beschreibst, zeigen, wie wichtig es ist, weiterhin Farbe zu bekennen und sich nicht einschüchtern zu lassen. Dein Aufruf, sich jetzt und in jeder Form für unsere Demokratie zu engagieren, ist wichtiger denn je.

Friedo Koßmann

Freie Studieninformation, Berufs-Studienfindung, Begleitung von Studierenden in der Kursstufe, nach dem Abitur und im Studium.

8 Monate

… öffentlich Farbe bekennen!🌎😉 … 🎈

Kein Mensch sollte Angst vor rechten Übergriffen haben.

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